Dieser Film zeigt, was eine Beziehung mit unerfülltem Kinderwunsch aushalten muss. Im Netflix-Drama "Was wir wollten" beobachten wir Lavinia Wilson und Elyas M-Barek dabei, wie sie ein Ehepaar spielen, das ihre Lebenspläne komplett überdenken muss. Endlich wird einmal gezeigt, wie es Paaren geht, deren Kinderwunsch nicht in Erfüllung geht.
"Was wir wollten": Die dunklen Zeiten des Kinderwunschweges
Immer mehr Paare begeben sich wegen ihres Kinderwunsches in medizinische Behandlung. Dank Reproduktionsmedizin ist heutzutage vieles möglich. Dennoch ist nicht allen Paaren nach der künstlichen Befruchtung das Glück einer gesundes Schwangerschaft vergönnt. Was dieser psychisch und physisch anstrengende Weg für eine Beziehung bedeutet, thematisiert der Film "Was wir wollten" sehr subtil.
Sensibles Beziehungsdrama
Elyas M'Barek und Lavinia Wilson spielen ein Ehepaar in den Ende Dreißiger-Jahren, dessen bereits vierter Versuch der künstlichen Befruchtung leider nicht zum Erfolg führte. Doch das Thema des Films ist nicht der Weg zum Entschluss zu IVF oder ICSI, sondern es geht um die Frage, was aus der Beziehung wird, wenn der Kinderwunsch nicht erfüllt wird. Der Film nimmt also eher die Gefühle, zerplatzten Träume und Wünsche des Paares in den Fokus und zeigt, dass ein Kinderwunsch für Paare sehr eng mit dem eigenen Lebenskonzept zusammen hängt. Wenn alle medizinischen Versuche ausgeschöpft sind, bleibt die Frage: Was nun?
Niklas: "Wir müssen damit auseinandersetzen, dass unser Wunsch vielleicht nicht in Erfüllung geht"
Wenn die gesamte Zukunft in Frage gestellt wird
Thematisiert und eindrücklich gezeigt werden all jene Beziehungsprobleme und typischen Vorwürfe, die sich Paare während des Kinderwunschweges stellen müssen. Das sind die unausgesprochenen sexuellen Probleme, die bohrenden unsensiblen Fragen der Bekannten und Freunde, warum man keine Kinder habe, und das Gefühl, persönlich versagt zu haben, weil man nicht wie viele andere Paare einfach schwanger werden kann.
Alice: "Du rührst mich seit Monaten nicht an!" Niklas: "Du willst doch nur mit mir schlafen, weil du ein Kind willst!"
Wie gelingt ein Leben mit unerfülltem Kinderwunsch?
Während eines Urlaubs müssen sich Alice (Lavinia Wilson) und Niklas (Elyas M'Barek) der Tatsache stellen, ob es für sie eine Zukunft auch ohne eigenes Kind geben kann und wie diese ausgefüllt werden könnte. Dass dabei beide Partner oft unterschiedlicher Meinung sind und wie schwierig es ist, daran gemeinsam zu arbeiten, verdeutlicht der Netflix-Film.
Niklas: "Wir haben auch ein schönes Leben verdient. Oder wir adoptieren." Alice: "Nee. Ich will nämlich ein eigenes oder gar keins. Ja, so egoistisch bin ich."
Jetzt auf Netflix
"Was wir wollten" ist das Spielfilmdebüt der österreichischen Regisseurin Ulrike Kofler und wurde sogar für den österreichischen Auslandsoscar 2021 eingereicht. Der Filmidee zugrunde liegt die Erzählung "Der Lauf der Dinge" von Peter Stamm. Gedreht wurde der Film bereits vor der Corona-Pandemie Ende 2019 und erschien jetzt erst auf Netflix.
Man kann diesem Film mit dem besonderen Thema nur ganz viele Zuschauer wünschen, denn hierin werden sich sehr viele Paare mit einem Kinderwunschweg teilweise wiedererkennen.
Bildquelle: Netflix