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Alternativen zur Pille: Da hat Frau die Qual der Wahl

Alternativen zur Pille

Wenn du die Pille nicht aus dem Grund eines Kinderwunsches absetzt, bist du wahrscheinlich auf der Suche nach einer Alternative zur Pille. Wir haben die sichersten Varianten.

Es ist schon fast zu einem Hype geworden: Immer mehr Frauen entscheiden sich gegen das tägliche Einnehmen der kleinen, runden Verhütungspille. Das Hormonpräparat musste im Netz regelrecht eine Art Shitstorm über sich ergehen lassen. Youtuberinnen, Bloggerinnen und Influencerinnen erzählten in Texten und sehr persönlichen Videos, wieso sie die Pille nicht länger als Verhütungsmittel nutzen möchten. Ihre Hauptargumente: Die winzige Pille habe es ganz schön in sich. Ihre Hormone wirkten sich auf ihre Stimmung und Libido aus, die Gefahr einer Thrombose sei zu hoch und die Auswirkungen auf den natürlichen Zyklus störe sie in ihrem Körperbefinden.

Dazu tauchen immer mal wieder abschreckende News-Stories auf, die über verheerende Nebenwirkungen der Pille berichten. Daher entschieden und entscheiden sich auch heute viele junge Frauen, die Pille nicht länger als Verhütungsmethode einzusetzen.

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Pille nach wie vor Nummer 1

Auch wenn sich viele Frauen gegen die Pille entscheiden: Die Pille ist nach wie vor das beliebteste Verhütungsmittel Deutschland. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verlassen sich etwa 47 % der sexuell aktiven Erwachsenen auf die Pille. Und das vor allem wegen ihrer Sicherheit. Bei richtiger Einnahme wird von 1.000 Frauen ca. eine Frau trotz Pille schwanger. Zum Vergleich: Bei der Kupferspirale, einer ebenfalls sehr sicheren Methode, kommen auf 1.000 sexuell aktive Frauen etwa drei bis acht ungewollte Schwangerschaften.  Auch wird die Pille von vielen jungen Frauen nicht zuletzt wegen ihrer positiven Eigenschaften auf das Hautbild und die Regulierung von starken Regelschmerzen eingenommen.

Dennoch sind die Gründe, die gegen die Kombinationspille sprechen, nicht von der Hand zu Weisen. Wenn du überlegst, die Pille abzusetzen, solltest du unbedingt mit deiner Frauenärztin darüber sprechen und gemeinsam eine passende Alternative für dich suchen. Um dich vorab schon ein bisschen zu informieren, haben wir hier die beliebtesten Alternativen zur Pille für dich.

Alternativen zur Pille: Die Minipille mit deutlich weniger Hormonen

Wenn für dich nicht die Einnahme von Hormonen per se ein Problem darstellt, sondern du dich viel mehr um die Nebenwirkungen sorgst, ist der Wechsel zur Minipille vielleicht eine Option. Frauen mit hohem Blutdruck, Raucherinnen über 35 Frauen mit Migräne oder in der Stillzeit wird generell von der gewöhnlichen Kombinationspille abgeraten, das Einnehmen der Minipille ist für sie aber möglich: Die Minipille enthält ausschließlich das Hormon Gestagen und keine Östrogene. Letztere können einen starken EInfluss auf die Entstehung von Thrombose haben. Mit einem Pearl-Index von bei 0,5 bis 3 ist sie sehr sicher. Mehr Infos zur Pille ohne Östrogen findest du hier:

Alternativen zur Pille: Kupferspirale, -kette, -ball

Ganz ohne Hormone kommen Verhütungsmittel aus Kupfer aus, gelten aber als sehr sicher: Die Kupferspirale, -kette oder der Kupferperlenball wird von der Gynäkologin in die Gebärmutter eingesetzt. Ab diesem Zeitpunkt gibt er regelmäßig Kupferionen ab, die die Beweglichkeit von Spermien schwächen und auf diese Weise die Befruchtung einer Eizelle verhindern. Praktisch: Die Wirkungsweise hält für etwa fünf Jahre. Das rechtfertigt dann auch den Preis, der auf den ersten Blick ganz schön happig aussieht: im Schnitt kosten die Verhütungsmittel aus Kupfer zwischen 150 und 500 €. Geht man von einem Maximaleinsatz von fünf Jahren aus, sind das knapp 100 € pro Jahr (wenn es denn tatsächlich 500 € sind) und somit monatlich weniger als 10 €. 

Alternativen zur Pille: Das Kondom

Eine Option wäre auch, ganz klassisch das Kondom zu nutzen. Kondome sind in Deutschland das zweitbeliebteste Verhütungsmittel und mit einem Pearl-Index von 2 – 12 recht sicher. Hier ist die richtige Anwendung besonders wichtig, außerdem solltest du unbedingt auf die Qualität (Prüfsiegel CE) und das Haltbarkeitsdatum der Gummis achten. Der Vorteil vom Kondom: es ist das einzige Verhütungsmittel (neben dem Frauenkondom), das vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Wenn du ein anderes Verhütungsmittel nutzt, ist es daher auch sinnvoll, es zu kombinieren.

Alternativen zur Pille: Diaphragma

Wie das Kondom, gehört auch das Diaphragma zu den Barrieremethoden. Es ist eine runde Kappe aus Silikon, die den Samenzellen den Weg in die Gebärmutter versperrt. Es bedeckt den Muttermund und wird von den Scheidenwänden am Platz gehalten. Die Kappe wird vor dem Sex eingesetzt - (maximal zwei Stunden davor) und zusätzlich muss ein Verhütungsgel (Spermizid) aufgetragen werden, das die Spermien bewegungsunfähig macht. Nach dem Sex bleibt das Diaphragma noch mindestens acht Stunden in der Vagina.

Alternativen zur Pille: Natürliche Methoden

Neben den vier bisher genannten Verhütungsmethoden gibt es natürlich noch viele weitere Varianten, darunter die Möglichkeit, auf natürliche Weise zu verhüten. Das bedeutet schlicht: Sex nur an den unfruchtbaren Tagen. So werden beispielsweise der Eisprungrechner und Zykluskalender herangezogen, um die fruchtbaren Tage zu bestimmten. Es gibt aber auch noch viele weitere Möglichkeiten und Hilfsmittel, um den eigenen Zyklus zu durchschauen. Da natürliche Verhütungsmethoden als nicht besonders sicher gelten, solltest du sie am besten dann nutzen, wenn du dir eine Schwangerschaft potenziell vorstellen kannst.

Lisa Purrio

Mein Fazit

Was ich bei dem großen Aufreger-Thema Pille am allerwichtigsten finde: Lasst euch nicht verunsichern. Wenn ihr seit Jahren die Pille einnehmt und happy damit seid, dann dürft ihr das auch weiterhin sein. Nur weil einige Frauen lieber hormonfrei verhüten, heißt das nicht, dass das für euch der beste Weg sein muss. Wenn ihr verunsichert seid, redet mit einer Expertin, eurer Gynäkologin, darüber. Die Berichte über extreme Nebenwirkungen der Pille machen mich betroffen und es ärgert mich sehr, dass besonders junge Mädchen nicht ausreichend aufgeklärt werden, wie die Pille auf den Körper wirkt. Dennoch ist es falsch, das Verhütungspräparat komplett zu verteufeln. Jede Frau und jeder Körper ist anders und reagiert somit auch verschieden auf die Einnahme von Östrogenen und Gestagenen. In Videobotschaften zu appellieren, dass die Pille gefährlich ist und alle Frauen gefälligst aufhören sollen, sie zu nehmen, ist daher kompletter Quatsch. Es ist euer Körper, macht, was euch gut tut. 

Lisa Purrio
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Bildquelle: Getty Images/lolostock