Mönchspfeffer ist eine bekannte Heilpflanze bei typischen Frauenbeschwerden wie einem unregelmäßigen Zyklus, PMS oder Periodenschmerzen. Er soll auch in den Wechseljahren helfen können. Bei welchen Beschwerden er eingesetzt werden kann und was ihr wissen solltet.
Mönchspfeffer als Heilpflanze für die Frau
Mönchspfeffer (lat. "Vitex agnus-castus") wurde 2022 zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Diese Wahl erfolgt nicht von ungefähr: Die Strauchpflanze wird schon seit dem Mittelalter in der Naturheilkunde angewendet, um sogenannte "Frauenleiden" zu lindern. Seinen Namen verdankt er dem Aussehen seiner Beeren, die getrocknet wie Pfefferkörner aussehen. Man verwendet nur die bräunlich-schwarzen Früchte des Strauchs, die zu Tabletten, Kapseln oder Tropfen verarbeitet werden.
Die Wirkung von Mönchspfeffer
Worin liegt die besondere Wirkung dieser getrockneten Beeren? Die Inhaltsstoffe der Mönchspfeffersamen sollen auf die Hirnanhangsdrüse, die Hypophyse wirken. Dies spielt eine besondere Rolle bei der Hormonregulation, denn sie steuert die Freisetzung dieser Hormone. Die Pflanze habe eine ähnliche Wirkung wie das Hormon Dopamin. Dieses ist der natürliche Gegenspieler vom Östrogen. Das heißt, mithilfe von Mönchspfeffer soll der Östrogenspiegel sinken.
Ebenfalls soll Mönchspfeffer die Ausschüttung des Hormons Prolaktin hemmen. Prolaktinüberschuss kann bei Frauen dazu führen, dass der Eisprung ausbleibt. Daher wird Mönchspfeffer als natürliches Heilmittel zur Eisprungförderung bei Kinderwunsch eingesetzt. Zuviel Prolaktin führt auch zu Unregelmäßigkeiten beim weiblichen Zyklus. Daher wird die Heilpflanze von Naturheilkundlern auch bei PMS und Zyklusstörungen empfohlen. Laut Studien soll sie Spannungen der Brüste, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Niedergeschlagenheit bei Frauen lindern.
Mönchspfeffer Wechseljahre: Wie er den Hormonhaushalt ausgleichen kann
Was kann Mönchspfeffer für die Symptome in den Wechseljahren tun? Er soll aufgrund der beschriebenen dopamin-ähnlichen Wirkung den Hormonhaushalt ausgleichen. In der Perimenopause und Postmenopause ist dieser bei vielen Frauen stark unausgeglichen. Dadurch leiden viele Frauen im Alter von 50 bis 60 Jahren an verschiedensten Wechseljahrs-Symptomen, die durch den Überschuss oder Mangel verschiedenster Hormone ausgelöst werden.
Zu Beginn der Wechseljahre dominiert zunächst häufig das Östrogen im weiblichen Körper, weil der Progesteronspiegel fällt. Dadurch entstehen Probleme wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen uvm. Da Mönchspfeffer dafür sorgt, dass Östrogen und Prolaktin gehemmt werden, kann er vor allem zu Beginn der Wechseljahre eingesetzt werden. Die Heilpflanze nützt also nicht generell für alle Beschwerden in der Zeit während und nach der Menopause und ist kein Allheilmittel.
Diese Beschwerden soll er lindern können
- Hitzewallungen
- Stimmungsschwankungen
- Erschöpfung
- Brustspannen
- Verlust der Libido und sexuelle Unlust
- Zystenbildung in Eierstöcken und Brüsten
- Haarausfall
- Kopfschmerzen
- Osteoporose
- Myome
- Fetteinlagerungen an Hüften, Gesäß und Bauch
Wie ihr Mönchspfeffer für die Wechseljahre einnehmt
Die Beeren der Heilpflanze werden meistens in Kapsel- oder Tablettenform oder als Tropfen angewendet. In manchen Fällen kann aber auch ein Tee teilweise in Kombination mit anderen Arzneipflanzen wie Frauenmantel günstig sein. Die Kapseln werden täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten bzw. drei Zyklen eingenommen. Die Wirkung tritt erst nach einer Weile ein. Ihr solltet euch zur Einnahme unbedingt von einem Apotheker bzw. Apothekerin beraten lassen bzw. könnt nochmal genauer nachfragen.
Die Wirkung von Mönchspfeffer ist nicht ausreichend in Studien belegt. In der Naturheilkunde wird die Heilpflanze seit Jahren empfohlen, doch es nicht garantiert, dass sie bei euch gegen eure Beschwerden hilft. Ihr solltet mit eurer Gynäkologin unbedingt darüber sprechen, was sie von der Einnahme hält. Es kann sein, dass sie berechtigte Einwände hat, dann solltet ihr diese ernst nehmen. Genauso kann es vorkommen, dass euer Frauenarzt die Wirkung anzweifelt. Nicht alle Mediziner*innen halten viel von der Naturheilkunde. Letztlich bleibt es euch überlassen, inwieweit ihr dem ärztlichen Rat folgt oder Alternativen probieren möchtet.
Gibt es Nebenwirkungen von Mönchspfeffer?
Laut Apothekenumschau soll das Präparat im Normalfall keine Nebenwirkungen haben. Dennoch kann es vereinzelt zu Juckreiz, Hautausschlag, Atemnot oder Schluckbeschwerden kommen. Es soll auch schon zu Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerz und Schwindel gekommen sein. Wenn ihr solche Probleme nach der Einnahme habt, solltet ihr diese stoppen und eure behandelnde Ärzte kontaktieren.
Welche Frauen sollten Mönchspfeffer in den Wechseljahren nicht nehmen?
Nicht alle Frauen dürfen das Heilkraut einnehmen. Das gilt vor allem für Schwangere und stillende Frauen, aber auch für Frauen, die die Pille nehmen. Ihr solltet Mönchspfeffer auch dann nicht einnehmen, wenn ihr an Brustkrebs leidet oder Hormonersatztherapie durchführt. Vorsicht ist auch geboten, wenn ihr dopaminhemmende Medikamente einnehmt. Das können Mitteln gegen Parkinson oder psychische Beschwerden sein. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte die Anwendung von Mönchspfeffer in den Wechseljahren unbedingt vorher ärztlich abklären lassen.
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