Wechseljahre? Uargh! Erste Assoziation: Alte, faltige und super mies gelaunte Nervkuh, der immer heiß ist und der man nichts recht machen kann, weil sie mit sich selbst und dem Leben unzufrieden ist. Das hat mit mir nichts zu tun. Denkste! Die Perimenopause, so wird die Phase vor den Wechseljahren im Fachjargon genannt, kann eine Frau auch mit Anfang 40 im Griff haben. Wir wissen es oft nur nicht.
Wann beginnt die Perimenopause?
Mit dem Thema Wechseljahre wollen sich weder Frauen noch Männer gern beschäftigen. Wir Frauen sind auch meist fest davon überzeugt, dass sie frühestens ab 50 beginnen. Dass sie erst starten, wenn die Periode ausbleibt und die ersten Hitzewallungen kommen. Aber ätsch, falsch gedacht! Viele Veränderungen unseres Körpers wie Energielosigkeit, unruhiger Schlaf, Konzentrationsprobleme und Stimmungsschwankungen (das kennen die meisten Mamas) machen sich bei vielen Frauen schon Ende 30, Anfang 40 bemerkbar. Und sie läuten tatsächlich dann die Hormonveränderungen der Wechseljahre ein. Diese ersten Symptome sind charakteristisch für diese erste – auch Perimenopause genannte – richtige Phase der Wechseljahre.
Prämenopause, Perimenopause und Postmenopause
Die Wechseljahre kommen nicht über Nacht und genauso wenig gehen sie. Sie markieren eine Übergangsphase, die sich über Jahre, manchmal gar über Jahrzehnte hinzieht. Jede dieser Phasen unterscheidet sich hinsichtlich der Hormonkonstellation und damit einhergehend den Symptomen. Man unterscheidet drei Phasen und eine Vorphase:
- Prämenopause: Jahre mit ersten unregelmäßigen Zyklen, Veränderungen der Periode ab Mitte/Ende 30
- Perimenopause: meist im Alter von Mitte 40, manchmal auch früher, häufig bis zu 10 Jahre vor der Menopause, die Fruchtbarkeit einer Frau lässt deutlich nach
- Menopause: Die allerletzte Blutung, wenn vorher mindestens 12 Monate keine Blutung mehr stattfand, die Fruchtbarkeit ist dann vorbei. Häufig im Alter von Anfang 50.
- Postmenopause. Die Jahre nach der letzten Blutung mit ganz unterschiedlichen Symptomen, in der der Körper sich an die neue Hormonkonstellation gewöhnen muss.
Und was passiert da in der Perimenopause?
In der Perimenopause werden die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron nicht mehr mit der gleichen Regelmäßigkeit von den Eierstöcken produziert, wie in dem regelmäßigen monatlichen Zyklus-Rhythmus der reproduktiven Jahre. Die Anzahl der Eizellen nimmt ab, und der Körper gibt sie weniger regelmäßig ab. Er gibt mal keine, mal mehrere Eizellen frei. Und das bringt starke Schwankungen aller Hormone mit sich. Der monatliche Zyklus kann sich verkürzen, ein paar Monate ausbleiben, die Blutung kann stärker und deutlich unregelmäßiger werden. Der Kinderwunsch lässt sich nicht mehr so leicht umsetzen.
Warum die Menopause nur einen Tag dauert
Hatte eine Frau 12 Monate in Folge – also ein ganzes Jahr lang – keine Periode, spricht man von der Menopause. Das Durchschnittsalter hier liegt bei 52 Jahren. Für Wortklauber: Die Menopause dauert streng gesehen also nur einen Tag. Sie markiert den Übergang von der Perimenopause in die darauffolgende Postmenopause. Die Postmenopause dauert dann für den Rest des Lebens einer Frau an. In der Postmenopause sind die beiden Hormone Östrogen und Progesteron dauerhaft niedrig.
Um zu verstehen, was da in unserem Körper passiert, hier nochmal in unserem Video eine Auffrischung zum weiblichen Zyklus:
Verhütung in der Perimenopause
Während der gesamten Perimenopause, also bis zu dem Zeitpunkt zu dem eine Frau in die Postmenopause kommt, kann sie übrigens noch schwanger werden. Also Vorsicht! Verhütung ist nach wie vor dringend angesagt.
Hormontests zur Feststellung der Perimenopause?
Generell ist die Perimenopause eine völlig unberechenbare Phase. Alles ist möglich, alles kann sich von heute auf morgen ändern. Besonders die Hormon-Spiegel der vier maßgeblichen beteiligten weiblichen Sexualhormone Östrogen, Progesteron, das Follikel stimulierendes Hormon (kurz FSH) und das Luteinisierendes Hormon (kurz LH).
Diese Unberechenbarkeit ist auch der Grund, warum Hormontstatustests in der Perimenopause nur bedingt aussagekräftig sind. Ein Hormon-Test während der Perimenopause ist immer nur eine Momentaufnahme, schon kurze Zeit später kann das Hormon-Niveau wieder ganz anders aussehen. Hormontests eignen sich daher in dieser Zeit nicht, um die Phase der Wechseljahre genau zu bestimmen.
In bestimmten Fällen können Hormontests Sinn machen, beispielsweise im Zusammenhang mit dem Einsatz von Hormontherapie oder um andere Erkrankungen wie beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion auszuschließen. Ein guter Arzt wird dabei diese Schwankungen berücksichtigen, entsprechend vielfältig testen und die Ergebnisse immer in den Kontext der Symptome setzen.
Pflanzliche Produkte mit natürlichen Wirkstoffen, wie z.B. von 'XbyX – Women in Balance' können helfen, Frauen gezielt mit Nährstoffen und Adaptogenen zu versorgen und sie so in den Wechseljahren unterstützen. (Der XbyX-Check sagt dir übrigens, in welcher Phase du dich gerade befindest und was dir ggf. fehlt. Außerdem gibts dort einen anhörenswerten Audio-Kurs, der Frauen durch die verschiedenen Phasen begleitet.)
5 Anzeichen für die Perimenopause
1. Erschöpfung und Energiemangel
Die hormonellen Umstellungen fordern dem Körper ganz schön viel ab. Darum ist es besonders wichtig, den Körper mit ausreichend Vitaminen, Mineralien und Proteinen mit allen essentiellen Aminosäuren zu versorgen.
2. Probleme beim Ein- und Durchschlafen
Falsche Ernährung, zu viele Kinder im Bett, nächtliches Kinder-Trösten, Alkohol oder nächtliches Schwitzen beeinflussen den Schlaf negativ. Das kennen wir alle. Ist der Schlaf nicht erholsam, leiden Laune, Gewicht, Ausgeglichenheit, Stressresistenz und Leistungsfähigkeit. Lecker: Kurzfristige Abhilfe kann tatsächlich häufig ein Glas eiskaltes Sauerkirschsaft-Konzentrat sein, das 30 Minuten vor dem Schlafengehen getrunken wird. Der Kirschsaft enthält viel schlafförderndes Melatonin und hat entzündungshemmende Eigenschaften. Und nein: Der süß-gezuckerte Saft aus dem Glas eingelegter Schattenmorellen ist damit nicht gemeint.
3. Stimmungsschwankungen und Gereiztheit
Schwankende Hormone lassen auch oft die Stimmung wanken. Wir sind reizbar und anfällig für Stress. Vitalstoffe und sogenannte Adaptogene, wie zum Beispiel Ashwagandha, sollen dann ausgleichend unterstützen.
4. Gewichtsprobleme
Bad news: Wenn der Stoffwechsel sich ändert, wird Abnehmen und sogar schon das Gewichthalten zur Herausforderung. Ausreichende und vielfältige Proteine, sind jetzt besonders wichtig. Sie unterstützen gegen die abnehmende Muskelmasse, für gesundes Gewicht und starke Knochen.
5. Vergesslichkeit
Oops, war da was?! Und damit noch nicht genug! Auch auf das Gehirn haben die Hormone direkten Einfluss. Wir vergessen Sachen öfter als früher. Was jetzt hilft: Vitalstoffe wie B-Vitamine, Cholin, die Omega 3s und Mineralien unterstützen die Denkleistung, Fokus zu halten und konzentriert zu bleiben.
Seit der Geburt ...
Wenn ich mir die Anzeichen so durchlese, scheine ich seit der Anwesenheit von Kindern in meinem Leben in der Perimenopause zu stecken.
- Energiemangel: Ja!
- Schlaflosigkeit ist mein zweiter Vorname. Mindestens eins der Kinder kommt fast jede Nacht, will was trinken, möchte kuscheln, findet kein Klopapier, muss spucken oder Schlimmeres.
- Gewichtsprobleme: No comment, grumpf ...
- Gereiztheit: Schnauze!
- Vergesslichkeit: Äh, was wollte ich nochmal? Ähm, ach ja: Mich bedanken! Danke fürs Durchlesen meines Artikels. Hab einen herrlichen Tag, wo auch immer du dich befindest zwischen Geburt- und Postmenopausen-Ende!
Was mir die Recherche an diesem Artikel gebracht hat: Da ich jetzt weiß, dass es gar nicht meine wankelmütige Persönlichkeit ist, die mich das alles tun lässt (rummosern, heulen...), sondern die Perimenopause, bin ich voll entspannt. Bleibt: die Vorfreude auf das Ende des Blutens.
Quellen und weitere Infos: Wechseljahre-Umfrage 2019, Perimenopause_femna, Frauenärzte im Netz