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100 Erziehungstipps für jede Familien-Situation: Kinder erziehen ohne Drama

Kinder erziehen Tipps
© Gettyimages/filadendron

Niemand kennt seine Kinder besser als die Eltern – trotzdem gibt es oft Situationen, in denen man ratlos dasteht und sich fragt „Was mach ich jetzt am besten?“. Von Babys erstem Quengeln bis zum Krach um Social Media: Diese 100 Erziehungstipps erfahrener Eltern können dabei helfen, den richtigen Weg für die eigene Familie zu finden und zu lernen, wann es ein klares „Nein“ braucht.

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Was ist gute Erziehung?

Kinder erziehen ist eine große Herausforderung, für die man nie genug gute Nerven und gute Tipps haben kann. Wir verstehen unsere Erziehungstipps vor allem als Denkanstöße, die in typischen Konfliktsituationen helfen können.

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Grundsätzlich macht bei der Kindererziehung nichts verkehrt, wer sich selbst auch mal infrage stellt, dabei aber folgende Familienregeln beherzigt:

8 wichtige Familienregeln für die Erziehung:

  1. Kommunikation ist das A und O: Klare Ansagen formulieren und klare Grenzen setzen. Das ist nicht lieblos, sondern gibt euren Kindern die Orientierung, die sie brauchen.
  2. Hört zu: Eure Kinder sollten immer das Gefühl haben, dass ihre Sorgen und Nöte ernst genommen werden. Das gilt sowohl für kleine Kinder als auch für Teenager.
  3. Vorbildfunktion: Ihr seid das Vorbild, ob ihr wollt oder nicht. Eure Kinder schauen sich ihr Verhalten von euch ab. Von ihnen etwas zu verlangen, was ihr nicht vorlebt, lässt sich schwer durchsetzen.
  4. Konsequenz: Wenn ihr eure Erziehungsansätze immer wieder vernachlässigt, weil es schnell gehen muss oder einfacher erscheint, werden sie nicht so wirken, wie sie sollen. Euer Nachwuchs nimmt euch dann weniger ernst, wenn es um konkrete Aufforderungen geht.
  5. Viel loben: Positives Verhalten bestärken, statt negatives Verhalten bestrafen.
  6. Ruhe bewahren: Atmen, ein Glas Wasser trinken und sich dann erst einer schwierigen Situation stellen, hilft dabei, bessere Lösungen zu finden.
  7. Redet miteinander: Haltet den Kontakt, sprecht über Gefühle und bestraft nicht mit Schweigen.
  8. Holt euch Unterstützung: Wenn ihr euch überfordert fühlt, ist es ein Zeichen von Stärke, sich Hilfe zu suchen – von Freunden oder von professioneller Seite.

Erziehungstipps für Babys & Kleinkinder

Gegen Ende des ersten Lebensjahres, wenn aus dem reinen Versorgen mehr und mehr ein Erziehen wird, kannst du von deinem Baby schon mal ein bisschen Geduld einfordern. Es kann jetzt durchaus auch kurz warten und sein Quengeln darfst du nun auch mal ohne schlechtes Gewissen ignorieren. Auch sollen die Kleinen wissen, was erlaubt ist und was nicht: Wie vermittele ich ein "Nein"?

#9 Weniger ist mehr: Ein "Nein" wirkt eindrucksvoller, wenn es nicht so oft ausgesprochen wird. Lass dich nicht dazu hinreißen, es ständig zu wiederholen. Nutze es wirklich nur als Verbotswort, insbesondere dann, wenn es dem Schutz des Kindes dient, also bei gefährlichen Gegenständen und Situationen.

#10 Tonlage und Mimik nutzen: Ein "Nein" ist ein ernstgemeintes Verbot, was sich auch in deiner Stimmlage und Mimik zeigen sollte. Vermeide es, "Nein" im Spaß zu sagen, womöglich noch während du lachst. Dann verliert das Verbotswort an Bedeutung.

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#11 Die Gunst der Stunde: Verlass dich nicht darauf, dass sich dein Kleinkind an Verbote hält, selbst wenn es diese offenbar verstanden hat. In einem unbeobachteten Moment kann die Neugier ganz schnell die Oberhand gewinnen. Wiederholung ist der Schlüssel zum Erfolg.

#12 Lob wirkt besser als Strafe: Strafen bringen nichts, denn dein Baby kann Strafen noch nicht mit dem Fehlverhalten in Verbindung bringen. Besser als Strafen bei ungewünschtem Verhalten wirken Lob und liebevolle Zuwendung bei gewünschtem Verhalten.

#13 Vorbild sein: Babys lernen durch Nachahmung. Lebe deinem Kind vor, was du dir von ihm wünschst, insbesondere im Umgang mit anderen Menschen.

Erziehungstipps fürs Trockenwerden

#14 Keine Bodys mehr: Der Beginn der windelfreien Zeit ist gleichzeitig das Aus für Bodys, jetzt beginnt die Höschen-Zeit! Sollte dein Kind hin und wieder noch eine Windel tragen, machen von nun an Windelhöschen Sinn, denn die kann es wie eine Unterhose selbst herunterziehen.

#15 Nichts Umständliches anziehen: Kleidung, die das Kind alleine und schnell runterziehen kann, macht die Sache deutlich einfacher!

#16 Sei vorbereitet: Habe immer ein paar Not-Windeln als Reserve dabei. In einer fremden Umgebung fällt es noch schwer, das neu Gelernte umzusetzen. Viele Kinder möchten zum Beispiel nicht auf ein großes, fremdes Klo und zögern den Gang zur Toilette so lange hinaus, bis es zu einer kleinen Pfütze kommt.

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#17 Gute Anschaffung: Sobald dein Kind seinen Mittagsschlaf ohne Windel macht, solltest du Matratzenschoner besorgen.

#18 Zutrauen: Wenn dein Kind auch ohne Windel zum Einkaufen oder anderswohin mitgehen möchte, solltest du ihm das auch ermöglichen.

#19 Timing ist wichtig: Am besten lässt sich das Trockenwerden im Sommer üben: Die Ferien, wenn alle ein bisschen mehr Zeit haben fürs häufige Umziehen, sind ein geeigneter Zeitpunkt für den Start.

Erziehungstipps für das Einkaufen mit Kind

# 20 Gelassen bleiben: Wir sind Kunden und bringen Geld. Wir müssen nicht geduckt durch den Supermarkt laufen, auch wenn wir ein schreiendes Kind hinter uns herziehen. Jede Familie war schon einmal in so einer Situation!

#21 Gut vorbereitet: Mit hungrigem oder erschöpftem Kind lässt es sich nicht so gut einkaufen gehen. Unter der Woche vormittags einzukaufen, ist auch stressfreier.

#22 Nutzt eure Kinder als Einkaufsassistenten: Sie haben etwas zu tun und fühlen sich groß, wenn sie Mama oder Papa die gewünschte Milchtüte und andere benötigte Sachen bringen können.

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#23 Lernen fürs Leben: Man muss ihnen auch nicht immer Süßes versprechen, denn schon die Rolling Stones wussten: "You can’t always get what you want" (Bitteschön für den Ohrwurm).

#24 Wahl des Supermarktes: Keiner mit vielen Lockangeboten! Und natürlich einer, bei dem man noch gut mit dem Kinderwagen um die Ecken kommt. Oder ihr bestellt euren Wocheneinkauf gleich online.

Erziehungstipps für Streit im Sandkasten

#25 Sei so neutral wie möglich und greife nicht zu früh ein. Denn: Kleinkinder finden häufig selbst Lösungen und können vieles, was Erwachsene "gerecht" finden, noch nicht nachvollziehen.

#26 Handele vorausschauend: Wenn du siehst, dass sich Kind A für das Spielzeug von Kind B interessiert, biete Kind A ein ähnlich attraktives Spielzeug an, bevor es Kind B "beklaut".

#27 Schütze dein Kind und andere vor Aggressionen: Trenne die Streithähne, die schlagen, schubsen, zerren, und gönne ihnen eine Auszeit. Akzeptiere aber, dass körperliche Auseinandersetzungen völlig normal sind.

#28 Übt das Teilen: Man kann viele Dinge aufteilen oder abwechselnd benutzen. Wichtige Lern-Aufgabe dabei: Vor dem Nehmen den aktuellen "Besitzer" eines Spielzeuges um Erlaubnis fragen.

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Erziehungstipps für den Spielplatz

#29 Immer in Bewegung bleiben: Gib deinem Kind die Möglichkeit, sich selbstständig auf dem Spielplatz zu bewegen. Greife nur ein, wenn Gefahr droht, oder das Kind wirklich nicht allein zurechtkommt.

#30 Trösten ist immer erlaubt: Wenn dein Kind weint oder sich verzweifelt und mutlos fühlt, darfst du jederzeit einschreiten. Das gehört zum Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Kind.

#31 Streiten ist gesund: Streitereien zwischen Kindern auf dem Spielplatz sind normal – und kein Grund, gleich einzugreifen. Beobachte, ob deine Hilfe wirklich nötig wird. Fühle dich nicht automatisch für das Verhalten deines Kindes verantwortlich.

#32 Neutral bleiben: Bleibe neutral, gerecht und gelassen, wenn du in Konflikte auf dem Spielplatz eingreifen musst. Und: Lasse alle Kinder zu Wort kommen!

#33 Lösungen finden lassen: Biete den Streithähnen auf dem Spielplatz keine perfekten Lösungen an. Lasse die Kinder selbst herausfinden, wie sich ein Ausgleich der Interessen schaffen lässt.

#34 Kommunikation unterstützen: Hilf Kindern, die in einen Konflikt auf dem Spielplatz verwickelt sind, dabei, ihre Interessen und Gefühle zu formulieren und den anderen deutlich zu machen.

#35 Vorbild sein: Mit gutem Beispiel vorangehen: Lebe deinem Kind tagtäglich vor, wie man sich unter Mitmenschen begegnen und verhalten sollte – dabei lernt es am meisten. Nicht nur auf dem Spielplatz. Mache niemals den Streit des Kindes zu deinem eigenen.

Kinder erziehen in der Trotzphase

#36 Verletzungsgefahr: Achte darauf, dass dein Kind sich in seiner unermesslichen Wut nicht verletzen kann.

#37 Körperkontakt: Manchen Kindern tut es gut, wenn sie sanft festgehalten werden. Der Körperkontakt und die Botschaft "Ich bin bei Dir, ich hab Dich lieb" lässt es schneller wieder zur Ruhe kommen.

#38 Kein Zwang: Wenn dein Kind nicht festgehalten werden möchte, zwing es nicht.

#39 Abwarten: Rede während eines Wutanfalls nicht auf dein Kind ein. Das ist völlig nutzlos! Warte, bis es sich beruhigt hat.

#40 Wegatmen: Bleibe selbst nach Möglichkeit ruhig. Ganz ruhig. Nicht schreien, nicht schimpfen, nicht die Geduld verlieren.

#41 Dramatisiere den Wutanfall nicht: Wenn du dem Wüten und Toben nicht all zu viel Aufmerksamkeit widmest, ist er oft auch schnell wieder vorüber.

#42 Nimm's nicht persönlich: Mach dich nicht für den Wutanfall verantwortlich und nimm ihn nicht persönlich.

#43 Sei vorbereitet: Viele Ausbrüche entstehen in Situationen, in denen Kinder müde, hungrig oder überfordert sind. Gehe also nicht mit einem hungrigen Kind zum Einkaufen und reduziere die Auswahlmöglichkeiten beim Essen und Spielen.

#44 Bringe Ruhe in den Abend: Halte dich an feste Abendrituale und sorge dafür, dass dein Kind genug Schlaf hat. Beides hilft, abendlichen Wutanfällen vorzubeugen. Wenn bestimmte Abläufe immer gleich sind, lernen Kinder schnell, dass es keinen Sinn macht, dagegen anzukämpfen.

#45 Verlässliche Regeln: Wenn du verlässliche Regeln aufstellst und an diesen - ohne Ausnahmen und Diskussionen! - festhältst, gibt dieser fixe Rahmen deinem Kind Halt. Es kommt erst gar nicht auf die Idee, hier die Grenzen auszureizen.

#46 Ablenkung: "Schau mal, da drüben ist ein großer Bagger!" Oder: "Hilf mir doch mal, das Regal mit den Eiern zu finden!" Kleinkinder lassen sich in manchen Situationen noch leicht ablenken. Die Chance besteht, dass der Sturm so vorüberzieht.

#47 Raus mit der Wut! Aber richtig! Hilf deinem Kind herauszufinden, wie es mit seiner Wut umgehen kann: Wenn die Wut rausmuss, hilft es, auf ein dickes Kissen einzuschlagen. Sage ihm deutlich, was erlaubt ist – und was nicht. Schlagen und Treten ist verboten. Den dicken Softball gehen die Tür zu schmeißen, ist okay. Lobe dein Kind, wenn es diese Regeln umsetzt.

Kinderbücher über Gefühle helfen euch dabei, gelebte Emotionen zu verarbeiten.

Nora Imlau: "Gefühlsstarke Kinder sind ein Geschenk" Abonniere uns
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Erziehungstipps für Schulkinder

Wenn dein Schulkind flucht und schimpft

Spätestens im Schulalter schnappen die lieben Kleinen die ersten "bösen Wörter" auf und wissen um ihre Wirkung. So wirkst du dem entgegen:

#48 Ignorieren: Wenn du keine Reaktion zeigst, wird das neue Wort schnell an Faszination verlieren. Also nicht schimpfen oder lachen.

#49 Aufklärung: Ihr solltet eurem Nachwuchs erklären, dass Schimpfwörter andere verletzen und man sie nicht benutzen sollte. Die Welt ist eine bessere, wenn man nett zueinander ist.

#50 Schimpfwortfreie Zonen: Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer sind tabu, aber dafür darf im Bad geflucht werden. Hinterher wird dann die schlimme Sprache durch den Ausfluss "weggespült".

#51 Fantasiefluch: Statt des normalen Fluchens kann sich die ganze Familie aber auch Fantasieflüche oder einfallen lassen. Das macht Spaß und so hat die Familie gleich ihren eigenen Code, der zusammenschweißt. Vielleicht sind diese lustigen Schimpfwörter von Oma und Opa was für euch?

#52 Vorbildfunktion: Wenn ihr oft flucht, müsst ihr euch nicht wundern, wenn eure Tochter oder euer Sohn auch Gefallen daran finden.

Tipps, wenn das Kind nicht hört

Durch die Wohnung brüllen, hilft selten. Präsent sein, sein Kind anschauen und zuhören – das zählt, wenn ihr ernstere Themen ansprecht:

#53 Stimmlich auf der Höhe: Kein "Wir gehen gleich mal nach Hause, okay?". Das signalisiert eine Frage, die man auch mit Nein beantworten kann.

#54 Keine leeren Drohungen, sondern Vorschläge: "Ich gehe jetzt ohne dich" hat keine Konsequenz, das kriegen die Kleinen schnell mit. Besser ist, wenn du ihnen vorschlägst, etwas Interessantes zu machen, wenn sie sich beeilen.

#55 Loben, wenn es gut läuft: Wenn die Kinder tatsächlich gehört haben und auch machen, was man ihnen gesagt hat, bringt das viel mehr als lange zu schimpfen, wenn sie etwas nicht gemacht haben. Positives Verhalten sollte immer anerkannt werden.

#56 Richtiges Timing für ernste Gespräche: Sei geduldig und warte, bis sie sich voll auf dich konzentriert haben.

#57 Keine Ablenkung: Wenn viel Rummel um euch herum ist, ist es vielleicht nicht die beste Zeit, Dinge anzusprechen, denn das Kind wird leicht abgelenkt.

#58 Spielerisch: Bring deinen Kindern bei, richtig zuzuhören, dazu gehören auch "Hör-Spiele". Gehe mit ihnen raus und frage sie, was sie hören.

#59 Zurück in die Gegenwart: Wenn ein Kind total abgelenkt ist, frage es, was es gerade hört und sieht. Das bringt es in die Gegenwart und so kann es sich besser konzentrieren. Du kannst es fragen, was die Farbe deiner Schuhe ist oder ob es etwas Gelbes im Raum sieht. Danach können die wichtigen Themen angesprochen werden.

Tipp: Euer Kind ist über 6 Jahre alt und ihr seid oft überfordert mit der Erziehung? Ein Erziehungsbeistand kann euch in besonderen Situationen helfend und beratend zur Seite stehen.

Regeln für die Familien-Mahlzeit

Gemeinsame Mahlzeiten sind wichtig. Versammelt euch wenigstens einmal am Tag gemeinsam um den Tisch. Und dann gelten folgende Regeln:

#60 Mitmachen: Lass deinen Nachwuchs einmal die Woche entscheiden, was für ein Gericht gekocht wird. Kocht es gemeinsam und lass dein Kind das Rezept aufschreiben; dabei bekommt es einen besseren Bezug zu Nahrungsmitteln und verbessert zugleich seine Schreibfähigkeiten.

#61 Essen als Entdeckung: Lass deine Kinder alles riechen, fühlen und probieren.

#62 Nutze das Essen nie als Belohnung oder Bestrafung: So förderst du nur ein ungesundes Verhältnis zum Essen.

#63 Vermeide Streitereien um das Essen: Jedes Kind ist anders, und es isst auch anders. Wenn es aktiv, gesund und zufrieden ist, brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen, wenn es nicht aufgegessen hat.

#64 Vorbild: Isst du viel Gemüse und Obst, wird dein Kind auch irgendwann gesünder essen.

Dein Kind ist ein Picky Eater? Dann geht es euch wie meiner Kollegin Katja und es helfen euch vielleicht diese Tipps.

Tischmanieren für Kinder

#65 Spielerisch: Im Spiel lernen Kinder am besten. Zeige zum Beispiel mit dem Lieblingsstofftier oder einer Puppe, wie man richtig am Tisch sitzt. Das geht schon im Kleinkindalter. Oder macht einen Wer-kleckert-am-wenigsten?-Wettbewerb.

#66 Vorbild sein: Sprichst du selbst mit vollem Mund, tippst neben dem Essen auf dem Handy herum oder schaust TV, wird dein Kind dich und die Tischmanieren nicht ernst nehmen.

#67 Regeln erklären: Erkläre deinem Kind, warum man nicht schmatzt ("Das finden andere eklig") oder das Messer ableckt ("Du könntest dich verletzen!").

#68 Viel Lob: Lob wirkt besser als Bestrafung, deshalb lobe immer wieder richtiges Verhalten.

#69 Konsequenz: Einmal verinnerlicht, sollten die Tischmanieren auch bei jedem Essen beachtet werden und nicht nur im Restaurant oder bei Besuch.

Erziehungstipps für Teenager

Tipps für die Zeugnisausgabe

Bei schlechtem Zeugnis:

  • Trösten: Zuallererst in den Arm nehmen, denn dein Kind ist frustriert und muss das Gefühl haben, dass es sich mit seinen Sorgen und Nöten immer an die Eltern wenden kann.
  • Gemeinsam schauen: Wie es zu den schlechten Noten kam, und Strategien beschließen, was man zusammen dagegen tun kann.
  • Gelassen bleiben: Man kann auch mit schlechteren Noten später beruflich erfolgreich sein!

Bei gutem Zeugnis:

  • Belohnen: ob Ausflug oder ein Herzenswunsch. Wichtig ist: Auch für kleinere Erfolge loben, von einer 3+ auf eine 2- zu kommen, ist ein toller Erfolg!

Umgang mit digitalen Medien und Social Media

Erziehungstipps für Schulkinder
Interessiert euch für das, was eure Kinder an Social Media so faszinierend finden. (© Gettyimages/Kerkez)

#73 Gemeinsame Strategie: Überlegt euch gemeinsam, was ihr eurem Kind erlauben möchtet, und was nicht. Klingt zu simpel? Ist es aber nicht. Voraussetzung ist, dass ihr als Eltern wisst, wie eure Einstellung zu digitalen Medien aussieht, und dass ihr als Eltern hier einen gemeinsamen Nenner habt und den auch kommunizieren könnt.

#74 Interesse: Interessiere dich dafür, warum deine Kinder Social Media so mögen, so weißt du dann auch, warum sie wem auf den sozialen Plattformen folgen und warum sie was posten.

#75 Hinterfragen: Sprich mit deinem Kind darüber, ob ein Like eines Fotos wirklich ein richtiges Feedback ist. Was steckt dahinter? Wenn sie etwas liken, ist das für sie auch ein Lob, eine taktische Maßnahme oder einfach ein Automatismus?

#76 Legt Regeln fest. Am besten schriftlich. Was nicht heißt, dass es keine Ausnahmen geben darf. Z. B., wenn es regnet, wenn euer Kind krank ist – oder auch einfach mal so sind Ausnahmen völlig in Ordnung. Hier könnt ihr einen "Nutzungsvertrag" individuell gestalten und ausdrucken: www.mediennutzungsvertrag.de.

#77 Beteilige dein Kind an den Kosten: So lernt es, das Smartphone und die Monatskarte besser zu schätzen.

#78 Beschäftigt euch selbst mit digitalen Medien: Nichts ist fataler, als wenn Eltern den Anschluss verlieren und gar keinen Einblick mehr haben, was ihre Kinder am Bildschirm überhaupt machen.

#79 Tägliche Mediennutzungszeit: Das Kind darf täglich eine bestimmte Zeit mit digitalen Medien oder Fernsehen verbringen. Die Zeit kann dabei nicht "gesammelt" und aufaddiert werden. Hier bekommt ihr eine Orientierung, welche Mediennutzungszeiten für welche Altersgruppe empfohlen werden.

#80 Wöchentliche Medienzeit: Das Kind bekommt eine wöchentliche Mediennutzungszeit; die kann es aufbrauchen wie es mag: Entweder jeden Tag ein bisschen – oder am Wochenende einmal eine längere Zeit am Stück. Diese Variante eignet sich eher für Kinder ab ca. neun Jahren, die schon besser planen können.

#81 Free Time: Ältere Kinder bekommen täglich eine Stunde Zeit zur freien Verfügung; die dürfen sie nutzen, wie sie möchten – auch mit digitalen Medien. Hintergrund für diesen Ansatz: Durch den enormen Bildungsdruck, die zunehmende Ganztagsbetreuung und die durchgeplanten Nachmittage haben Kinder kaum mehr Zeitfenster, in denen sie machen dürfen, was sie möchten.

#82 Notbremse: Wenn alles zu viel wird – WLAN kann man auch begrenzen!

Erziehungstipps für Geschwister-Konflikte

Zwischen Geschwistern kann es auch einmal krachen – wann soll man sich raushalten und wann nicht?

#83 Nicht miteinander vergleichen: Wenn ihr euren Nachwuchs miteinander vergleicht nach dem Motto "Dein Bruder macht das aber viel ruhiger", schürt dies schon Konkurrenzdenken und Zwist.

#84 Ergreift keine Partei: Es ist nicht eure Aufgabe, Partei zu ergreifen. Vor allem, wenn du immer dasselbe Kind (meist das jüngere) in Schutz nimmst, fühlt sich das andere zu Recht unfair behandelt.

#85 Konflikte lösen: Zu einem Geschwisterstreit gehören immer zwei. Versuche nicht zu rekonstruieren, wer Schuld hat. Stattdessen solltest du den Streithähnen zeigen, dass sie ernst genommen werden. Nur wenn sich Kinder in ihrer Wut verstanden fühlen, sind sie in der Lage, sich in den Standpunkt des anderen hineinzuversetzen und selbst eine Lösung zu finden. Drohungen und Strafen bringen nichts.

#86 Einmischen oder raushalten? Am besten schreiten Eltern bei einem Geschwisterstreit erst ein, wenn alles ausgesprochen ist und der Streit sich im Kreis zu drehen beginnt. Spätestens wenn der Geschwisterstreit in Handgreiflichkeiten überzugehen droht, solltest du eine Grenze ziehen. Oft bleibt dann nur noch übrig, die Kampfhähne zu trennen.

#87 Räumliche Trennung: Geschwister, die nicht gut miteinander auskommen, sollten sich kein Zimmer teilen. Falls nicht genug Platz ist, helfen Trennwände.

#88 Spielzeug getrennt aufbewahren: Wenn es Streit um bestimmte Spielsachen gibt, bewahrt sie auch getrennt auf, damit klar ist: Dieses Auto gehört der einen, und dieser Bagger dem anderen.

#89 Klare Ansage: Geschwisterkinder müssen fragen, wenn sie sich etwas von dem anderen ausleihen wollen.

#90 Konfliktvermeidung: Während das eine Kind im gemeinsamen Zimmer Freunde empfängt, muss für das andere eine Beschäftigung gefunden werden, damit es die anderen nicht stört und für Konflikte sorgt.

Erziehungstipps für mehr Ordnung im Kinderzimmer

  1. Vorbildfunktion: Lebe selbst eine gewisse Ordnung vor und räume auf.
  2. Nicht zu penibel sortieren: Lieber wenige große Kisten aufstellen als viele kleine.
  3. Ordnung: Alles muss einen eindeutigen Platz haben.
  4. Nicht zu viel: Die Spielzeugmenge überschaubar halten.
  5. Klare Ansage: Aufgaben formulieren, wer was wegräumt.
  6. Erklären, was man gerade tut: "Sieh mal, den Kran lege ich in die Autokiste."
  7. Konsequent sein: Das Kind muss das Aufräumen als seine eigene Sache begreifen – also nicht selber alles aufräumen, sondern Geduld und Nerven bewahren und das Kind auffordern, es selber zu tun.
  8. Trennung zwischen Schul- und Freizeitecke: Dies gilt besonders für ältere Kinder und Teenager, denn sie brauchen zum einen den Schreibtisch für die Schule, aber auf der anderen Seite ihre Wohlfühlecke. Wenn die Schulecke aufgeräumt ist, sollte das genügen.
  9. Regelmäßig ausmisten: Wie ihr das am besten angeht, erfährst du hier.
Gesine Engels-Krone

#100 Das Liebhaben nicht vergessen!

Jedes Kind ist anders und du weißt am besten, wie deins tickt. Solange du konsequent bist, Ruhe bewahrst und deine Vorbildfunktion wahrst, bist du auf dem besten Weg.

Bei all den Tipps und vermeintlichen Regeln sollten wir allerdings das Wichtigste nicht vergessen (Erziehungstipp #100): das Liebhaben! Meistens können wir uns doch gut auf unser Bauchgefühl verlassen und wissen, was für unsere Kids das Beste ist: ein liebendes Zuhause, in dem Fehler auch verziehen werden können.

Gesine Engels-Krone

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