Meistens wissen wir genau was unsere Kinder wollen, manchmal ist es aber auch schwierig zu verstehen, was sie eigentlich meinen. Vor allem sagen sie manchmal Dinge, obwohl wir genau wissen, dass entweder total das Gegenteil gemeint ist oder das Kind sich nicht traut, seinen wahren Wunsch zu äußern. Da steckt also viel Cleverness in unseren Kindern, aber manchmal auch Hilflosigkeit und Überforderung. Kleinkind-Eltern werden diese typischen Sätze kennen und Neu-Eltern können sich schon mal darauf vorbereiten, was sie alles erwartet und wie man Kinder “lesen” muss.
Das ist manchmal recht leicht, aber oft auch sehr verwirrend und extrem widersprüchlich. So wie kleine Kinder eben sind, weil sie noch lernen müssen, wie man kommuniziert, was man will und wie der andere dann darauf reagiert. Dabei können herrlich lustige, aber auch verwirrende Situationen entstehen. Hier kommen einige solcher Kindersätze, die Eltern in unserer Familie.de-Redaktion von ihren Kindern kennen und was meistens dahinter eigentlich gemeint ist.
#1 "Ich hab Hunger!"
… heißt eigentlich: “Ich will jetzt sofort was Süßes!”
Wenn Mama oder Papa bei diesem Satz sagen: “Es gibt gleich Abendbrot/ Mittag” oder mit einer Gurke ankommen, dann gibt es meistens laaaaange Gesichter. Denn häufig will das Kind einfach bissl was Süßes, weil es eher Appetit statt Hunger hat. Wenn es wirklich doll Hunger hat, wird ein Schokoriegel da auch langfristig nicht helfen. Jetzt ist es an euch, ob ihr einknickt und nachgebt (Süßer Snack kommt sofort!) oder das Kind bittet, bis zum Essen zu warten.
#2 "Ich kann das nicht!"
… heißt eigentlich: “Ich will das jetzt nicht (selber) machen.”
Kinder sagen das meist, wenn etwas schwieriger ist als gedacht und sie es nicht hinkriegen. Dann geben sie oft schnell auf. Die meisten Kinder geben es aber auch häufig von sich, wenn sie etwas partout nicht machen wollen. Manchmal probieren sie es erst gar nicht richtig, sondern wollen, dass wir es für sie tun. So kann man auch durchs Leben kommen 😉 Wenn’s nur immer so leicht wäre …
#3 "Nur noch ein Video/ eine Folge gucken"
… heißt eigentlich: “Ich will mindestens zwei oder drei Folgen/ Videos gucken, aber ich weiß genau, dass du das nicht willst und nicht erlaubst, daher frag ich erstmal nach einem und danach gibt’s Geschrei!”
Clevere Kinder wissen genau, was ihre Eltern erlauben und wie die Regeln sind. Das heißt nicht, dass sie nicht immer wieder versuchen, sie zu durchbrechen oder zu ihren Gunsten auszulegen. Kinder werden da erfinderisch und wollen uns austricksen und dazu kriegen, dass wir nachgeben. Jetzt ist es an uns, konsequent zu bleiben bzw. den Kindern zu erklären, was okay ist und was nicht.
#4 "Aua! Das tut weh."
… heißt eigentlich: “Ich will das nicht anziehen/ ich will selbst entscheiden”
Wenn meine Tochter das beim Anziehen oder Ausziehen sagt, will sie mir damit sagen: “Ich will das nicht anziehen, oder ausziehen, ich will nicht, dass du für mich entscheidest, ich will entscheiden, wann ich was an- oder ausziehe.”
“Aua” wird gern dann auch mal inflationär gesagt, wenn ich sie bitte, sich an- oder auszuziehen oder ihr dann helfe, weil es mir zu langsam geht und sie nicht von mir angefasst werden will. Kinder!
#5 "Ich hab Bauchweh"
… heißt eigentlich: “Ich will heute nicht in die Kita/ Schule”
Häufig geben Kinder vor, sie seien krank oder ihnen tue etwas weh, weil sie wissen, dass sie dann zu Hause bleiben können. Dann muss man rauskriegen, ob ihnen wirklich etwas weh tut oder es ihnen eigentlich nur darum geht, einfach mal zu Hause zu bleiben. Manchmal liegt auch ein ernster Grund dahinter, wenn etwas vorgefallen ist in Kita oder Schule. Dann sollten wir Verständnis zeigen und nachfragen, um das zu klären. Das Kind möchte uns ja nicht ärgern, es traut sich nur nicht, den wahren Grund für seine Gefühle zu nennen oder kann das noch gar nicht richtig in Worte fassen. Hier ist Empathie und Fingerspitzengefühl gefragt.
Video: Diese 10 Dinge kennen wir Eltern alle!
… Ach ja, es ist manchmal nicht leicht mit kleinen Kindern. Dabei ist es so interessant, sie in ihrer Entwicklung zu beobachten. Sie lernen Schritt für Schritt zu kommunizieren und zu reagieren. Letztlich ist es wichtig, empathisch zu sein und immer zu versuchen, sich ins Kind hineinzuversetzen. Im Großen und Ganzen müssen wir auch gute Vorbilder sein und sollten manche Dinge ebenfalls nicht sagen. Als Eltern dürfen wir auch keine Mimosen sein, weil wir uns im Laufe ihres Werdens so einiges anhören müssen, was sie letztlich nicht so meinen. Aber es sei euch wie immer gesagt: Wir sitzen alle im selben Boot! #allesnurnephase
#6 "Ich muss so komisch husten."
… sagt der Sohn von Redakteurin Charoline und meint: “Ich muss mich jetzt übergeben.”
Oh oh, Achtung! Wo ist eine Schüssel? Schneeeeeelllllllllllllllllll!
#7 "In der Kita war es langweilig"
… sagt ebenfalls der Sohn von Redakteurin Charoline, wenn sie ihn abholt und meint damit: “Ich hab’ tausend Dinge gemacht, ganz toll gespielt und war sauer, dass du mich schon abgeholt hast, aber ich bin jetzt zu faul, dir zu erzählen, wie mein Tag wirklich war.”
Wenn Kinder so trotzig reagieren, war es meist ganz und gar nicht langweilig, sondern sie sind wegen irgendetwas sauer.
#8 "Hunger! Malen! Kacki!"
… sagt der kleine fast zweijährige Sohn von Redakteurin Katja Gajek, wann immer sie ihn ins Bett bringen möchte. In Erwachsenensprache will er damit sagen: “Ich will jetzt noch nicht schlafen und versuche alles, um Zeit zu gewinnen!”
Ein Kleinkind oder Baby schlafen legen ist oft nicht leicht, hier hilft nur viel Geduld. Es kann so witzig sein, was sich die kleinen Racker einfallen lassen, um bloß nicht schlafen zu müssen.
#9 "Ich hab Durst!"
… heißt bei den Kindern von Redakteurin Andrea: “Ich will auf deinem Schoß mit dir kuscheln und ein Glas Wasser trinken.”
Ist das nicht süß!?
#10 "Ich hab dich nicht lieb."
… heißt eigentlich: “Ich bin wegen irgendetwas mega sauer auf dich und zeige dir das jetzt auch.”
Meistens wissen wir schon, warum diese trotzige Aussage kommt. Aber es blutet einem doch das Elternherz, wenn man sich das anhören muss. Auch die Dreijährige hat es schon zu mir gesagt und wusste dabei ganz genau, was das mit mir macht. Sie wollte mich damit bestrafen, weil sie wegen einer Sache wütend war. Gefühle von Kinder sollte man ernst nehmen und sie auch darauf ansprechen, was wirklich dahinter steckt. Dann kriegt man ganz schnell raus wieso sie das gesagt haben. Und kurze Zeit später fallen sie uns wieder kuschelnd in die Arme!
#11 "Das Geschenk ist total doof."
… heißt eigentlich: “Ich bin schon groß, ich brauche kein Babyspielzeug mehr.”
Oder es zeigt Überforderung, weil das Kind ein neues Spielzeug oder Geschenk noch nicht versteht und daher enttäuscht ist, dass es nicht direkt losspielen kann. Dann kommt so eine abwertende trotzige Reaktion, die dem Schenkenden ganz schön die Laune vermiesen kann. Wenn das Geschenk von Oma war, dann erklärt ihr, dass das Kind es nicht so meint und sich erstmal daran gewöhnen muss.
… Ach ja, es ist manchmal nicht leicht mit Kindern. Dabei ist es so interessant, sie in ihrer Entwicklung zu beobachten. Sie lernen Schritt für Schritt zu kommunizieren und zu reagieren. Deshalb ist es wichtig, empathisch zu sein und immer zu versuchen, sich ins Kind hineinzuversetzen. Letztlich müssen wir auch gute Vorbilder sein und sollten manche Dinge ebenfalls nicht sagen. Als Eltern sollten wir noch dazu ein dickes Fell haben, weil wir uns im Laufe ihres Werdens so einiges anhören müssen, was sie vielleicht gar nicht so meinen. Aber es sei euch wie immer gesagt: Wir sitzen alle im selben Boot!
#12 "Ich darf jetzt nicht dieses Schokoherz essen"
… heißt bei meiner Tochter: “Ich möchte es gern essen, aber ich weiß, dass du nicht möchtest, dass ich das jetzt esse, daher betone ich das nochmal und hoffe, dass ich es doch essen darf.”
Damit kommt sie bei mir selten durch, aber manchmal ist es so süß, dass ich es doch erlaube. Sie haben uns halt mit ihren Kulleraugen in der Hand, oder?
#13 "Du stinkst."
… heißt meist: “Du nervst mich gerade, weil ich etwas möchte und es nicht bekomme, daher beleidige ich dich, weil ich weiß, dass du dich dann ärgerst.”
Manchmal heißt es aber auch einfach: “Du stinkst!” Denn Kinder sagen ja auch ziemlich ungeschönt die Wahrheit 😉
#14 "Ich gucke nur noch dieses Video zu Ende."
… heißt oft: “Natürlich stimmt das gar nicht, aber ich weiß, dass du das hören willst, daher sage ich das erstmal, um dich zu besänftigen und vielleicht versuche ich danach, noch weiter zu gucken.”
Jetzt kommt auf unser Durchhaltevermögen an, sind wir streng und bleiben dabei, dass jetzt Schluss ist oder geben wir nach?
#15 "Mir ist sooooo langweilig"
… heißt: “Ich weiß gerade gar nicht, mit welchem meiner vielen Spielzeuge ich spielen soll und würde viel lieber mit dir spielen. Spiel mit mir!”
Heutigen Kleinkindern kann eigentlich gar nicht langweilig sein, weil so viel Spielzeug sie umgibt. Aber gerade dass kann oft zur Überforderung führen und sie wissen nichts mit sich anzufangen. Letztlich wollen sie nur unsere Aufmerksamkeit und mit uns etwas gemeinsam machen. Wir sollten so oft es geht, ermöglichen, gemeinsam Zeit zu verbringen und wenn es mal gar nicht geht, dann muss eben eine Zwischenlösung oder Alternative her. Wenn man dem Kind das ruhig erklärt, versteht es das meistens auch.