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Alltags-Tipps

4 Montessori-Sätze, die unseren Kids bei Wutanfällen helfen

Montessori Wutanfälle: Papa mit Kind
© Getty Images/SDI Productions

Auch wenn wir wissen, dass Wutanfälle ein völlig gesunder Teil der kindlichen Entwicklung sind, macht das den Umgang mit ihnen nicht immer easy. Dabei hat unser Verhalten einen großen Einfluss: eine liebevolle Begleitung kann Stress bei uns und unseren Kids reduzieren und Schuldgefühle vermeiden. Stattdessen macht es Wutausbrüche zu Momenten, die uns näher zusammenbringen. Vier Wege, wie das Montessori-Prinzip dabei hilft.

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Montessori-Konzept als Hilfsmittel

Bei Wutanfällen sind unsere Kids ihren Gefühlen komplett ausgeliefert und haben deshalb weder ihre Worte noch ihren Körper unter Kontrolle. Ganz schön scary! Für unsere Kinder, aber auch für uns Eltern, weil wir uns oft genauso hilflos fühlen.

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Zum Glück gibt es einige Erziehungskonzepte, die es schaffen, nicht nur Kinder, sondern auch uns Eltern zu empowern. Die Herangehensweise Maria Montessoris ist ein Beispiel, denn ihr Konzept hat über Zeiten hinweg Bestand und ist heute vielleicht relevanter denn je. Denn es liefert nicht nur Pädagog*innen, sondern auch uns Eltern verständliche Hilfsmittel, unsere Kids in komplexen Situationen zu begleiten und sie aus der kindlichen Sicht zu betrachten.

Auch bei Wutanfällen ist jedes Kind anders und hat andere Bedürfnisse. Und wir Eltern lernen selber mit jedem Mal dazu, was unserem Kind hilft und was nicht. Diese vier Sätze lassen sich leicht auf jede Situation anpassen und helfen vor allem auch uns selber, den nächsten Wutanfall vielleicht mit mehr Ruhe und Gelassenheit anzugehen. 

4 Montessori-Sätze, die bei Wutanfällen helfen

#1 Du bist wütend.

Die Montessori-Lehre legt großen Wert auf unsere Sinneswahrnehmungen. Mit einem neutralen: "Ich sehe, dass das frustrierend für dich ist" zeigen wir unseren Kids, dass wir ihre Gefühle anerkennen und verstehen – und dass sie etwas ganz Alltägliches sind. Gleichzeitig helfen wir ihnen, Emotionen selber zu benennen und auch auszudrücken, was sie fühlen. Denn nicht selten sind Kinder selber frustriert darüber, dass sie ihre Gefühle und Gedanken nur eingeschränkt kommunizieren können.

In sich hineinzuhorchen ist ein Geschenk, das wir ihnen bis ins Erwachsenenalter mitgeben können (und das auch für viele von uns nicht einfach ist).

#2 Ich bin bei dir.

"Was ist denn los?" "Warum bist du so sauer?" "Das war doch gar nicht schlimm!" Mit diesen Sätzen verfolgen wir am Ende immer das gleiche Ziel: Wir möchten, dass es unserem Kind wieder besser geht und es mit unserem Zuspruch oder unserer Bewertung der Situation beruhigen.

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Kleinkinder stecken bei Wutanfällen aber komplett im Moment und sind oft reizüberflutet. So nehmen sie kaum etwas wahr, was wir ihnen zusprechen. Dazu schwingt bei den obigen Beispielen auch immer die Botschaft mit, dass ihre Gefühle nicht ganz berechtigt oder sogar unangemessen sind. Aber egal, ob wir es nachvollziehen können: Unsere Kinder fühlen, was sie fühlen. Und das auszudrücken, ist immer gut und wichtig.

Eine wichtige Message, die wir vermitteln können, ist daher: Ich bin da, bei mir bist du sicher, ich hab dich. Das können wir auf verschiedene Wege:

  • mit wenigen Worten und sanfter Stimme
  • mit sanftem Festhalten, damit unser Kind sich nicht verletzt
  • indem wir zum ihm auf Augenhöhe gehen, uns wortlos daneben setzen, bei ihm bleiben
  • mit liebevollem, verständnisvollem Augenkontakt

Besonders in der sogenannten "Trotzphase" von 1,5 bis ca. 3 Jahren, geht es so richtig los mit den intensiven Wutanfällen. Im Video haben wir 7 Tipps, die diese Phase etwas leichter machen.

Trotzphasen beim Kleinkind: 7 Tipps, wie du sie durchstehst Abonniere uns
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#3 Ich sehe, dass xyz schwierig für dich ist.

"Du wolltest das Spielzeug, das Jonas sich geschnappt hat."

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"Ich sehe, dass du nicht in den Autositz möchtest".

"Du möchtest nicht, dass ich deinem Bruder das Buch vorlese."

Je nach Situation kann dieser Satz am Anfang oder eher am Ende von einem Wutanfall hilfreich sein. Wir zeigen, dass wir unser Kind in seiner Situation wahrnehmen und seine Gefühle ihre Berechtigung haben. Besonders nach einem Wutanfall hilft es uns auch zu verstehen, was ihn eigentlich ausgelöst hat. Besonders, wenn wir merken, dass mehr als Hunger, Müdigkeit oder ein frustrierender Moment hinter den großen Emotionen steckt.

#4 Was brauchst du von mir?

Ein zentrales Element der Montessori-Lehre ist, Kinder ihre eigenen Lösungsansätze finden zu lassen. Das können wir mit einem: "Was hilft dir, wenn xyz passiert?" anstoßen. Zwar werden wir damit keine Wutanfälle verhindern, aber wir können unseren Kids helfen, diese selber besser zu verstehen und Wege zu finden, mit ihren Gefühlen umzugehen. So können wir sie dabei unterstützen, sich wichtige soziale und emotionale Kompetenzen anzueignen, die ein Leben lang bestehen bleiben.   

Unsere vier Lieblings-Meltdown-Sätze helfen, Resilienz in unseren Kids zu fördern. Wir beschreiben auf familie.de unsere weiteren Erfahrungen zum Thema, wie z. B. weitere tolle Sätze, die Resilienz stärken, was Resilienz genau bedeutet und wie wir sie mit Montessori unterstützen können.

Montessori-Tipps für Wutanfälle

Egal, wie cool und erfahren wir uns als Eltern fühlen: Wutanfälle sind immer stressig mitzuerleben und können uns (erwarteter oder unerwarteter Weise) triggern. Diese Tipps können helfen, ruhig zu bleiben: 

  • Die anderen können uns egal sein! Wichtig sind wir und unser Kind, nicht die gernervten Blicke oder guten Ratschläge anderer. Oft hilft es, an einen ruhigeren Ort zu gehen, aber wir alle werden ihn mal (oder öfters) erleben: den epischen Meltdown im Supermarkt/ auf der Straße/ im belebten Treppenhaus ...
  • Wenn wir ruhig bleiben, wirkt sich das auf unser Kind aus. Oft helfen uns Rückwärts-Zählen, einfache Mantras, Atemtechniken oder mentale Bilder, um bei uns zu bleiben. 
  • Hilft bei uns immer: Sich bewusst zu machen, dass wir der sichere Ort unserer Kids sind, auf den sie in dem Moment mehr als sonst angewiesen sind.
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Jennifer Kober

Warum ist das nur bei uns so?!

Wutanfälle lassen sich nicht immer vermeiden. Zwar stecken oft vernachlässigte Bedürfnisse dahinter oder können sie verstärken: Hunger, Durst, Übermüdung und Eifersucht zeigen uns, was unser Kind gerade besonders von uns braucht. Und indem wir versuchen achtsam zu sein, können wir ihre Bedürfnisse oft besonders schnell erfüllen.

Trotzdem ist es unmöglich und unglaublich stressig, immer allem vorherzukommen. Und selbst dann gehören Wutanfälle einfach zum ganz normalem Alltag mit Kindern dazu. In allen Familien, versprochen! Auch wenn es sich oft so anfühlt, als wäre es nur bei uns selber so.

Jennifer Kober

Test: Ist mein Kind hochsensibel?

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