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5 Eltern-Geheimtipps, mit denen ihr Konflikte effektiv lösen könnt

Kindererziehung ohne meckern Tipps
© Getty Images Plus/Prostock-Studio

"Hör auf damit, sonst gibt es keinen Nachtisch!"
"Wenn du jetzt nicht aufräumst, dann gehen wir nachher nicht in den Zoo!"
"Ich sag es jetzt zum letzten Mal, lass das!"
"Du hast deinen Schlüssel verloren? Wie kann man nur so doof sein!"
All das sind Sätze, die uns Eltern immer wieder raus rutschen und mit denen wir versuchen, das Verhalten unserer Kinder nachhaltig zu verändern. Aber statt Kinder klein zu machen und ihnen ein schlechtes Gefühl zu geben, sollten wir andere Wege gehen, um ihre Entwicklung zu begleiten.

Manchmal fühlt es sich echt blöd an

Wir alle kennen das Gefühl, dass wir uns für die unfähigsten Eltern der Welt halten, weil unsere Kinder irgendwas machen, dass wir so gar nicht verstehen, schon 100 Mal verboten haben oder das uns einfach nur total nervt. Müssten wir nicht strenger sein, fragen wir uns dann oft? Sollten wir das Kind bestrafen, damit es die Konsequenzen endlich lernt?

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Alle können es besser?

Alle anderen Kinder, so scheint es, sind viel besser erzogen als der eigene Nachwuchs. Stimmt oft nicht, denn wir sehen immer nur Ausschnitte aus dem Familienalltag anderer Menschen. Und wenn wir ehrlich sind, nirgendwo ist alles 100 % perfekt, auch wenn es auf den ersten Blick so wirkt.

Wie klappt gute Erziehung?

Wie aber bekommen wir das nun hin, dass unsere Kinder besser auf uns hören und Dinge, die gefährlich sind, unterlassen? Wie klappt gute Erziehung? Ist es ok, unseren Nachwuchs anzumeckern? Nein! Weil das Anmotzen und das Androhen von Strafen zwar zu Verhaltensänderungen führt, aber das Selbstwertgefühl der Kinder darunter leidet. Und auch die Eltern-Kind-Bindung kriegt durch diese Erziehungsmethode einen Riss.

Studien haben herausgefunden, dass durch den autoritären Erziehungsstil die Kinder zunächst besser funktionieren (dieses Wort passt in dem Zusammenhang einfach am besten). Auf lange Sicht aber führt diese Art der Erziehung zu noch mehr Fehlverhalten. Kennen wir doch von uns selbst auch, wir ertragen nur eine bestimmte Menge Druck, bevor wir zusammenbrechen. Unseren Kindern geht es da nicht anders.

Was tun, wenn drohen und bestrafen nicht zielführend sind? 5 Tipps

#1 Auf Worte achten

Ihr habt soooo oft erklärt, dass die Tasse kaputt gehen kann, wenn sie vom Tisch fällt und nun liegt sie in Scherben vor euch. Daneben ein aufgelöstes Kind, weinend, weil die Lieblingstasse nun kaputt ist. Wir alle denken doch: "Hab ich doch gesagt, warum hörst du mir nicht zu?" Aber statt das laut auszusprechen, ist es besser, erst mal zu trösten. Es nützt ja auch nichts, wenn wir unsere Kinder in ihrer Traurigkeit nun auch noch anmeckern. Sie lernen dabei nichts, außer dass wir Eltern nicht für sie da sind, wenn sie Kummer haben.

Wenn wir uns ihnen zuwenden und die Situation später, wenn die Emotionen nicht mehr ganz so hoch kochen wieder ansprechen, sind unsere Kinder aufnahmefähiger. Sie können besser verstehen, was passiert ist, wenn wir noch mal gemeinsam besprechen, wie es zu dem Vorfall kam. Aber dazu sind sie erst bereit, wenn ihre Tränen getrocknet, die Wut verraucht, die Situation ausgestanden ist.

#2 Verbindung schaffen

Nicht jeder Fehler muss sofort besprochen werden. Es gibt Momente, da wissen Kinder sehr genau, dass sie gerade Mist gebaut haben. Aber sie sind so überwältigt von ihren Gefühlen, dass nur noch Geschrei zu hören ist. Wie sollen sie da noch aufnehmen können, was wir ihnen zu sagen haben?

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Statt Erklärungen ist jetzt Körperkontakt wichtig. Alternativ kann ein Kontakt über ein Gespräch erfolgen, das nichts mit der aktuellen Situation zu tun hat. Gebt eurem Kind den Raum, selbst auf euch zuzukommen, hört zu, was es erzählt. So bleibt auch euch die Möglichkeit, erst mal durchzuatmen und ihr startet nicht das verinnerlichte Programm aus Meckern und Motzen.

#3 Den Hintergrund betrachten

Das Warum, wenn etwas passiert ist, kann uns Eltern in den Wahnsinn treiben. Warum hast du... Warum musstest du ... Wir wollen wissen, wieso Dinge geschehen sind. Viel wichtiger ist aber, auf den Nachwuchs zu schauen und zu hinterfragen, wie es dem eigentlich geht. Vordergründig war ein Kind zum Beispiel übermütig und hat etwas kaputt gemacht. Aber eigentlich hat es Sorgen, weil in der Kita niemand mit ihr spielen wollte. Oder die Neugier war zu groß.

Das kennen wir doch von uns selbst auch, wir wissen, dass wir etwas besser lassen sollten und machen es aus verschiedenen Gründen dann doch. Unseren Kindern geht es da nicht anders. Wenn wir Eltern aber hinter den "Fehler" schauen und Ursachenforschung betreiben, verstehen wir unsere Kinder besser. Und der Impuls zu meckern wird sehr viel kleiner.

#4 Vorbild sein

Wie reagiert ihr eigentlich selbst in stressigen Situationen? Werdet ihr laut, flucht ihr oder werft mit Sachen? Alles irgendwie normale Verhaltensweisen, die unsere Kinder natürlich nachmachen. Wenn wir wollen, dass unsere Kinder emotional anders auf unsere Ansagen reagieren, dann müssen wir ihnen auch zeigen, dass wir selbst uns ändern können. Sprecht über eure Gefühle, sodass eure Kinder lernen, das auch zu tun. Denn wer verbalisieren kann, wie er sich fühlt, der kann sich auch besser in andere hineinversetzen.

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Andrea Zschocher

Wir machen alle mal Fehler

All diese Tipps gegen das Meckern und Motzen und Schimpfen finde ich wichtig und richtig. Weil dieses elterliche Verhalten Kindern oft ihre Würde nimmt. Und doch finde ich, wir sollten auch nicht vergessen, dass wir alle fehlbar sind. So, wie es ok ist, dass unsere Kinder ganz viele Fehler machen, weil sie sich ausprobieren müssen, so ist das auch bei uns Erwachsenen.

Wir sind nicht perfekt und wenn wir mal wieder mit unseren Kindern gemotzt haben, dann ist das blöd. Aber wir sollten da großzügig mit uns sein und mit unseren Kindern drüber sprechen. Es gibt blöde Tage und für die können sich Eltern bei ihrem Nachwuchs entschuldigen. Hier kommt das öfter vor, als mir lieb ist. Und ich lerne von meinen Kindern noch mal vollkommen neu, was Großzügigkeit bedeutet. Denn niemand verzeiht so viele Fehler wie die eigenen Kinder. Ganz schön toll, oder?

Andrea Zschocher

#5 Verlässlichkeit

Kinder brauchen Rituale. Diese wiederkehrenden Dinge in ihrem Alltag, auf die sie bauen können. Montags gibt es Nudeln in der Kita, freitags geht es zum Ballett. Dieses Wissen hilft ihnen, sich in ihrer Welt zu orientieren. Von uns Eltern brauchen sie dafür Verlässlichkeit. Sie müssen spüren, dass wir da sind. Kinder brauchen aber auch die Rückversicherung, dass wir in bestimmten Situationen verlässlich reagieren. Wenn Zuhause die Regel gilt, dass auf dem Sofa nicht gehüpft wird, dann muss die auch gelten, wenn Kinderbesuch da ist, der diese Regel bricht.

Unser Nachwuchs braucht die Information, dass wir uns nicht anders verhalten, nur weil plötzlich andere Menschen dabei sind. Denn wenn Eltern verlässlich reagieren, dann können Kinder sehr viel einfacher erkennen, wann sie Mist gebaut haben, wann es Zeit für eine Entschuldigung ist. Das Wissen, wie wir Eltern in bestimmten Situationen reagieren, gibt Sicherheit zu den eigenen Fehlern zu stehen. Denn es ist klar: Wir sind da, auch wenn alles gerade blöd ist.

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Und wenn ihr mal wirklich total am Limit seid und alles hinschmeißen wollt, dann haben wir hier ein sehr aufmunterndes Lied für euch. Macht Eltern und Kindern gute Laune, versprochen.

Welcher Mama-Typ bist du oder wirst du vielleicht sein?

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