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Abendroutine

7 Montessori-Tipps, mit denen Kinder abends besser runterkommen

Montessori Schlafenszeit: Mama und Kind lesen Buch
© Getty Images/pondsaksit

Als Fans der Montessori-Lehre fragen wir uns vielleicht, wie wir die Schlafenszeit nach Montessori gestalten können. Und wie die Pädagogin zu Themen wie Einschlafstillen, Schlaftraining und Co. steht. Denn Maria Montessori hat sich nie zum Thema Schlaf geäußert. Sieben Tipps, wie sich ihre Prinzipien super in unsere Abendroutine integrieren lassen.

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Schlaf ist etwas sehr Persönliches und Individuelles – für uns Eltern und auch für unsere Kids. Deshalb gibt es keine Zauberformel, was für uns alle klappt. Trotzdem sind die Gedanken Montessoris oft ziemlich nah dran. Denn sie passen gut zur bedürfnisorientierten Erziehung, aber lassen sich für jede Familie unterschiedlich auslegen. Besonders Kindern, die ihre Hürden zur Schlafenszeit haben, kann es erleichtern, zur Ruhe zu kommen. Diese Prinzipien Montessoris lassen sich toll beim Thema Schlaf anwenden:

7 Montessori-Tipps zur Schlafenszeit

#1 Routine

Abläufe werden bei Montessori großgeschrieben, denn die geben unseren Kids Sicherheit und Ankerpunkte, an denen sie sich durch den Tag hangeln können. Die kann bei allen von uns anders aussehen und an die eigenen Vorlieben und die unserer Kinder angepasst werden. Hilfreich sind:

  • Bilderbücher zum Thema, mit denen man Abläufe im Vorfeld besprechen kann
  • Montessori Karten, die die Routinen der eigenen Familie reflektieren
  • Ankündigungen, die beim Übergang zwischen einzelnen Schritten helfen 
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Wir selbst verwenden keine Montessori-Karten, aber Ankündigungen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Bettgeh-Routine, sodass die Kids schon längst wissen: Gleich wird Zähne geputzt, dann ist Zeit für Schlafanzug und Vorlesezeit im Bett.

Statt Karten eine schöne Idee: (Polaroid-)Fotos von den einzelnen Steps der Abendroutine schießen und ein kleines Poster oder Bilderbuch basteln.

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#2 Follow the Child

Montessori hat sich zwar nie zum Thema Einschlafbegleitung geäußert. Eine Sache war ihr aber wichtiger denn je: Unser Kind weiß am besten, welche Bedürfnisse es hat. Von ihrem Grundsatz "Folge dem Kind" können wir uns deshalb auch beim Schlafengehen leiten lassen:

  • Ist unser Kind bereit fürs eigene Bett oder benötigt es unsere Nähe noch etwas länger?
  • Vielleicht hat es keinen Nerv für Bücher, aber spielt lieber ruhig im Bett oder hört Musik, um runterzukommen?
  • Oder ist schon das ruhige Mobile viel zu viel, aber ein gesunder last-minute Snack hilft beim Einschlafen?
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Indem wir unser Kind aufmerksam beobachten, finden wir schnell heraus, was ihm guttut und was es von uns und dem Einschlafritual braucht.

Im Video erklären wir die wichtigsten Leitgedanken Montessoris kurz und knackig:

​​Die 7 Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik auf einen Blick Abonniere uns
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#3 Leicht zugängliches Bett

Betten sind bei Montessori minimalistische Orte der Ruhe, die zum Entspannen einladen. Kunterbunte Deko, Spielsachen, die z. B. Geräusche machen und generelles Chaos drehen eher auf. Ein gemütliches, unaufgeregtes Bett signalisiert: Hier kommen wir zur Ruhe und können uns zurückziehen. Bodenbetten gehören meist zur Montessori-Ausstattung, weil Kinder so selber entscheiden können, wann sie Ruhe brauchen (und wann nicht).

Weniger entscheidend ist bei dem Prinzip aber, ob unsere Kids im eigenen oder Familienbett schlafen, solange sie sicher und selbstständig ein- und aussteigen können. Die Freiheit, sich selber hinlegen zu können, ist bei Montessori wichtig und hilft tatsächlich vielen Kindern, in ihrem Bett besser zu entspannen. Wichtig ist dann aber, dass sich die restliche Schlafumgebung und Wohnung gut absichern lässt. 

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#4 Ruhige Atmosphäre

Damit unsere Kleinen gut relaxen können, steht das Bett am besten in ruhigen Ecke, die sich leicht abdunkeln und gut lüften lässt. Sind wichtige Basics wie Wasser und Lieblingsbücher in direkter Reichweite, lässt sich ein ständiges Aufstehen auch ganz gut vermeiden.

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Aber auch hier stimmt einfach: Unsere Kinder fühlen sich wohler, wenn sie mitentscheiden dürfen. Vielleicht fühlen sie sich sicherer mit ihren gefühlt hundert liebsten Kuscheltieren am Bett. Oder nix geht ohne die heißgeliebte, krass-bunte Paw-Patrol Bettwäsche. Ist vielleicht weniger Pinterest-tauglich, aber für uns total ok so. (Besonders bei Babys und Kleinkindern sind SIDS und Kindersicherheit hier natürlich ein großes Thema).

#5 Positiver Vibe

Bei Montessori geht es nicht um Lob und "Strafen", sondern um innere Ruhe und der Erfüllung der individuellen Bedürfnisse beim Kind. Besonders, wenn Schlaf sowieso ein schwieriges Thema ist, kann es helfen, ruhig und neutral zu bleiben, wenn das abendliche (Gefühls-)Chaos losgeht. 

Vorbereitend hilft es auch generell, positiv über den Schlaf zu sprechen: Statt ein genervtes: "Geh jetzt endlich ins Bett" hilft ein "Hier können wir uns ausruhen und Kraft für morgen tanken." Schließlich soll Schlaf nichts sein, das wir uns von jemandem auferlegen lassen.

Dazu kennen wir es doch alle: Oft ist es genau unsere Unruhe, die unser Kind (unbewusst) wachhält.

Wenn das eigene Bett oder ein anderer Ruheort auch tagsüber frei zugänglich ist, lernen Kinder, sich nach ihrem eigenen Bedürfnis zurückzuziehen. Und können damit auch ganz eigenständig positive Erfahrungen mit Schlaf und Ruhe machen. 

#6 Selbstständigkeit

In dem Zusammenhang ist auch Selbstständigkeit ein Faktor, der beim Schlafengehen helfen kann. Kids lassen sich meist lieber auf Dinge ein, wenn sie ein gewisses Maß an Kontrolle behalten können. Heißt bei uns: Die Routine bleibt gleich, aber die Details können die Kinder bestimmen. Schließlich sollen sie ja auch selber ein Gespür dafür bekommen, was ihnen guttut. Bei Montessori sind alle Dinge des täglichen Bedarfs auf Kinderhöhe und jederzeit erreichbar. Bei unserer Schlafens-Routine betrifft das z. B.:

  • Schlafanzug
  • Waschsachen
  • Bücher (Kinder suchen sich aus, welche Bücher sie gerne lesen möchten)
  • Nachtlicht
  • Getränke
  • ruhige Spielsachen (Yep, bei uns darf im und ums Bett ruhig gespielt werden. Unseren Kids hilft das, den Tag zu verarbeiten und sich zu entspannen)

#7 Zeit lassen

Zeit ist wichtig beim abendlichen Ablauf: Unsere Kids brauchen einfach länger, wenn sie manche Sachen selber machen. Und auch von einer Aktivität (Spielen) zur nächsten (Zähneputzen und Co.) zu wechseln, braucht genügend Vorlauf, um nicht im Wutanfall zu enden. Verständlicherweise haben unsere Kids abends einfach generell wenig emotionale Toleranz. Deshalb ist es besser, für alles genügend Zeit einzuplanen, damit wir selber nicht in Stress verfallen.

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Genauso ist es wichtig, die Änderung von Schlafroutinen behutsam anzugehen und unseren Kids Raum für die Umstellung zu geben. Und dafür ihre Gefühle auszudrücken.

Das kann der Wechsel ins eigene Bett, das nächtliche Abstillen oder die Ankunft eines neuen Geschwisterkindes sein. Auch hier hilft es mit unserem Kind vorher darüber sprechen, was sich verändern wird und es in den Prozess einzubeziehen. Dazu können wir die Kinder entscheiden lassen, ob sie aktiv mitmachen oder lieber still beobachten wollen.

Der Stress-Test: Wie gestresst ist mein Kind?

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