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Erste Hilfe

Zeckenbiss beim Kind? Was ihr jetzt tun könnt 

Zeckenbiss Kind
© Gettyimages/Tetiana Soares

Endlich ist der Winter vorbei und die ersten Sonnenstrahlen locken Kinder ins Grüne. Auch Zecken werden bei etwa 8 °C aktiv. Das macht so manche Eltern nervös, denn unsere Kids sind super Zecken-Ziele. Drinbleiben ist keine Option. Was ist aber bei einem Zeckenbiss beim Kind zu tun? Erste-Hilfe-Tipps, worauf ihr unbedingt achten müsst, wenn ihr eine Zecke entfernt (habt) und wie wir uns am besten schützen.

Schnell sein, aber ruhig bleiben: So entfernt ihr die Zecke

Ein Zeckenstich tut nicht weh, weil die Zecke mit dem Speichel ein Betäubungsmittel abgibt. Trotzdem sollte sie so schnell wie möglich raus aus der Haut, um kein Infektionsrisiko einzugehen. Denn die Krabbler können Krankheiten übertragen. Nicht jedes der Tiere trägt FSME-Erreger in sich oder löst Borreliose aus. Manche Zecken aber leider eben schon.

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So entfernst du die Zecke sicher:

  1. Die Zecke zu entfernen, braucht etwas Fingerspitzengefühl. Sie sollte sicherheitshalber nicht gequetscht werden, weil sonst das Infektionsrisiko steigt. Nutze daher eine desinfizierte Pinzette, eine spezielle Zeckenpinzette oder eine Zeckenkarte.
  2. Fasse die Zecke im Kopfbereich vorsichtig an. Nicht das Hinterteil quetschen.
  3. Ziehe nun das Tier gleichmäßig und mit einem Zug senkrecht zur Haut heraus.
  4. Danach den Zeckenbiss beim Kind bzw. Erwachsenen desinfizieren und die nächsten Wochen beobachten.
Alternativ kannst du die Zecke auch mit einem Einmalrasierer abrasieren.

Die Zecke abrasieren? Ja, richtig gelesen. Bleibt danach ein dunkler punktförmiger Rest in der Haut, ist das kein Problem. Das ist der Stechrüssel der Zecke. Er enthält keine Krankheitserreger und wird bald von der Haut abgestoßen.

Wichtig ist auch beim Zeckenabrasieren die Stelle zu desinfizieren, damit sich nichts entzündet. Kratzen ist leider keine gute Idee. Juckt die Stelle, könnt ihr sie kühlen oder eine aufgeschnittene Zwiebel auflegen. 

No Goes beim Zecke entfernen: Bitte probiert keine Hausmittel wie Öl oder Kleber aus. Das ist kontraproduktiv bis gefährlich.

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In diesem Video siehst du noch mal, was du nach einem Zeckenbiss bei deinem Kind beachten solltest:

„Grundsätzlich sollte man die Einstichstelle nach einem Zeckenstich desinfizieren und über mehrere Monate beobachten.“ (Prof. Dr. med. Tomas Jelinek, Medizinischer Direktor am Berliner Centrums für Reise- und Tropenmedizin)

Fotografiere nach einem Zeckenbiss die Hautstelle. So kannst du Veränderungen besser nachvollziehen und die Fotos evtl. später beim Arzt vorzeigen. Außerdem habt ihr damit direkt das Datum festgehalten.

Ein Zeckenbiss beim Kind: Ab wann solltet ihr zum Arzt gehen?

Entdecken Eltern eine Zecke beim Baby oder Kind, sollten sie versuchen, diese selbst zu entfernen. Bis ein Arzt draufschaut, geht wertvolle Zeit verloren.

Der Kinderarzt oder die Kinderärztin sind bei diesen Warnzeichen gefragt:

  • Wird die betroffene Stelle rot, dick oder eitrig, könnte eine Infektion vorliegen. 
  • Treten innerhalb von zwei bis drei Wochen Rötungen um die Einstichstelle auf oder zeigt das Kind grippeartige Symptome, kann es sein, dass die Zecke Bakterien oder Viren übertragen hat. Geht dann bitte auch zeitnah zum Kinderarzt oder zur Kinderärztin.
  • Starke Kopfschmerzen, Fieber, Erbrechen oder Bewusstseinsstörungen können auf eine FSME-Erkrankung hindeuten. In diesem Fall gilt: bitte sofort zum Arzt!
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Wo beißen sich Zecken am liebsten fest?

Die Krabbeltierchen halten sich vor allem an Pflanzen, in Wiesen, an Sträuchern und im Wald auf. Also genau dort, wo auch Kinder einen riesen Spaß haben und Stöcke sammeln, bauen oder Fangen spielen. Sie warten beispielsweise im kniehohen Gras und lassen sich dann beim Vorbeigehen "abstreifen". Das ganze geschieht also unbemerkt und genau das macht es auch so gefährlich. Bis zu einer Stunde krabbeln Zecken über ihren Wirt und suchen eine geeignete Stelle.

Zecken bevorzugen geschützte und warme Hautstellen, um möglichst ungestört zu sein. Besonders gefährdet sind daher Kniebeugen, Achseln oder etwa der Kopf. Auch zwischen den Pobacken kann ein Zeckenbiss beispielsweise beim Kleinkind vorkommen.
Typische Zeckenstich-Stellen

Und wusstest du das? Eigentlich stechen Zecken. Der Begriff "Zeckenbiss" ist also genau genommen falsch. Viele suchen aber genau danach, weshalb wir den Ausdruck hier im umgangssprachlichen Sinn auch nutzen.

Wie ihr euren Nachwuchs und euch vor einem Zeckenstich schützt

Zeckenschutz für Kinder ist besonders in Risikogebieten wichtig. Ein Gebiet wird dann zum Risikogebiet erklärt, wenn in einem Zeitraum von fünf Jahren mehr als fünf FSME-Fälle pro 100.000 Einwohner registriert werden. Die kleinen Krabbler können gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.

Besonders in Risikogebieten empfiehlt das Robert-Koch-Institut eine Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die Erkrankung kann zu einer Hirnhaut- oder Gehirnentzündung führen. Diese Impfung erfordert drei Impftermine, wobei der Impfschutz etwa zwei Wochen nach der zweiten Impfung (ein bis drei Monate nach der ersten) wirkt. Es gibt auch eine Schnellimpfung, die nach zwei Wochen schützen kann.

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Was ihr im Alltag in Sachen Zecken-Schutz noch tun könnt:

  • Arme und Beine bedecken: Da die Tierchen sich im Vorbeistreifen anheften, sollten beim Aufenthalt in der Natur die Arme und Beine durch lange (am besten helle) Bekleidung bedeckt sein. Auch geschlossene Schuhe sind empfehlenswert.
  • Aufmerksam bleiben: Such deine Kinder abends gründlich ab. Zecken brauchen meist eine Weile, bis sie die für sie optimale Einstichstelle gefunden haben.
  • Abwehren: Selbst wenn die Tiere nicht zu den Insekten zählen – viele Insekten-Abwehr-Sprays (Repellents) sind auch gegen die Spinnentiere wirksam. Wichtig: gleichmäßig auftragen! Aber Vorsicht, auch wenn du natürlich bei deinem Baby keine Zecke finden möchtest: Häufig dürfen die Repellents erst ab einem Alter von zwei Jahren angewendet werden.
Sarah Plück

Absuchen als Routine

Wie alle Kinder haben meine Schwester und ich viel draußen gespielt und waren auch im Wald unterwegs. Der Zecken-Check abends wurde dann zur Routine. Meine Eltern habe meine Schwester und mich jeden Abend abgesucht und so einige von den Biestern entfernt. Oft noch, wenn sie auf der Haut krabbelten.

Komischerweise hatte ich nie so viele Zecken wie meine Schwester. Bis heute ist nicht geklärt, warum einige Menschen scheinbar anfälliger für Zecken sind. Vielleicht lag es aber auch daran, dass meine Schwester deutlich häufiger durchs Unterholz gekrochen ist als ich.

Sarah Plück

Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärzte und Ärztinnen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen und weitere Infos: Bundesministerium für gesundheitliche Aufklärung: Zeckenschutz; Sozialministerium Baden-Württemberg: Vorsicht bei Zeckenstichen; Das Robert-Koch-Institut hat die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Zecken zusammengefasst. Ob dein Landkreis zum Risikogebiet gehört, erfährst du ebenfalls beim RKI.

Okay oder nay: Wie viel Bildschirmzeit ist gesund für ein kleines Kind?

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