Viele Kleinkinder fiebern dem Kindergarten entgegen: endlich mit Gleichaltrigen spielen, spannende Ausflüge machen, basteln, singen und toben. Auch für die Eltern kann es eine große Entlastung sein, die pädagogische Betreuung halb- oder ganztags in professionelle Hände geben zu können. Wir informieren euch, ab wann euer Kind den Kindergarten besuchen darf und ab wann ihr es dort anmelden könnt.
Ab wann kann mein Kind den Kindergarten besuchen?
In die Krippe oder Kita könnt ihr euer Kind schon ganz früh bringen: Je nach Einrichtung kann die Betreuung hier schon mit wenigen Monaten starten. Den klassischen Kindergarten, um den es in diesem Artikel geht, können Kinder, abhängig vom Bundesland, ab 2 oder 3 Jahren bis zur Einschulung mit 6 oder 7 Jahren besuchen. Ab dem vollendeten dritten Lebensjahr besteht sogar ein Rechtsanspruch auf einen Halbtags-Kindergartenplatz bis zum Schuleintritt. Leider gibt es aber vielerorts nicht genug freie Plätze, so dass es sein kann, dass ihr trotzdem erst einmal auf die Warteliste kommt oder statt eures Wunschkindergartens auf eine andere Einrichtung ausweichen müsst.
Je nach Region spricht man mit dem Begriff "Kindergarten" von unterschiedlichen Betreuungseinrichtungen. Während man bei "Kita" in Süddeutschland ausschließlich die Betreuung für Kinder von 0 bis 2 Jahren meint und den "Kindergarten" davon abgrenzt, verwendet man die Begriffe im Norden und Osten oft synonym für alle Kinderbetreuungsformen zwischen 1 und 6. Dabei ist die "Kindertagesstätte (kurz Kita)" dann der Sammelbegriff und es können verschiedene Betreuungsformen integriert sein (z. B. Krippe, Kindergarten oder Hort).
Anmerkung der Redaktion
In Deutschland ist der Kindergartenbesuch freiwillig – es gibt keine Kindergartenpflicht. Experten raten aber dazu, Kinder mit 3, spätestens 4 Jahren in einem Kindergarten betreuen zu lassen, um die Kleinen auf die Einschulung vorzubereiten und damit sie soziale Kompetenzen erwerben. Diesem Rat kommen fast alle Eltern nach: Wie das Statistische Bundesamt berichtet, gehen 91,9 % der 3- bis 6-Jährigen in den Kindergarten.
Wann nehmen Kindergärten neue Kinder auf?
Die meisten Kindergärten nehmen nur im Herbst, nach den Sommerferien, neue Kinder auf. Das bedeutet, nicht jedes Kind kann direkt nach seinem dritten Geburtstag mit dem Kindergarten loslegen. Manchmal liegen noch einige Wochen oder Monate Wartezeit dazwischen. Meist werden die Zusagen im Frühjahr verschickt.
Je nach Kindergarten gelten aber auch andere Regelungen: So nehmen manche Einrichtungen die Kinder ab dem Ersten des Monats, in dem sie 3 Jahre alt werden, auf. Beispiel: Das Kind hat am 21. Oktober Geburtstag. Dann darf es ab dem 1. Oktober den Kindergarten besuchen. Manche Kindergärten bieten auch sogenannte "Wintergruppen" an. Wenn in Gruppen noch Platz ist, werden Kinder oftmals auch sehr unkompliziert während des Jahres aufgenommen. Erkundigt Euch am besten bei eurem Jugendamt bzw. eurer Stadt- oder Gemeindeverwaltung, wie die Regelungen für euren Wohnort bzw. die entsprechende Einrichtung sind.
Ab wann kann ich mein Kind im Kindergarten anmelden?
Bei der Kindergartenanmeldung ist es wichtig, die Fristen zu beachten. Meist endet der Anmeldezeitraum 2 bis 6 Monate vor der gewünschten Aufnahme. In manchen Städten bzw. bei einigen Einrichtungen muss eine Anmeldung für den Kindergartenstart im Herbst zum Beispiel schon bis 1. Februar oder 1. März erfolgen. Informiert euch also am besten schon frühzeitig über die Fristen in eurer Kommune.
Je nach Wohnort sind für die Vergabe das Jugendamt oder die Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung zuständig. Das heißt, ihr meldet euer Kind nicht in einem bestimmten Kindergarten an, sondern lasst es zentral registrieren und gebt dabei dann euren Wunschkindergarten an. Theoretisch könnt ihr das Kind schon gleich nach der Geburt registrieren lassen. Allerdings besteht in der Regel kein Vorteil in der frühen Anmeldung, da die Vergabe der Kindergartenplätze fast überall nicht nach dem Zeitpunkt der Anmeldung, sondern nach dem Alter des Kindes erfolgt.
Wenn ihr euer Kind in einem privaten Kindergarten anmelden möchtet, informiert ihr euch am besten direkt dort über das Anmeldeverfahren, da die Regularien und Fristen sehr unterschiedlich sind.
Ab wann ist mein Kind bereit für den Kindergarten?
Soll mein Kind mit 2 oder 3 Jahren in den Kindergarten gehen? Die Antwort auf diese Frage hängt von vielen Faktoren ab – nicht zuletzt oft auch davon, ab wann die Eltern wieder arbeiten wollen oder müssen oder davon, ob es überhaupt Kindergartenplätze für 2-Jährige in eurer Nähe gibt. Grundsätzlich können auch 2-Jährige durchaus schon bereit für den Kindergarten sein. Allerdings sind sie in ihrer Betreuung oft noch anspruchsvoller als Kinder, die schon 3 sind. Es kommt also immer auch darauf an, was der Kindergarten leisten kann und welches Konzept er verfolgt. Cornelia Moser-Winkler ist Leiterin von zwei Kindergärten im südlichen Baden-Württemberg und betreut hier auch 2-Jährige. Sie sagt: "Für Kinder unter 3 gilt in Baden-Württemberg, dass ihre Kindergartenplätze doppelt gezählt werden, damit sich die Erzieher*innen angemessen kümmern können." Auch die Raum- und Gruppengröße muss besondere Vorgaben erfüllen, wenn unter 3-Jährige im Kindergarten sind.
Man könne nicht pauschal sagen, ob ein Kindergartenstart mit 2 oder 3 Jahren sinnvoller sei, so Cornelia Moser-Winkler. Wenn sich die Eltern frei entscheiden können, sollten sie den Blick auf ihr Kind richten. "Kinder, die es schon gewöhnt sind, dass sie kurz von den Eltern getrennt sind und auch mal jemand anders auf sie aufpasst, tun sich bei der Eingewöhnung oft leichter", so Moser-Winkler. "Das kommt ganz auf das Kind an und hat mit dem Alter gar nicht so viel zu tun. Wenn das Kind die Eltern auf dem Spielplatz schon kurz aus den Augen lässt und auf andere Kinder zugeht, kann das auch ein gutes Zeichen für den Betreuungsstart sein." Auch die Bereitschaft, aus dem Haus zu gehen und ob ein Kind sich schon auf den Kindergarten freut, seien sehr positiv zu werten, so die Kindergartenleiterin.
Ab wann ist der Kindergarten kostenlos?
Es gibt Bundesländer, in denen der Kindergartenbesuch komplett oder teilweise kostenlos ist. Ansonsten liegen die Kosten in den kommunalen Kindergärten meist zwischen 150 bis 300 Euro pro Monat. Eventuelle Zusatzkosten für Essen oder Ausflüge kommen dann noch on top. Die Kosten für private Kindergärten können davon deutlich nach oben abweichen. Im Jahr 2017 haben Eltern in Deutschland für die Betreuung ihrer 3- bis unter 6-Jährigen durchschnittlich 1.630 Euro im Jahr ausgegeben (Quelle: Statistisches Bundesamt). Kein Pappenstiel also. Wer sich den Kindergarten aufgrund seiner finanziellen Situation nicht leisten kann, kann sich die Kosten ganz oder teilweise erstatten lassen. Die Einkommensgrenze für eine Erstattung hängt von der Kommune ab und beträgt zwischen 12.000 und 30.000 Euro pro Jahr. Anträge dafür können beim örtlichen Jugendamt gestellt werden.
Was braucht mein Kind für den Kindergarten?
Der Kindergarten ist für viele Kinder und Eltern ein großer Schritt in die Selbstständigkeit - das fällt beiden oft nicht leicht. Um sich die kommende Kindergartenzeit vorzubereiten und positive Gefühle zu wecken, hilft es vielen Kindern, wenn sie sich zusammen mit den Eltern oder Großeltern coole Accessoires für den Kindergarten aussuchen dürfen. Folgendes können Kinder gebrauchen, die bald in den Kindergarten gehen:
- Hausschuhe
- Trinkflasche
- Kinderrucksack
- Matschhose
- Regenjacke
- Beutel für Wechselwäsche
- Wäschebeutel für Dreckwäsche
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