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Mama, Papa, Kacka!

Ab wann sprechen Babys? Alles zum Thema Sprachentwicklung

Sprachentwicklung Babys
© Getty Images / dusanpetkovic

Eins vorweg: Wie alle menschlichen Entwicklungsschritte ist auch das Sprechenlernen sehr individuell. Dennoch gibt es Richtwerte, ab wann Babys durchschnittlich erste Worte sprechen. Außerdem: die Phasen des Spracherwerbs und was man tun kann, um ihn sanft zu fördern.

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Ab wann sprechen Babys? Die Sprachentwicklung ist individuell

Die persönliche Sprachentwicklung ist – wie alle Entwicklungsschritte –  individuell. Die meisten Kinder sprechen zwischen einem und eineinhalb Jahren die ersten Worte. Meistens ist das "Mama" oder "Papa". Manche sind sogar noch früher dran und formen bereits erste Wörter im Alter von 9 Monaten. Andere lassen sich damit mehr Zeit und fangen erst mit zweieinhalb bis drei Jahren an, zu reden.

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Auffällig: Oft sprechen Mädchen etwas früher als Jungen und tun sich allgemein etwas leichter. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Große Unterschiede gibt es auch beim Wortschatz. So kann der bei einem 210 Monate alten, normal entwickelten Kind zwischen 50 und 200 Wörtern liegen. Allerdings verstehen sie weitaus mehr, als sie sprechen.

Ganz wichtig: Jedes Kind hat sein eigenes Tempo – auch beim Sprechenlernen. Deshalb ist es wichtig, es diesbezüglich nicht unter Druck zu setzen und die eigenen Erwartungen nicht auf sein Mini-Me zu projizieren. Es wird sicher seinen Weg finden – zu seiner eigenen Zeit.

Wie lernen Babys sprechen? Die Phasen des Spracherwerbs

Die Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten eines Babys ist ein enorm wichtiger Meilenstein. Nach und nach macht es sich die Sprache zu eigen, die es in seinem Umfeld hört. "Ungesteuerter Spracherwerb unter natürlichen Bedingungen" nennen Wissenschaftler*innen das – vermutlich sind dazu nur Kinder in den ersten Lebensjahren fähig.

Schon in den ersten Lebensmonaten prägen sich Babys die Sprach- und Satzmelodie, die Betonung von Wörtern und die Laute der Muttersprache ein und probieren spielerisch ihre eigene Stimme aus. Am Anfang sind die Muskelbewegungen eher zufällig, sukzessive lernen sie, diese immer besser zu kontrollieren und geben gezielt erste Laute und Silben von sich.

Der nächste Schritt ist dann, dass die Kinder beginnen, zu benennen, was sie tun, sehen, fühlen oder hören. Sie sagen zwar nur einzelne Wörter, meinen damit aber oft mehr. So kann "Auto" zum Beispiel heißen, dass sie das Spielzeugauto haben wollen, dass sie mit ihm spielen wollen oder dass es verschwunden ist.

Mit etwa zwei Jahren starten viele Kinder damit, mehrere Wörter zu kombinieren, z. B. "Trinken haben". Erste Sätze entstehen. In diesem Entwicklungsstadium kommt es zu einer wahren Sprachexplosion. Bis zu acht neue Wörter lernt es jetzt pro Tag. Immer mehr leiten sich die Kinder selbstständig aus der gehörten Sprache die Struktur und innere Logik der Sprache ab, wie z.B. den Satzbau und die Regeln der Wortbildung. Und das ganz ohne sich diese Regeln je bewusst gemacht zu haben. Bis zum Alter von vier Jahren schaffen es die meisten, grammatikalisch richtige Sätze zu sprechen.

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Schrittweise entwickelt sich dann die Fähigkeit, eine Handlung in logischer Reihenfolge wiederzugeben. Kindliche Erzählungen wirken anfangs oft noch nicht zusammenhängend. Im Alter von etwa fünf Jahren schaffen es Kinder dann oft, Geschichten zu erzählen, die logisch nachzuvollziehen sind. Mit sechs Jahren haben die Menschen dann die allermeisten und wesentlichen Sprachstrukturen verinnerlicht. Doch die Sprachentwicklung geht weiter: Bis ins Erwachsenenalter feilen wir an unserem Wortschatz und unserer Ausdrucksfähigkeit.

Wie kann man die Sprachentwicklung von Kindern fördern? Die 5 besten Tipps

Auch wenn man Kinder nicht dazu drängen soll (und kann), zu sprechen: Es gibt doch Möglichkeiten, die Sprachentwicklung sanft zu fördern:

  • Sprachvorbild sein. Dein Kind lernt zu sprechen, indem es dich nachahmt. Es ist deshalb wichtig, viel mit ihm zu reden – und zwar zugewandt, so dass es sehen kann, wie sich dein Mund bewegt und du Laute bildest. Auch wenn es manchen albern erscheint: Die sogenannte "Ammensprache", also das langsame Sprechen mit viel Pausen, das Wiederholen von Wörtern und eine erhöhte Tonlage, macht es dem Kind einfacher, deine Sprache nachzumachen.
  • Den Alltag besprechen. Um nach und nach den Wortschatz des Kindes zu erweitern, kannst du ihm erklären, was gerade geschieht. Wenn du es anziehst, benenne zum Beispiel die Kleidungsstücke und Körperteile.
  • Gespräche führen. Auch wenn es manchmal länger dauert: Versuche deinem Kind die Zeit zu geben, zu sagen, was es möchte. Um die Wörter richtig sprechen zu lernen, macht es Sinn, sie korrekt zu wiederholen. Sagt dein Kleines zum Beispiel "Nane haben", sagst du: "Du möchtest eine Banane haben?"
  • Vorlesen und erzählen. Das Vorlesen von Büchern oder das Erzählen eigener Geschichten fördert die Sprachentwicklung und schafft ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Geborgenheit.
  • Lieder und Reime üben. Einfache Fingerspiele, Reime und Lieder helfen deinem Kind, sein Verständnis für Sprache zu schulen und seine Aussprache zu trainieren. Besonders einprägsam wird es, wenn man sie mit Bewegungen unterstreicht. So bleiben sie noch besser im Gedächtnis.

Quellen: kindergesundheit-info.de, element-i.de

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