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Diagnose ADHS

ADHS bei Kindern erkennen: Das sind die drei Hauptsymptome

ADHS Symptome bei Kindern erkennen
© Gettyimages/zGel

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, besser bekannt als ADHS, betrifft viele Kinder. Dabei ist es manchmal nicht leicht für Eltern richtig einzuschätzen, wieviel Bewegungsdrang völlig „normal“ ist und wo vielleicht doch eine Hyperaktivität vorliegt. Wie ihr erste Anzeichen von ADHS bei euren Kindern erkennt und wo ihr Unterstützung bekommt.

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Laut Schätzungen des Bundesministeriums für Gesundheit liegt bei 2 bis 6 % aller Kinder und Jugendlichen eine Störung der Aufmerksamkeit und Motorik vor – das kann u. a. ADS oder ADHS sein. Mit „Modediagnose“ hat das nichts zu tun. Wenn ihr das Gefühl habt, euer Kind könnte betroffen sein, weil es z. B. echte Probleme in der Schule oder im Alltag hat, geht diesem Verdacht unbedingt nach und wendet euch im ersten Schritt an euren Kinderarzt oder eure Kinderärztin.

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ADHS-Symptome bei Kindern

ADHS wirkt sich auf unterschiedliche Weise bei Kindern aus, von leichter bis starker Ausprägung ist alles möglich – man nennt das „hochvariabel“. Bei allen Varianten sind aber das die drei Hauptsymptome, die Voraussetzung für eine wirkliche ADHS sind:

  1. Hyperaktivität/extrem starker Bewegungsdrang: Hyperaktive Kinder sind oft sehr unruhig, zappelig und können kaum Stillsitzen. Sie haben einen extrem erhöhten Bewegungsdrang, der sich z. B. in ständigem Hin- und Herlaufen äußern kann.
  2. Vermehrte Unaufmerksamkeit: Kinder mit ADHS haben Schwierigkeiten, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Sie wirken oft abgelenkt, vergessen Aufgaben oder wirken abwesend beim Zuhören.
  3. Sprunghaftes, impulsives Handeln: Kinder mit ADHS handeln oft schnell und unbedacht und neigen dazu, riskante Entscheidungen zu treffen, ohne mögliche Konsequenzen zu bedenken. Sie springen von einer zur nächsten Beschäftigung.

Wichtig: Wir Eltern wissen, alle Kinder sind mal unaufmerksam, hyperaktiv oder impulsiv! Im Vergleich allerdings deutlich seltener und weniger stark ausgeprägt als Kinder mit ADHS. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch beim Verdacht auf ADHS immer an Fachleute und Spezialist*innen, um die beste Unterstützung für euer Kind zu erhalten.

5 Dinge, die ein ADHS-Kind nicht mit Absicht macht Abonniere uns
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Ab wann tritt ADHS bei Kindern auf?

ADHS kann schon im Säuglings- und Kleinkindalter auftreten, typische Symptome sind:

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Eigentlich wird ADHS bei Kindern erst ab dem Grundschulalter diagnostiziert, Eltern stellen aber natürlich oft schon deutlich früher Auffälligkeiten bei ihren Kindern fest. Sie erleben sie jeden Tag, kennen ihre Stärken und Schwächen auswendig. Es kann helfen, auffällige Situationen und herausforderndes Verhalten von eurem Kind über einen längeren Zeitraum zu dokumentieren und schriftlich festzuhalten.

Denn: Um ADHS sicher festzustellen, müssen Auffälligkeiten seit mindestens sechs Monaten anhalten und mehrere Lebensbereiche beeinflussen, wie zum Beispiel die Schule, das soziale Umfeld und den Familienalltag.

Das können Probleme sein, wie starkes Trotzverhalten, Unordentlichkeit, Vergesslichkeit, ständiger Streit zu Hause, soziale Isolation und Schwierigkeiten Freunde zu finden, erhöhte Aggressivität bis hin zur kompletten Leistungsverweigerung.

Diagnose ADHS bei Kindern

Eltern müssen oft sehr viel Geduld und Nerven aufbringen, um eine sichere Diagnose für ihr Kind zu bekommen. Das liegt daran, dass es keinen Bluttest o.ä. gibt, um das Aufmerksamkeitsdefizit feststellen zu können, sondern alles auf dem Prinzip Beobachtung beruht.

Wer diagnostiziert ADHS bei Kindern?

Die Diagnose wird von Fachärzt*innen gestellt, darunter Kinder- und Jugendpsychiaterinnen, und -psychotherapeuten mit entsprechender Weiterbildung.

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Wie wird ADHS bei Kindern diagnostiziert?

Die Diagnose von ADHS basiert auf drei Elementen:

  • ausführliche Anamnese, also Aufnahmegespräch mit den Eltern
  • Beobachtungen im Alltag (durch Eltern, Lehrkräfte und/oder andere Betreuungspersonen)
  • Fragebögen für Eltern, Lehrkräft und/oder weitere Betreuungspersonen

Die Expert*innen bewerten dabei sorgfältig die Ergebnisse und das kindliche Verhalten entsprechend den international gültigen Diagnosekriterien.

Warum wird bei manchen Kindern ADHS erst nicht festgestellt?

Manchmal werden Symptome von ADHS nicht ernst genug genommen oder falsch interpretiert. Dazu kommt, dass beispielsweise familiäre Probleme, Traumata oder Stress die Anzeichen von ADHS beeinflussen und die eindeutige Diagnose erschweren. Zu dem Prozess gehört auch, andere Diagnosen auszuschließen, wie z. B.:

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Hilfe & Therapie für betroffene Eltern und Kinder

Gesine Engels-Krone

Fehler und Probleme eingestehen

In allererster Linie hilft es euren Kindern, wenn ihr Probleme und Schwierigkeiten besprecht und benennt, bevor sie völlig eskalieren. Deshalb ist es immer richtig, sich Hilfe zu suchen, um sein Kind dann bestmöglich unterstützen zu können und den Familienalltag wieder in geregeltere Bahnen zu leiten. Dazu zählt auch, an sich selbst zu arbeiten und bisherige Bewältigungsstrategien zu hinterfragen!

In den meisten Städten gibt es kostenlose Erziehungsberatungsstellen und sozialpädiatrische Zentren, die euch dann an Fachleute weiterleiten können, aber auch erste Hilfestellungen geben.

Gesine Engels-Krone

Was hilft Kindern mit ADHS?

Im Alltag können klare Familienregeln und -strukturen Kindern mit ADHS bei der täglichen Navigation helfen. Feste Routinen unterstützen beim besseren Konzentrieren, mit ausreichend Bewegungspausen kann der Fokus dann wieder auf Schulaufgaben und Co. gelegt werden. Positives Verstärken für gewünschtes Verhalten und gezieltes Coaching unterstützen die Selbstkontrolle und das Selbstwertgefühl der Kinder. Verständnis und Wertschätzung sind natürlich die Grundpfeiler für eine erfolgreiche Unterstützung.

Welche Therapie für ADHS-Kinder?

Die Behandlung von ADHS muss immer genau auf das betroffene Kind zugeschnitten sein: manchmal reichen psychoedukative Maßnahmen (also Aufklärung) für Eltern und Kinder aus, oder es wird z. B. eine Verhaltenstherapie vorgeschlagen. In manchen Fällen wird vielleicht eine medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen. Das hängt ganz von den Bedürfnissen des Kindes ab.

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FAQ

Hilft Verhaltenstherapie bei ADHS?

In der Verhaltenstherapie werden Techniken erlernt, um impulsives Handeln besser zu kontrollieren, Aufmerksamkeit und Konzentration zu fördern und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Eltern werden oft in die Therapie einbezogen, um den Alltag wieder zu erleichtern.

Ist eine medikamentöse Behandlung bei ADHS notwendig?

Bei der medikamentösen Therapie kommen Medikamente zum Einsatz, die das zentrale Nervensystem beeinflussen. Diese Medikamente können helfen, die Symptome von ADHS zu kontrollieren und die Konzentration zu verbessern. Die Entscheidung für eine medikamentöse Behandlung wird aber nur in enger Abstimmung mit einem Facharzt getroffen.

Was sind ergänzende Therapien bei ADHS?

Ergotherapie, Kunsttherapie, Sport oder Entspannungstechniken können eine unterstützende Rolle bei der Behandlung von ADHS spielen. Sie tragen dazu bei, die Probleme des Kindes ganzheitlich, aber gezielt anzugehen.

Was löst ADHS bei Kindern aus?

Die genauen Ursachen von ADHS sind noch nicht vollständig erforscht. Man nimmt an, dass sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Familiäre Veranlagung und z. B. übermäßiges Fernsehen oder PC-Spielen können dabei das Risiko für ADHS erhöhen. Es gibt aber keine Beweise dafür, dass bestimmte Lebensumstände wie Erziehung oder Ernährung das Defizit verursachen.

Gut zu wissen: ADHS ist kein Ergebnis von schlechter Erziehung. Es ist eine neurobiologische Störung, die das Gehirn und die Informationsverarbeitung beeinflusst. Eltern können dabei einen positiven Einfluss auf den Umgang mit ADHS haben, indem sie sich informieren, Unterstützung suchen und geeignete Behandlungs- und Förderungsmöglichkeiten für ihr Kind in Anspruch nehmen.

Quellen: adhs-infoportal.de, adhspedia, Bundesministerium für Gesundheit

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