Aufräumen und Spielen – zwei gegensätzlichere Tätigkeiten sind fast nicht vorstellbar: Spielen geht immer und macht Spaß. Zimmer Aufräumen "geht gar nicht" und ist die schlimmste Aufgabe der Welt für so manche Kinder. Wir haben den Versuch unternommen, beides zu kombinieren. Mit Erfolg! Was wir dabei gelernt haben und welche Aufräumspiele gut funktioniert haben.
- 1.Zimmer aufräumen: Ab jetzt Aufgabe der Kinder
- 2.13 Aufräumspiele für Kinder jeden Alters
- 2.1.#1 Der verrückte Aufräum-Tanz
- 2.2.#2 Aufräumen mit System
- 2.3.#3 Lostopf
- 2.4.#4 Baggerfahrer
- 2.5.#5 Lustige Quiz-Show
- 2.6.#6 Mit Bestechung geht alles besser
- 2.7.#7 Aufräum-Wecker
- 2.8.#8 Bestimmerpunkte sammeln
- 2.9.#9 Notizzettel
- 2.10.#10 Rollentausch beim Zimmer aufräumen
- 2.11.#11 Würfel-Glück
- 2.12.#12+13 Digitale Aufräumspiele
- 3.10 Tipps, damit das Zimmer aufräumen zukünftig besser klappt
Zimmer aufräumen: Ab jetzt Aufgabe der Kinder
Egal, wie alt die Kinder sind: Aufräumen ist und bleibt eine Herausforderung. Anfangs bleibt das Aufräumen an den Eltern hängen – die Kinder sind noch zu klein. Kaum sind die kleinen Rabauken in der Lage, die Dinge selbst wieder an den richtigen Ort zu transportieren, haben sie erst "keine Lust", dann "keine Zeit" und schließlich "null Bock".
Zwischendrin gibt es ein kurzes Zeitfenster, in dem die Kinder stolz sind, alles selbst zu machen und Mama und Papa ein bisschen "helfen" zu dürfen. In dieser Zeit ist allerdings die Gefahr groß, dass die Bausteine im Wäschekorb landen und sich die Kuscheltiere im Papierkorb wiederfinden.
Alles hat auch eine Kehr(blech)seite
Unser Zustand momentan: Die Kinderzimmer sind ordentlich. Unglaublich, fast unheimlich ordentlich. Nein, werdet jetzt nicht neidisch, sondern lest erstmal weiter. Die Kehrseite lautet: Die Sachen stapeln sich bei uns in allen (!) anderen Räumen. Im Wohnzimmer fliegen Legosteine wild herum, in der Küche liegt ein Teppich aus Puppenkleidung. Was dagegen tun?
Erziehungsratgeber-Autor*innen sind sich weitgehend einig: Zimmer aufräumen ist Sache der Kinder. Die haben das Chaos schließlich auch fabriziert. Es hilft also nichts. Aufräumen gehört zu einem Kinderleben dazu wie Zähneputzen, Hausaufgaben erledigen und Gemüse essen. Machen wir doch einfach das Beste draus – und aus der ungeliebten Tätigkeit ein Spiel:
13 Aufräumspiele für Kinder jeden Alters
#1 Der verrückte Aufräum-Tanz
Musik an – und tanzen! Wenn der DJ den Stopp-Button drückt, muss das Kind fünf Dinge aufräumen. Je nachdem wie groß die Unordnung ist, darf Mama oder Papa natürlich auch gerne fünf Gegenstände an ihren Ursprungsort räumen …
Klappt besonders gut mit kleinen Tanzmäusen und Partytigern, die Musik und Stopptanz lieben. Das ist unser liebster Aufräum-Hit:
#2 Aufräumen mit System
Diesmal wird mit System aufgeräumt: Erst alle roten Dinge, dann die blauen und so weiter. Bei etwas größeren Kindern kannst du das Aufräumen mit einer lustigen Buchstaben-Übung kombinieren. Abwechselnd wird ein Buchstabe ausgewählt – und alles weggeräumt, was mit diesem Buchstaben beginnt.
Die Buchstabenübung mit meinem Schulkind besser geklappt als mit dem Kindergartenkind. Das nach Farben Sortieren lieben aber bereits die meisten Kleinkinder.
#3 Lostopf
Alle anstehenden Aufgaben wie "Legosteine in die Box werfen", "Schmutzwäsche zur Waschmaschine bringen", "Schreibtisch entmüllen", "Papiertaschentücher in den Müll werfen" etc. werden auf kleine Zettel geschrieben. Die Zettel wandern allesamt in eine Lostopf – dann darf abwechselnd und verdeckt eine Aufgabe gezogen werden.
Ist ein längeres Prozedere... fangt am besten erstmal mit einem Los pro Familienmitglied an.
#4 Baggerfahrer
Kleinkinder räumen liebend gerne auf, wenn sie die Spielsachen mit dem Bagger einmal quer durchs Zimmer fahren dürfen. Die "Aufräumware" aufladen – und los geht die Fahrt! Aber Achtung: Umwege sind hier vorprogrammiert…
Am Ende ist zumindest "Platz in der Mitte" ;).
#5 Lustige Quiz-Show
Kaum zu glauben – aber dieser Trick funktioniert wirklich: Mama oder Papa denkt sich eine Frage aus, am besten eine, die nicht zu schwierig ist. Wer die Antwort weiß, darf eine Sache aufräumen.
Für kleine Wetteiferer bestens geeignet (aber Vorsicht: Nichts für Eifersüchtige).
#6 Mit Bestechung geht alles besser
Eigentlich kein Spiel, sondern der verzweifelte Versuch, meine Kinder mit kleinen Belohnungen zum Aufräumen zu bringen… Aber egal: Bei kleinen Kindern funktioniert die Masche. Die Regeln sind denkbar einfach: Wer fünf, zehn, ... Dinge aufgeräumt hat, darf sich ein Gummibärchen abholen. Hmmm, lecker.
#7 Aufräum-Wecker
Fünf Minuten aufräumen, fünf Minuten Belohnungsgeschichte – dieses Spiel ist ganz einfach. Die Länge und die Belohnung darf natürlich nach Lust und Laune variiert werden.
Mein Fazit: Fünf Minuten sind ganz schön lang, da schafft man echt viel, wenn man gemeinsam anpackt. Daumen hoch.!
#8 Bestimmerpunkte sammeln
Und nochmals ein Belohnungsspiel… Für die Woche werden verschiedene Aufgaben festgelegt: Bei zehn Punkten darf ein Essenswunsch geäußert werden, bei zwanzig gibt es Eis zum Nachtisch etc.
Erfordert einiges an Vor- und Nachbereitung, klappt aber tatsächlich.
#9 Notizzettel
Unterteile das Mega-Chaos in kleine Häppchen und schreibe auf kleine Notizzettel, was alles aufgeräumt werden muss. Deine Kinder dürfen bei dir einen Zettel wählen, ihn abarbeiten – und dann bei dir den nächsten "Auftrag" abholen.
Macht Kindern Spaß, die schon lesen können.
#10 Rollentausch beim Zimmer aufräumen
Total ungerecht! Mama und Papa haben so tolle Aufgaben wie Spülmaschine ausräumen und das Sockenpuzzle lösen. Auf die Kinder warten dagegen so langweilige To dos wie Bausteine einräumen und Kaufladensachen aufräumen. Wie wär’s mit einem Rollentausch?
Hat bei uns weniger gut geklappt, weil die Kinder noch zu klein für kompliziertere Aufgaben sind. Eher zu empfehlen für das Aufräumen mit großen Kindern oder Teenies.
#11 Würfel-Glück
Reihum wird gewürfelt – dann räumt jeder so viele Dinge auf wie er Punkte auf dem Würfel hatte.
Macht wirklich Spaß und hat bei uns super geklappt. Die Kinder haben sich gefreut, wenn sie mehr aufräumen "durften".
#12+13 Digitale Aufräumspiele
Als Belohnung oder zur Vorbereitung aufs Zimmer aufräumen gibt es bei unserem Schwesterportal Spielaffe lustige Aufräumspiele für Kinder. Macht noch mehr Spaß als "echtes" Aufräumen...
10 Tipps, damit das Zimmer aufräumen zukünftig besser klappt
Meine Aufräum-Learnings für euch! Seitdem wir diese einhalten, klappt es bei uns besser:
- Lebt Ordnung vor. (*räusper... ja, ist Typ-Frage. Heißt: Wenn ihr es selber mit der Ordnung nicht sooo genau nehmt, erwartet auch nicht zu viel von euren Kids.)
- Aufräumen ist keine Strafe, sondern ein alltägliches To-Do. Ab und zu darf auch mal was stehen bleiben, wie die fantasievoll aufgebaute Playmobil-Ritterburg oder Pferdekutsche im Wohnzimmer …
- Gemeinsam Zimmer aufräumen macht echt mehr Spaß.
- Sorgt für genügend vorhandenen Stauraum in Form von großen Kisten.
- "Entmüllt" das Kinderzimmer regelmäßig. Spielsachen, die momentan nicht beliebt sind, wandern in eine Kiste in den Keller oder auf den Schrank. Wenn ein Jahr lang niemand danach gefragt hat, könnt ihr die Sachen getrost weitergeben.
- Spielsachen und Bücher ca. alle drei Monate austauschen: Gegenstände, die nie benutzt werden im Keller oder auf dem Dachboden lagern und nach ein paar Wochen wieder hervorholen. Die Freude ist dann riesig!
- Kleinere Kinder brauchen Hilfe und Anleitung. "Räum Dein Zimmer auf!" ist eine zu pauschale Anweisung, die Kinder überfordert.
- Lasst eure Kinder mitbestimmen, wo was aufbewahrt werden soll.
- Regelmäßig aufräumen hilft, damit die Unordnung gar nicht erst zu groß wird.
Nicht die richtigen Tipps und Tricks dabei und das Zimmer aufräumen will immer noch nicht klappen? Dann habt ihr offenbar besonders hartnäckige Kids ;) Hier geht’s zu weiteren Survival-Tipps für den täglichen Kampf um Ordnung:
- Worauf meine lieben Kolleginnen beim Thema Aufräumen schwören.
- Chefredakteurin Micky hat 6 erprobte Expertinnentipps zum Aufräumen für euch.
- Lasst den Kopf nicht hängen, denn auch vermeintliche Profis scheitern mal: Warum selbst Minimalismus-Guru Marie Kondo zugeben muss, dass Ordnung halten mit Kindern nicht möglich ist.