Die Sprachförderung in der Kita ist eine der zentralen Aufgaben der Erzieher*innen und fällt unter den Bildungsauftrag, den jeder Kindergarten per Gesetz erfüllen muss. Täglich kommen die Kleinen mit neuen Wörtern nach Hause und erzählen immer ausgeschmückter von ihrem Tag in der Kita.
Warum ist Sprachförderung im Kindergarten so wichtig?
Während ihrer Zeit im Kindergarten erweitern Kinder permanent ihren Wortschatz und ihre Sprachkompetenz. Beim Erkunden der Welt lernen sie neue Wörter und deren Bedeutung. Sie lernen, durch Sprache die Welt zu verstehen und zu ordnen. So wissen sie, dass ein Schäferhund und ein Dackel zur Gruppe der Hunde gehören und ein Hund wiederum zu den Tieren, ebenso wie der Elefant oder die Katze.
Sprachförderung in der Kita ist ein allgegenwärtiger Teil des Alltags. Beim Spielen, Singen, Turnen, Basteln, Experimentieren oder beim Betrachten von Bilderbüchern - immer geht es auch um Sprache. Und das ist auch gut so, denn Sprache ist unser zentrales Instrument im Leben.
Was für uns selbstverständlich ist, müssen die Kleinen erst lernen und dabei können wir Eltern, aber eben auch die Erzieher*innen sie ganz wunderbar unterstützen.
Ab wann beginnt man mit Sprachförderung?
Im Grunde starten schon wir Eltern an Tag eins mit der Sprachförderung indem wir mit unserem Kind sprechen und später spielen. Wir lesen ihnen Bücher vor oder hören mit ihnen zusammen Musik.
Man muss daraus also keine Wissenschaft machen, sondern wir Eltern "vertonen" einfach alles, was wir machen. Als Beispiel: "Möchtest du etwas essen? Ich hole dir eine Banane. Schau, jetzt ziehen wir die Schale von der Banane ab und dann kannst du sie essen."
Sprachförderung in der Kita sieht dann noch mal etwas anders aus, Erzieher*innen sind schließlich Fachpersonal. Sie achten bei der Sprachförderung auf folgende Punkte:
- Aussprache
- Wortschatz
- Grammatik
- Kommunikation/Pragmatik
- ggf. Mehrsprachigkeit
- Lese- und Schreibkompetenz
Gezielt üben sie mit den Kindern in den verschiedenen Bereichen.
Hilfestellungen in der Sprachförderung: das korrektive Feedback
Im Zentrum steht dabei nicht nur die Förderung als solches, sondern natürlich auch die Verbesserung, wenn das Kind Fehler macht. Wichtig ist es dann, dem Kind nicht zu sagen, dass es etwas falsch gesagt hat, sondern es zu verbessern, in dem wir es richtig wiederholen.
Ein Beispiel: Das Kind sagt: "Wir sind delaufen". Der/die Erzieher*inn wiederholt richtig: "Ja, wir sind eine weite Strecke gelaufen." So hört das Kind das richtige Wort und speichert es unterbewusst richtig ab.
Sprachförderung im Kindergarten: Ideen & Praxisbeispiele:
Je mehr Sprachanlässe gefunden werden, je vielfältiger die Themen sind, je reichhaltiger und abwechslungsreicher Sprache ist, desto besser ist die Sprachförderung. Im Kindergarten gibt es zahlreiche Situationen, die zur Sprachförderung dienen.
So nutzen die Erzieher*innen den Stuhlkreis für Sprachspiele, für eigenes Erzählen oder für das Einüben von Gesprächen. Dabei werden im Kindergarten auch die dafür notwendigen Regeln geübt, wie etwa sich gegenseitig ausreden zu lassen, sich gegenseitig zuzuhören und zu warten, bis man an der Reihe ist.
Ebenso wird auch das gemeinsame Essen für die Kommunikation und die Sprachförderung genutzt. Rituale spielen dabei eine große Rolle. Dazu zählt etwa das Guten-Appetit-Gedicht zu Beginn der Mahlzeit oder ein Spruch am Ende des gemeinsamen Essens.
Reime, Abzählverse, Fingerspiele, Lieder und Kreisspiele gehören in den Tagesablauf des Kindergartens. Dadurch werden auch Kinder mit Sprachschwierigkeiten oder Kinder mit geringen Deutschkenntnissen sprachlich gefördert. Denn durch Reime und Wiederholungen prägen sich Wörter, Wortfolgen, Begriffe und Aussprache ein und sind so die perfekte Sprachförderung.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik e. V., Logopädische Praxis Karoline Jusi
Kommunikation ist wichtig!
Unser Sohn fängt langsam an zu sprechen und freut sich sichtlich, wenn wir ihn verstehen. Und das zeigt es: Sprache verbindet. Deswegen ist Sprachförderung in der Kita aber auch zu Hause so elementar. Dafür braucht es kein teures Spielzeug, sondern Aufmerksamkeit und Interesse aneinander. Wir lesen gerne Bücher zusammen und sprechen darüber, was wir sehen. Toll hierfür finde ich "Heute bin ich" von Mies van Hout über Amazon für 13,90 Euro. Das eignet sich schon für Einjährige, weil es einfach super illustriert ist.
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