Introvertierte Kinder sind stiller, stehen oft nicht gern im Mittelpunkt und brauchen viel Zeit für sich allein. Das ist nicht immer leicht für die Eltern, besonders, wenn sie sich ihr Kind geselliger und selbstbewusster gewünscht hätten.
Akzeptiere, dass dein Kind introvertiert ist. Vermittle ihm, dass du es so schätzt, wie es ist, und versuche nicht, seine introvertierte Veranlagung grundlegend zu verändern. Mach dir seine liebenswerten Eigenschaften bewusst – vielleicht ist es besonders sanft, rücksichtsvoll, klug und kreativ.
Ermutigung
Dein Kind zögert, wenn es etwas Neues ausprobieren oder sich in ungewohnte Situationen begeben soll? Führe es schrittweise heran und gib ihm die Chance, zurückzuweichen und zu pausieren. Introvertierte Kinder brauchen oft länger, um sich auf Veränderungen und Neuigkeiten einzustellen.
Anerkennung
Lobe dein introvertiertes Kind, wenn es Fortschritte macht oder sich etwas getraut hat, was bisher problematisch war. Denn was ein kleiner Schritt für eine extravertierte Person ist, kann eine echte Herausforderung für ein introvertiertes Kind sein. Darum verdient es deine Ermutigung und Anerkennung.
Vorsicht mit Kritik
Kritisiere dein Kind nicht wegen seiner Zurückhaltung – ob es nun schüchtern ist oder einfach nur still. So oder so gilt: „Sei nicht so schüchtern!“ funktioniert ebenso wenig wie „Sei doch mal spontan!“. Ein introvertiertes Kind zieht sich dann nur noch mehr zurück.
Auszeiten
Introvertierte Kinder brauchen mehr Zeit allein. Gib ihnen Rückzugsgelegenheiten, damit sie ihre Batterien aufladen und in ihre Gedankenwelt abtauchen können.
Jeder Introvertierte ist anders
Falls du selbst introvertiert bist: Schließe nicht von dir auf dein Kind. Nur weil eine bestimmte Situation dich vielleicht überfordern würde, muss es bei deinem Kind nicht genauso sein. Ermutige es und lass es einfach machen.
Buchtipps
Falls du selbst extravertiert bist und du dein Kind manchmal nicht verstehst, möchtest du dich vielleicht ein wenig informieren. Es gibt viele Bücher zu dem Thema, zum Beispiel diese empfehlenswerten Titel:
Susan Cain: Still. Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt *
Susan Cain: Still und Stark. Die Kraft introvertierter Kinder und Jugendlicher *
Sylvia Löhken: Leise Menschen – gutes Leben. Das Entwicklungsbuch für introvertierte Persönlichkeiten *
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Sport und Bewegung
Wenn dein introvertiertes Kind ein Bücherwurm ist, animiere es dazu, auch Sport zu treiben und sich genug zu bewegen. Ein Sportverein oder eine Mannschaftssportart sind gute Gelegenheiten, mit Gleichaltrigen zusammenzutreffen. Manche Kinder ziehen jedoch Einzelsportarten vor – das ist besser als gar kein Sport. Bewegung ist wichtig für die körperliche und die psychische Gesundheit.
Miteinander lernen
Wenn du ein sehr introvertiertes Kind ist, das am liebsten seine Zeit allein verbringt und wenig Interesse an Gleichaltrigen zeigt, kann es schwierig sein, es zu geselligen Anlässen aus seinem Schneckenhaus zu locken. Dennoch sollte es sich nicht komplett zurückziehen, sondern die Interaktion mit anderen Menschen üben. Gemeinsame Mahlzeiten, regelmäßige Gespräche in der Familie und Kontakte zu Gleichaltrigen sind wichtig – animiere dein Kind sanft, aber bestimmt.
Vierbeiniger Freund
Ein Haustier ist kein Ersatz für eine Freundschaft, aber gerade introvertierten Kindern, die emotional verschlossen sein können, tut die bedingungslose Liebe gut, die ihnen beispielsweise ein Hund schenkt. Kinder, sich um einen Hund kümmern, haben automatisch mehr Bewegung und werden selbstbewusster.