Bei Kindergartenkindern gelten zehn Infekte im Jahr als völlig normal. Erwachsene erwischt es meist drei bis vier Mal. Einen ganzen langen Winter ohne Schnupfennase & Co. werden wir mit (kleinen) Kindern wahrscheinlich nicht schaffen. Unsere Tipps helfen euch einer Erkältung vorbeugen zu können und euer Immunsystem stark zu halten.
Tipp 1: Raus an die frische Luft
Draußen ist’s kalt und ungemütlich? Macht nichts! Auch wenn Groß und Klein wenig Lust haben rauszugehen: Überwindet den inneren Schweinehund und geht täglich an die frische Luft. Und das muss nicht immer der klassische Spaziergang sein: Viele Outdoorspiele für Kinder lassen sich zumindest für eine kurze Zeit auch bei kühleren Temperaturen spielen.
In der Wohnung bekämpft regelmäßiges Stoßlüften trockene Schleimhäute und hilft, sich vor einer Erkältung zu schützen. Und: Dreht die Heizung nicht zu weit auf: 20 Grad im Wohnbereich reichen völlig aus und so könnt ihr auch noch etwas Gas sparen.
Tipp 2: Zwiebelprinzip
Im Herbst und Winter ist bei Kinderkleidung das Mehr-Schichten-System optimal. Wenn’s warm wird, kann ganz schnell ein dünnes Strickjäckchen abgelegt werden. Und wenn’s zieht, hilft die Kapuze, die Ohren warm zu halten. Warm halten (vor allem die kleinen Füße) ist in der kalten Jahreszeit besonders wichtig, schwitzen sollte euer Kind aber keinesfalls.
Hier gibt es noch mehr Tipps für die richtige Babykleidung im Winter.
Tipp 3: Mütze & Schal: ein super Team
Viele Kinder versuchen, Mütze und Schal zu meiden, wo’s nur geht. Dabei sind die beiden ein gutes Team, um den Kopf – und damit das ganze Kind – warm zu halten. Vielleicht könnt ihr eurem Kind eine schicke Mütze in seinen Lieblingsfarben stricken? Oder einen Schal besorgen mit dem aktuellen Lieblingshelden? Dann klappt es bestimmt gleich viel besser mit der Outdoor-Ausrüstung! Manchmal muss man die kleinen Wutzwerge bißchen spielerisch überzeugen. Neugeborene sollten in der kalten Jahreszeit übrigens auch im Haus immer ein dünnes Mützchen tragen.
Tipp 4: Schnell raus aus den nassen Sachen
Nach einem langen Schneespaziergang und einer Schneeballschlacht ist die Kleidung oft schön durchfeuchtet. Damit das Kind nicht friert, solltet ihr nicht zu lange warten, ehe ihr die nassen Sachen auszieht und wechselt. Hilfreich ist auch Wechselkleidung bzw. zumindest einen Wechselmatschanzug, wenn ihr wisst, dass euer Kind es einfach liebt, in jeden Matsch, Pfütze und im Schnee regelrecht zu baden. Wenn das Kind zu lange seine nasse Kleidung trägt, könnte es sich eine Lungenentzündung holen.
Tipp 5: Bitte! Hände! Waschen!
Bitte! Hände! Waschen! Ein Satz, der bei Kindern oft zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus geht. Sie müssen lernen: Hände waschen kann am besten einer Erkältung vorbeugen.
Schnelles „Wischiwaschi“ hilft aber nicht viel. Gründlich einseifen, auch zwischen den Fingern, abspülen und guuuut abtrocknen. Das könnt ihr Erwachsene nutzen, aber für kleine Kinder ist das alkoholhaltige Mittel nicht geeignet. Bei Kindern reicht das normale Händewaschen auch aus. Tipp: Meidet Mehrfach-Handtücher in öffentlichen Einrichtungen.
Tipp 6: Hände weg vom Gesicht
Erkältungsviren kleben überall – an Türgriffen, am Spielzeug, am Telefonhörer und natürlich auch an den Händen. Von dort gelangen sie ganz leicht zur Nase, Mund oder Augen. Deshalb in der Erkältungszeit besonders darauf achten, dass eure Kinder (und ihr natürlich auch) die Finger nicht im Gesicht habt. Denn: Wer sich nicht ins Gesicht fasst, hat gute Chancen, einer Erkältung zu entgehen. Daher ist Masketragen doppelt praktisch: Man fasst sich nicht mit dreckigen Händen direkt ins Gesicht. Das gilt auch jetzt noch, auch wenn es keine Maskenpflicht mehr gibt.
Tipp 7: Küßchen vorsichtig austauschen
Natürlich knuddeln, herzen und küssen wir unsere Kleinen liebend gern. Wenn wir oder die Kinder erkältet sind, sollten wir damit jedoch vorsichtig sein. Speichel im Mund ist gar nicht das Hauptprobem. Viren werden vor allem durch den Nasenschleim übertragen. Daher müssen wir beim Niesen sehr vorsichtig sein. Küsschen geben ist also okay, wenn die Nasen nicht im Spiel sind. Einfach etwas mehr aufpassen in der Erkältungssaison, dann bleiben alle gesünder und können einer Erkältung vorbeugen.
Tipp 8: Viel Trinken
Achtet darauf, dass die ganze Familie gerade zur Erkältungszeit genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Wenn die Schleimhäute gut befeuchtet sind, haben Bakterien und Viren weniger Chancen.
Ingwer- oder Lindenblütentee sind besonders gut fürs Immunsystem. Für Erwachsene sollten es schon mindestens zwei Liter Flüssigkeit sein am Tag. Und hier erfahrt ihr, wie viel Kinder trinken sollten.
Tipp 9: Ran an den Joghurt
In der Werbung begegnen uns im Winter probiotische Joghurtdrinks als Mittel gegen Infekte en masse. Studien zeigen: Das Geld könnt ihr euch getrost sparen – und besser in gewöhnlichen Joghurt investieren! Er unterstützt das Immunsystem genauso gut. Wenn eure Kinder puren Joghurt nicht so mögen: Gebt etwas Fruchtmus dazu, dann schmeckt es gleich fruchtiger! So könnt ihr euren Darm generell etwas Gutes tun.
Tipp 10: Holt euch natürliche Power
Die Natur liefert die besten Booster fürs Immunsystem: Vitamine, Vitamine und nochmals Vitamine. Besonders wichtig um diese Jahreszeit: Vitamin C (Zitrusfrüchte, Kiwis) und Zink (gibt’s für Erwachsene auch als Tabletten). Probiert doch mal unser Rezept für Ingwer Shot aus. Super lecker und enthält sehr viel Vitamin C.
Wenn ihr noch stillt, solltet ihr Präparate mit Vitamin C allerdings meiden, da sich euer Baby an das Vitamin gewöhnt und beim Abstillen dann oft einen Vitamin C-Mangel hat. Besser: Tankt Vitamin C in Obstform.
Tipp 11 Nase spülen
Dieses alte Hausmittelchen ist nach wie vor ein kleiner Geheimtipp: Spült abends regelmäßig eure Nase mit lauwarmem Wasser und einer Salzmischung. So befreit ihr sie von Krankheitserregern.
Nasenduschen sind auch schon für Kinder ab drei Jahren geeignet – und zudem für kleine Schnupfennäschen eine gute Alternative zu Nasensprays. Die Geräte für Erwachsene und Kinder gibt’s übrigens in der Apotheke oder im Drogeriemarkt.
Tipp 12: Regelmäßig Inhalieren und die Atemwege befeuchten
Der Winter ist die Zeit der Atemwegserkrankungen. Um einer starken Erkältung vorzubeugen oder auch die Atemwege zu befeuchten, hilft Inhalieren. Das können wir Erwachsene recht einfach mit heißem Wasser plus ätherischem Öl und einer Schüssel, aber für Kinder ist das eher nicht geeignet. Kinder können super einfach mit Inhaliergeräten üben.
Es gibt inzwischen eine Reihe von sehr lautlosen digitalen Geräten, die feinen Wasserdampf versprühen. Man setzt dem Kind die zugehörige Maske auf und es atmet ein. Während des Schlafs können viele der Inhaliergeräte auch als Vernebler eingesetzt werden und halten die Raumluft feucht. Das ist gut für die Atemwege, wenn nachts der Husten kommt.
Tipp 7: Genug schlafen
Erwiesen ist: Schlafmangel ist nicht gut fürs Immunsystem! Wer die Nacht zum Tage macht, hat automatisch weniger Fress- und Helferzellen. Deshalb sollte sich die ganze Familie ausreichend Schlaf gönnen – nicht nur in der Erkältungszeit.
Bei Erwachsenen sollten es mindestens sieben Stunden sein, bei Kinder je nach Alter zwischen zehn und zwölf. Im Schlafzimmer genügen übrigens 16 bis 18 Grad. Und hier findet ihr noch mehr Gründe, warum ausreichend Schlaf für Kinder wichtig ist.
Tipp 11: Gönnt euch ein Fußbad
So ein Fußbad ist nicht nur gut für euer Immunsystem, sondern auch ein wunderbar erholsamer Spaß für die ganze Familie. Beginnt bei etwa 36 Grad und schüttet alle paar Minuten heißes Wasser dazu, bis ihr bei einer Wassertemperatur von 41 Grad angelangt sind. Für Kinder sollte das Fußbad aber maximal 39 Grad haben. Das Ergebnis: Die Durchblutung wird angeregt, das Immunsystem angekurbelt.
Achtet auch sonst darauf, dass alle Füße in der Familie – ob klein, ob groß – immer warm und trocken sind. Dafür könnt ihr zum Beispiel Babyschuhe häkeln: Anleitung für niedliche Erdbeeren.
Tipp 12: Nacken-Check beim Baby
Bei Babys sind Eltern oft unsicher: Ist es dem Kleinen zu kalt? Oder zu warm? Kalte Händchen sind nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass es eurem Baby zu kalt ist. Denn Hände und Füße sind bei Babys meist noch weniger durchblutet als der restliche Körper.
Am besten checkt ihr die Temperatur im Nacken: Euer Kind sollte dort nicht schwitzen, die Haut sollte sich aber auch nicht kalt anfühlen.
Bleibt gesund!
Wir hoffen, ihr kommt jetzt gesund durch die kalte Jahreszeit. Und wenn euch doch eine fiese Erkältung erwischt, werdet ihr hoffentlich ganz schnell wieder gesund: