Die gefährlichere Corona-Mutation ist schon längst in Deutschland angekommen. Jetzt wurde sie auch in zwei Kitas in Freiburg und Bremen entdeckt. Die Mitarbeiter*innen sind schockiert. Ist jetzt ein baldige schrittweise Kita-Öffnung noch möglich?
Corona-Mutation in Baden-Württemberger Kitas
Seit gestern ist bekannt, dass die zuerst in Großbritannien entdeckte Mutation des Coronavirus B.1.1.7, auch das erste Mal in zwei deutschen Kitas aufgetaucht ist. In einer Kindertagesstätte in Freiburg sind zwei Kinder aus der Notbetreuung mit der neuen Virusvariante infiziert. Es besteht auch bei einer weiteren Kita in Baden der Verdacht, 14 Erzieherinnen und zehn Kinder seien an der Mutation erkrankt.
Aufgrund dieser Entdeckungen verschob die baden-württembergische Landesregierung ihre Pläne zur Entscheidung der schrittweise Öffnung für Grundschulen und Kitas.
"Sollte sich der Mutant schon jetzt bei uns breitmachen, müssten wir uns dieser neuen Lage stellen."
Virusmutation in Bremen: Kita-Mitarbeiterin positiv getestet
In Bremen will der Senat jetzt die Regeln zur Notbetreuung verschärfen. Ab 1. Februar sollen dann nur noch höchstens maximal 12 Kinder in einer Kita-Gruppe von einer festen Person betreut werden dürfen. Ausflüge sollen dann ausfallen und die Angestellten sollen wöchentliche Coronaschnelltests durchführen dürfen. Diese Entscheidungen werden getroffen, da bei einer Kita-Angestellten in Bremen die Corona-Mutation festgestellt wurde.
Was die Virusmutation für die Kitaöffnungstrategie bedeuten könnte
Bislang ist die Mutation nur vereinzelt in Kitas aufgetaucht. Doch es wird erwartet, dass diese sich aufgrund ihrer Aggressivität schneller verbreitet. Daher kann es durchaus sein, dass die schrittweise Kita- und Grundschulöffnungsstrategie jetzt neu überdacht werden muss.
Denn es gilt jetzt auch Erzieher*innen und Familien zu schützen, solange nicht klar ist, wie stark sich die Coronamutation auch bei Kindern verbreitet und wie gefährlich diese für Kinder ist. Es wäre durchaus denkbar, dass jetzt Deutschlandweit bald die Nutzungsregeln der Notbetreuung nochmals verschärft werden.
Was wir über die neue Corona-Mutation wissen
Dass Viren mutieren, ist nichts ungewöhnliches. Das SARS-CoV-2-Virus gibt es in unzähligen Varianten. Doch der neue Mutationstyp soll deutlich ansteckender sein und sich daher schneller und aggressiver verbreiten. Daher wird jetzt vor allem auf die neue Virusmutation getestet. Zudem deutet eine britische Studie daraufhin, dass die britische Virusform eine höhere Sterblichkeit aufweisen könnte, so meldet die Apothekenumschau.
Wirkt der Impfstoff gegen die Virusmutation?
In der EU sind aktuell zwei Impfstoffe zugelassen. Beim Impfstoff von BioNtech/Pfizer wurden Untersuchungen durchgeführt, wie die Impfung auf die Mutation reagiere. Dabei kam man wohl zu dem Ergebnis, der Impfstoff schütze ebenso gut gegen die neue Virusmutation. Moderna vermelde jedoch bislang, dazu noch keine Daten vorliegen zu haben.
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