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Belastend für alle

Das Kind will nicht in den Kindergarten – was tun?

Das Kind will nicht in den Kindergarten – was tun?
© Getty Images / alvarez

Bestimmt kennt ihr die Situation: Es ist morgens und das Kind will nicht in den Kindergarten. Trennungsangst, Konflikte mit anderen Kindern, eine grundlegende Abneigung gegen die neue Umgebung: Die Gründe dafür können vielfältig sein. Wie ihr als Eltern mit der belastenden Situation umgehen könnt – und wie ihr eurem Kind helft, sich im Kindergarten (wieder) wohlzufühlen.

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Das Kind will nicht in den Kindergarten: Die Ursache herausfinden

Euer Kind will partout nicht (mehr) in den Kindergarten gehen und jeden Morgen gibt es Tränen? Zuerst solltet ihr herausfinden, was der Grund für die Ablehnung ist. Dazu redet ihr am besten in einer ruhigen, entspannten Atmosphäre mit ihm und stellt ihm offene Fragen wie:

  • „Was gefällt dir am Kindergarten nicht?“
  • „Gibt es etwas, das dich dort traurig oder wütend macht?“
  • "Wer tröstet dich im Kindergarten, wenn du traurig bist oder dir weh getan hast?"
  • "Mit welchem Kind streitest du dich manchmal?"
  • "Was macht dir am Kindergarten Angst?"
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Manchmal können Kinder ihre Gefühle nur schwer klar äußern. Eine einfühlsame Herangehensweise ist deshalb sehr wichtig. Um ein ganzheitliches Bild von der Situation zu bekommen, kann es auch helfen, die Erzieher*innen oder auch andere Eltern zu befragen.

Mögliche Ursachen dafür, dass das Kind nicht in den Kindergarten will, können sein:

  • Trennungsangst: Besonders jüngeren Kindern fällt die Trennung von den Eltern oft schwer. Sie haben Angst, allein gelassen zu werden, und fühlen sich unsicher. Oft ist Trennungsangst in der Eingewöhnungsphase zu beobachten. Sie kann aber auch nach einer längeren Kindergarten-Pause (z.B. nach den Ferien oder nach Krankheit) auftreten.
  • Neue Umgebung: Viele Menschen, ungewohntes Umfeld, neue Regeln, ein permanenter Lärmpegel: Der Kindergarten kann für ein Kind ganz schön überwältigend sein. Um sich an daran zu gewöhnen, brauchen manche länger als andere.
  • Schwierigkeiten mit den Erzieher*innen: Ist eine Bezugsperson streng oder unsensibel oder beachtet sie die Wünsche oder Bedürfnisse des Kindes nicht, kann es sich missverstanden und alleingelassen fühlen.
  • Konflikte mit anderen Kindern: Hänseleien oder Streitigkeiten können dazu beitragen, dass ein Kind nicht in den Kindergarten gehen will. Für manche Kinder ist es besonders schwer, sich in die bestehende Gruppe einzufügen und dort Freunde zu finden.
  • Über- oder Unterforderung: Wenn das Kind bereits weiter entwickelt ist, mehr Förderung bräuchte und sich deshalb langweilt, kann das zur Ablehnung des Kindergartens führen. Ebenso kann es durch einen zu anstrengenden Tagesablauf oder hohe Erwartungen (z. B. beim Lernen neuer Fähigkeiten) dazu kommen, dass sich das Kind dort überfordert fühlt – und deshalb nicht mehr hingehen will.
  • Negative Erfahrungen: Kommt es im Kindergarten zu einem traumatischen Erlebnis, wie zum Beispiel zu einer kränkenden Ablehnung oder auch einem Sturz oder einer körperlichen Verletzung, kann daraus ein Vermeidungsverhalten des Kindes entwickeln, mit dem es ähnliche Situationen umgehen will.
  • Familiäre Veränderungen: Die Geburt eines Geschwisterkindes, Trennung oder Umzug sind Gründe dafür, dass ein Kind lieber zu Hause bleiben möchte, anstatt in den Kindergarten zu gehen. Dort sucht es Sicherheit und Stabilität.
  • Fehlende Routine: Fehlt eine regelmäßige Routine, kann es für Kinder schwierig sein, sich an den Tagesablauf im Kindergarten zu gewöhnen.

Das Kind will nicht in den Kindergarten: Das hilft gegen Trennungsangst

Besonders in der Eingewöhnungsphase ist die Trennung von den Eltern für viele Kinder eine große Herausforderung, die man unbedingt ernst nehmen sollte.

Maßnahmen wie diese können helfen:

  • Rituale schaffen: Verabschiedet euch jeden Morgen auf dieselbe Weise. Ein kurzer, aber liebevoller Abschied gibt dem Kind die Sicherheit, die es braucht.
  • Kleine Schritte machen: Die Zeit im Kindergarten nur langsam zu steigern, kann zu Beginn hilfreich sein, damit sich das Kind an seine neue Umgebung sanft gewöhnen kann.
  • "Übergangsobjekte" anbieten: Wenn Mama oder Papa gehen, kann ein Kuscheltier oder ein anderer vertrauter Gegenstand Trost spenden.

Das Kind will nicht in den Kindergarten: Was Eltern noch tun können

Kindergartenalltag positiv darstellen

Kinder spiegeln oft die Einstellung ihrer Eltern und haben feine Antennen dafür, wenn diese selbst unsicher oder ängstlich sind. Deshalb ist es sehr wichtig, als Eltern den Kindergarten als etwas ganz Positives zu präsentieren. Wenn ihr darüber sprecht, betont z. B. die tollen Spiele, die es dort gibt, die spannenden Erlebnisse, die es dort macht und sprecht über die Freunde, die es dort vielleicht schon gefunden hat. Fragt nach dem Kindergarten nach den Erlebnissen des Tages, um diese positive Assoziation zu verstärken.

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Konflikte klären

Ist der Grund dafür, dass euer Kind nicht in den Kindergarten will, ein Konflikt mit einem anderen Kind oder den Erzieher*innen, solltet ihr unbedingt versuchen, die Situation zu klären. Vergesst nie: Ihr seid die Anwälte eures Kindes!

Bringt eurem Kind außerdem bei, wie man Konflikte gewaltfrei löst und unterstützt es dabei, soziale Fähigkeiten zu entwickeln.

Für Erholung und Ruhepausen sorgen

Wer zusätzlich zum anstrengenden Kindergartenalltag noch jeden Nachmittag volles Programm hat und dazu eventuell zu wenig Schlaf bekommt, der ist schnell überfordert und entwickelt negative Gefühle gegenüber dem Kindergarten. Achtet deshalb auf genügend Ruhepausen und ausreichend Schlaf!

Verständnis zeigen

Auch wenn ihr von dem alltäglichen, morgendlichen Drama erschöpft seid: Es ist wichtig, den Druck herauszunehmen. Um sich an (neue) Situationen zu gewöhnen, braucht ein Kind einfach Zeit. Zeigt ihm, dass ihr es unterstützt und vermittelt Verständnis. Drohungen und Co. bringen gar nichts.

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Sollte das Kind über lange Zeit den Kindergarten komplett ablehnen, macht es eventuell Sinn, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt Kinderpsycholog*innen, Pädagog*innen und Familienberatungsstellen, die wertvolle Tipps geben können – und die auch herausfinden können, ob vielleicht tiefere Ursachen dafür vorliegen, dass das Kind nicht in den Kindergarten gehen will.

Quellen: elternleben.de, fr.de

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Test: Ist mein Kind hochsensibel?

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