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Pferdespaß

Die Liebe zum Pferd: Alles zum Reitunterricht für Kinder

liebe zum pferd
© Getty Images/LSOphoto

"Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde" – wie oft haben wir diesen Spruch schon gehört? Doch es stimmt, für viele ist der Reitsport das tollste Hobby der Welt und ihre Liebe zum Pferd unendlich. Manchmal haben diese Leute selbst ein Pferd und/oder gehen dem Hobby mit großem Ehrgeiz nach. Aber wo und wie fängt man an, wenn man reiten möchte und worauf sollten Eltern dabei achten?

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Wieso lieben Kinder Pferde?

Oft fängt es schon im Kleinkindalter an: Egal, ob Junge oder Mädchen – auf einmal werden Pferde auf Bildern gemalt, Pferdefilme geschaut, Spielzeug sammelt sich im Zimmer an und im Zirkus wird Ponyreiten zur Attraktion. Doch warum lieben so viele Kinder Pferde? Der Kasseler Psychologie-Professor Harald Euler, der mit Kollegen seit Jahren die kindliche Lust am Reiten und die Liebe zum Pferd erforscht, glaubt, dass das Sich-kümmern-Können das wichtigste Motiv ist, in den Sattel zu kommen: "Es geht gar nicht ums Reiten, sondern um die Fürsorge", erklärte er dem KURIER. "Bei den Jungen ist es so, dass sie vom Vorschulalter an ein Interesse an bestimmten Arten des Reitens haben, wenn es angeboten wird – wie Cowboys, Indianer oder Ritter. Sie haben eher Lust, ihre Wettbewerbsspiele zu machen, und das Pferd steht da gar nicht so im Vordergrund. Bei den Mädchen ist es dagegen entscheidend – Reiten ist meist nur das Mittel, um zum Pferd zu kommen."

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Voltigieren, Reitunterricht und Co. - Was ist was?

Wenn dann für die Eltern die Frage im Raum steht, wie genau das Kind mit dem Reiten anfangen soll, gibt es auf einmal unzählige Möglichkeiten.

Geführtes Ponyreiten

Wächst die Liebe zum Pferd ins Unermessliche, sollte das Kind mit dem geführten Ponyreiten beginnen. Dabei sitzen die Kleinen auf Ponys, reiten aber nicht selbst, sondern werden von Reitlehrern und Reitlehrerinnen geführt. Das passiert jedoch alles erst einmal im Schritt und soll den Kindern ein Gefühl für den Rhythmus des Ponys/Pferdes geben. Gleichzeitig liegt hierbei auch erstmal mehr der Fokus auf der Pflege des Tiers. Denn vorab helfen die Lehrer*innen den Kindern die Ponys zu striegeln, die Hufe zu säubern und die großen Geschöpfe zu satteln.

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Reiten an der Longe

Nach dem geführten Ponyreiten können sich Kinder an das Reiten an der Longe wagen. Ein Reitlehrer oder eine Reitlehrerin können dabei helfen, den richtigen Zeitpunkt für einen Wechsel zu finden. Beim Reiten an der Longe kann sich das Kind sehr gut an das richtige Sitzen und die Hilfengebung mit den Beinen konzentrieren. Da der Longenunterricht als Einzelunterricht stattfindet, bekommt der Nachwuchs hier die beste Möglichkeit, sich mit dem Pferd vertraut zu machen. Statt an Zügeln hält sich das Kind jedoch an den Griffen des Longiergurtes fest. Ist der Sitz einmal ein wenig sicherer, werden auch die anderen Gangarten – Trab und Galopp – geübt.

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Voltigieren

Turnerisch begabte Kinder können danach einen Mix aus Reiten und Turnen lernen – nämlich das Voltigieren. Vom Kopfstand auf dem Pferd bis hin zum Stehen auf dem Rücken des Pferdes, während dieses galoppiert, ist alles dabei. Voltigieren kann in Einzelstunden, aber bei Turnierambitionen auch in Gruppen geübt werden.

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Reiten in der Abteilung

Viele (so auch ich) haben nach dem Voltigieren zunächst angefangen, in der Abteilung zu reiten. Eine Abteilung ist ein Gruppenreitunterricht mit bis zu acht Teilnehmer*innen. Bevor der Unterricht beginnt, werden auch hier die Tiere verpflegt, geputzt und gesattelt. In der Abteilung werden dann von allen Schüler*innen die gleichen Kenntnisse gefordert, aber es werden ihnen auch die gleichen Fähigkeiten vermittelt. So reiten stets alle hintereinander – im Schritt, Trab oder Galopp. Sinn dieses Trainings ist zum Einen, das gezielte Training mehrerer Reiter*innen gleichzeitig, zum Anderen sollen sich alle an den Fähigkeiten der anderen orientieren und von einander lernen können. Je weiter die Kinder in diesem Hobby fortschreiten, desto weniger wird das Reiten in einer Abteilung nötig sein.

Einzelunterricht

Nach dem Reiten in einer Abteilung eignet sich der Einzelunterricht perfekt dafür, die individuellen Stärken des Kindes herauszufinden. Soll es in Richtung Dressur gehen, Springreiten oder vielleicht doch einfaches Freizeitreiten mit dem eigenen Pferd und ohne Unterricht? Hier sind die Möglichkeiten vielfältig.

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  • Dressur: Die Dressur ist die Kunst, ein Pferd vor allem mit den Schenkel- und Zügelhilfen zu verschiedensten Gangarten zu bewegen.
  • Springreiten: Beim Springreiten bezwingt man gemeinsam mit dem Pferd Hindernisse verschiedenster Art. Etwas Ähnliches ist das Querfeldeinreiten. Auf einem Parcours müssen zahlreiche Hindernisse, wie Hecken und Bäche überquert werden.
  • Westernreiten: Viele verbinden diese Reitweise mit den Cowboys im wilden Westen. Zwar ist das nicht ganz falsch, doch ganz ursprünglich stammt diese Form des Reitens vom spanischen Arbeitsreiten ab.

Es gibt verschiedenste Arten, das Reiten als Hobby auszuüben und während manche Turnierambitionen hegen, entscheiden sich manche für das freizeitliche Reiten mit dem eigenen Pferd, eine Reitbeteiligung oder aber auch weiterhin Reitunterricht mit einem Pflegepferd.

Liebe zum Pferd: Darauf sollten Eltern achten

Der Reitsport ist, wie viele andere Sportarten, ein gefährliches Hobby. Pferde sind Fluchttiere und können in verschiedensten Situationen auch mal die Fassung verlieren. Auch bei den einzelnen Varianten des Reitens ist die Gefahr da, dass man vom Pferd fällt. Eltern sollten also immer im Hinterkopf behalten, dass dies passieren kann. Natürlich ist das Pferd aber dennoch ein verlässlicher Partner, der mit viel Übung gut zu kontrollieren und zu steuern ist. Zudem ist der Reitsport sehr teuer, gerade dann, wenn ein eigenes Pferd gekauft wird. Doch Reitunterricht und Reitkleidung können ganz schön ins Geld gehen. Daher sollten nicht nur Eltern, sondern auch Kinder überlegen, ob dieses Hobby dauerhaft sein soll. Daher gilt: Erst einmal ausprobieren und je intensiver dieses Hobby wird, desto mehr kann für das Kind investiert werden.

Wichtig ist aber auch:

Neben der Liebe zum Pferd sind auch noch andere Dinge wichtig. Zeit mit Freunden, die Schule, Zeit mit der Familie. Wenn der Reitsport als Flucht vor alldem genutzt wird, sollten Eltern gegensteuern. Wie viel Zeit erfordert die neue Leidenschaft? Oft mehr, als in der ersten Begeisterung angenommen wird: Ein Pferd benötigt Pflege, es will gefüttert und gestriegelt werden, und zu sporadisch darf der Kontakt nicht sein, damit die Beziehung funktioniert. Städter haben das Problem, dass die Anreise ins Umland oft lang dauert. Stressig kann die Sache werden, wenn Mama und Papa Chauffeurdienste leisten müssen, um sich dann am Koppelrand zu langweilen.

Aller Anfang ist schwer

Über einen Reit-Einstieg sollten man also ganz in Ruhe reden und folgende Punkte vereinbaren:

  • Eine Reitschule oder ein Verein wird gemeinsam ausgesucht. Eine sehr gute Übersicht gibt es auf der Website der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Sie prüft Reitschulen und vergibt Zertifizierungen.
  • Erst mal ganz in Ruhe ausprobieren – erst nach drei, vier Terminen zeigt sich, ob alles passt, denn gerade am Anfang haben viele noch die rosarote Brille auf.
  • Keinen Erfolgsdruck im Training aufbauen: Gelassenheit ist die große Tugend, und weil es auch für Pferdepflege und den Umgang mit dem Tier eine ruhige Hand und Beharrlichkeit braucht, muss sie immer geübt werden.
  • Die Arbeit, die das Reiten lernen bedeutet, kann man nicht durch eine bunte Warenwelt ersetzen. Eine solide, gebrauchte Ausrüstung reicht für den Anfang.
    Wenn das alles stimmt, ist ein guter Anfang gemacht.
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Das richtige Hobby für's eigene Kind zu finden, ist schwer. Hier haben wir ein paar Tipps, mit denen das leichter geht.

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