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Statt: "Halb so wild!"

Dieser Satz hilft sofort, wenn unsere Kinder sich benachteiligt fühlen

Kind fühlt sich benachteiligt: Mama spielt draußen mit Kindern
© Getty Images/ Paulo Sousa

Egal, in welchem Alter unsere Kinder bisher waren: Es gab immer wieder Situationen, in denen sie sich benachteiligt gefühlt haben – ob gegenüber dem Geschwisterkind oder in Situationen in Schule und Kita. Was hilft: Trösten. Da sein. Und dieser eine Satz.

Ihr kümmert euch um mich immer zuletzt! Das ist ein Satz, der häufiger von einem meiner Kids gesagt wird. Auch, wenn wir versuchen, ihnen durch intensive Phasen der Geschwisterrivalität durchzuhelfen, ist sie bei uns immer wieder Thema. Aber auch Situationen in Kita und Schule, weil eins der Kinder zu Unrecht Ärger bekam oder Freund*innen es vom Spielen ausgeschlossen oder nicht zur Geburtstagsfeier einladen wollen, sind Themen, die viele Familien beschäftigen.

Selbst wenn wir es gerne würden: Wir können unsere Kids nicht vor Enttäuschungen bewahren. Und leider ist die Welt oft alles andere als gerecht. Dazu kommt, dass bei Kindern die Emotionen schnell hochkochen, aber ihre Frustrationstoleranz noch ziemlich gering ist.

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Und besonders, wer sensible Kids mit einem großen Gerechtigkeitssinn zu Hause hat, wird häufig längere Gespräche darüber führen, was alles gerade unfair läuft.

Aber was sagen wir dann am besten? Wie helfen wir unserem Kind, seine Gefühle zu verarbeiten und verhindern, dass sein Selbstwert einen Knick bekommt?

Oft neigen wir Bezugspersonen dazu, erst mal zu beschwichtigen: Das ist doch alles gar nicht so schlimm mein Schatz. Oder wir möchten uns rechtfertigen: Das stimmt doch überhaupt nicht, dass ich xy gemacht habe. Und noch öfter versuchen wir, die Situation zu relativieren: Das hast du bestimmt falsch verstanden. Bist du sicher?

Alles ok, aber es hilft nicht, unserem Kind das miese Gefühl zu nehmen. Meistens verschlimmern unsere wohlwollenden Worte einen Wutanfall sogar, denn wir nehmen die Gefühle und Gedanken unseres Kindes nicht ernst – und das merkt es sofort. Und lernt schlimmstenfalls daraus, dass es seiner eigenen Wahrnehmung nicht trauen kann. Super blöd.

Was stattdessen hilft, und zwar wirklich hilft, ist es, einfach zuzuhören und zu bestätigen, wie wir unser Kind gerade wahrnehmen:

"Das muss schwierig für dich sein."

Dieser Satz zeigt, dass wir verstehen, dass unser Kind gekränkt ist, und dass wir mitfühlen. Er ist auch ein tolles Statement, das einfach so stehen bleiben kann, während wir uns zu unserem Kind setzen oder es in den Arm nehmen. Das muss schwierig für dich sein, lädt dazu ein, alle Emotionen rauszulassen und mehr zu erzählen, wenn unser Kind sich bereit dazu fühlt. Gute Alternativen sind:

  • Das klingt hart.
  • Du bist verletzt.
  • Du fühlst dich traurig/wütend.
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Und einmal ausprobiert, ist die Formel auch nicht schwer nachzuvollziehen: Denn wenn wir ehrlich mit uns sind, ist das doch genau die Reaktion, die wir uns wünschen, wenn wir uns benachteiligt fühlen, oder?

Jemanden, der uns zuhört, der uns Zeit gibt, alles herauszulassen und uns bestätigt, dass unsere Gefühle so sein können, wie sie sind. Statt zu sagen: Ist doch alles halb so wild, Kopf hoch!

Wenn das Schlimmste der Gefühle überstanden ist, hilft es, besonders viel Nähe zu schaffen, damit unser Kind seinen emotionalen Becher wieder auffüllen kann. Ein toller Weg: Zusammen lesen! Im Video haben wir acht schöne Kinderbücher, die wir echt empfehlen können.

Diese 8 Kinderbücher gehören in jedes Regal Abonniere uns
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