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Bitte durchschlafen, Baby! 5 Tipps für bessere Nächte

Baby durchschlafen: Baby schläft in Babybett
© Getty Images/jordi magrans

Wenn ein Baby durchschlafen kann, ist das meistens eine große Entlastung für die ganze Familie. Aber so ganz einfach ist das für die Kleinen nicht, sie müssen es erst lernen. Unsere 5 Tipps, wie es mit dem Durchschlafen trotzdem schneller klappt.

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Auch wenn Neugeborene von Anfang an viel schlafen, müssen Babys das Durchschlafen erst langsam lernen. Tatsächlich ist es sogar ein großer Entwicklungsschritt, wenn Babys durchschlafen können. Du solltest also auf jeden Fall Geduld mit deinen Kleinen haben und nicht zu schnell zu viel erwarten.

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Ab wann kann ein Baby durchschlafen?

In den ersten Monaten ist an mehr als drei bis vier Stunden Schlaf am Stück nicht zu denken – ganz unabhängig davon, ob gerade Tag oder Nacht ist. Einen regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus, wie wir ihn kennen, entwickeln Babys frühestens ab dem sechsten Monat. Dann werden die nächtlichen Schlafphasen gegenüber denen am Tag deutlich länger. Allerdings sollte dir klar sein, dass Säuglinge meist trotzdem nicht mehr als sechs bis acht Stunden am Stück schlafen. "Durchschlafen" ist also im Grunde etwas missverständlich.

Zudem ist es auch bis weit über das erste Lebensjahr hinaus völlig normal, wenn Kinder nachts noch regelmäßig aufwachen: z.B. weil sie Hunger haben oder die Windel nass ist. Lasst euch bitte nicht von vermeintlichen Erfolgsgeschichten anderer Eltern unter Druck setzen. Auch das Gerücht, Flaschenkinder würden besser durchschlafen als Stillkinder, ist falsch. Darüber lässt sich keine pauschale Aussage treffen. Ebenso wenig wie über die Auswirkungen von Abendbrei auf das Schlafverhalten von Babys.

Wie bei allem haben Kinder auch beim Thema Schlaf ein ganz eigenes Entwicklungstempo. Durchschlafen ist ein Reifeprozess und kein Ernährungsphänomen. Und ohnehin wird es immer wieder Phasen geben, in denen die Nächte unruhig sind. Ist das Baby krank, sehr aufgewühlt oder übernächtigt, wird es immer schlechter schlafen als normal.

So hilfst du deinem Baby das Durchschlafen zu lernen

Es gibt aber durchaus ein paar Tipps, mit denen, du dein Kind unterstützen kannst. So lernt dein Baby das Durchschlafen:

  1. Babys schätzen Routine. Der immer gleiche Ablauf strukturiert Babys Alltag und gibt ihm dadurch Sicherheit. Indem du einen festen Tagesablauf vorgibst, arbeitest du auch für eine erholsame Nacht vor. Die Routine hilft dem Baby dabei, einen festen Rhythmus zu entwickeln.
  2. Optimal ist, wenn du ein festes Einschlafritual einführst. So kann das Baby lernen, dass der aktive Tag nun zu Ende geht und es Zeit wird, zu schlafen. Das heißt aber auch, jetzt sollte es ruhig werden. Alles, was das Baby aufkratzt, besser vermeiden. Dimme das Licht, kuschel dich noch eine Runde dazu, lies dem Baby vor oder singe ihm ein Gute-Nacht-Lied vor. Wichtig ist dabei, feste Zeiten beizubehalten. Das unterstützt das Baby dabei, seinen Rhythmus zu finden.
  3. Achte auf die Körpersprache des Babys. Erkennst du die ersten Signale, dass es müde wird (Gähnen, Reiben der Augen), solltest du mit dem Einschlafritual beginnen. Bringst du dein Baby zu spät ins Bett, kann es sein, dass es vor Übermüdung zunächst gar kein Auge zu macht.
  4. Es kann außerdem hilfreich sein, wenn das Baby in seinem Bettchen (egal ob Stubenwagen, Beistellbett oder Familienbett) einschläft. So lernt es den Zusammenhang zwischen Bett und Schlafen. Freilich ist das nicht immer möglich. Manche Babys schlafen beim Stillen oder Füttern ein, andere brauchen noch viel Körperkontakt. Einen Versuch ist es aber wert. Merkst du, dass deinem Baby die Augen zufallen, lege es in sein Bettchen. Streichle oder wiege es sanft weiter, bis es endgültig eingeschlafen ist. Auch solltest du örtlich zwischen Schlafen und Spielen trennen.
  5. Wacht dein Baby nachts auf, kann es hilfreich sein, nur ein schwaches Licht einzuschalten. Im Idealfall das, welches dein Kleines vom Einschlafritual kennt. So kann es besser einordnen, dass es noch Zeit zum Schlafen ist.
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Ab wann schlafen Babys durch?

So war es vor der Geburt: In den ersten Monaten befindet sich der Fötus in einer Art Dämmerzustand. Schlaf- und Wachperioden entstehen erst in der 36. SSW. Und das unabhängig vom Rhythmus der Mutter: Ist sie müde, übt sich ihr Untermieter gerne mal im Kickboxen.

Schlaf im 1. Monat: Nach der Geburt behält das Neugeborene seinen Schlaf-Rhythmus aus dem Mutterleib erst einmal bei – Tag und Nacht sind ihm völlig egal. Für die Eltern ist es meist ein Rätsel, wann es das nächste Mal aufwacht. Das Baby schläft jetzt insgesamt ca. 16,5 Stunden. Die Bandbreite ist aber groß: Manch ein Baby braucht 20 Stunden Schlaf, andere kommen mit 13 Stunden gut aus.

Schlaf vom 2. Monat bis zum 6. Monat: Allmählich passt sich das Baby dem Tag-Nacht-Wechsel an. Die einzelnen Schlaf-Perioden, die etwa zwei bis vier Stunden dauern, konzentrieren sich mehr und mehr auf die Nacht. Tagsüber braucht das Baby nur noch drei, später zwei kurze Schlaf-Phasen. Ab dem 6. Monat lässt es nachts immer häufiger eine Mahlzeit zwischen zwei Schlaf-Zyklen aus und schläft fünf, sechs Stunden am Stück. Das Baby beginnt mit dem Durchschlafen. Einige Kinder tun das aber erst sehr viel später. Der Gesamtbedarf an Schlaf liegt jetzt bei 15 Stunden, plus/minus drei Stunden.

Schlaf vom 7. bis zum 12. Monat: Das Baby schläft nun immer verlässlicher zu bestimmten Zeiten und vorwiegend nachts. Der Gesamtbedarf an Schlaf liegt bei rund 14 Stunden, plus/minus zweieinhalb Stunden. Wichtig: Je mehr das Baby tagsüber schläft, desto weniger Schlaf braucht es nachts – und andersherum.

Schlaf im 2. Lebensjahr: Der Bedarf an Schlaf sinkt. "Gespart" wird vor allem tagsüber: Das Nickerchen am späten Vormittag fällt weg, übrig bleibt der Mittagsschlaf. Insgesamt schläft das Kind durchschnittlich 13,5 von 24 Stunden, plus/minus zwei Stunden.

Schlaf im 3.–4. Lebensjahr: Viele Kinder gewöhnen sich jetzt den Mittagsschlaf ganz ab. Im Schnitt brauchen sie 12 Stunden Schlaf.

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Natürlich variiert das Schlafverhalten von Kind zu Kind und vor allem Abläufe, die nicht zum Alltag gehören, wie lange Autofahrten, aufregende Ausflüge oder Besuch daheim kann den Rhythmus schon einmal unterbrechen. Wichtig ist dennoch, dass du die festgelegten Rituale so gut es geht beibehältst und nicht in Bequemlichkeiten verfällst. So stehen dir und deinem Kind ruhigere Nächte bevor.

Ach und mal so ganz nebenbei: Weißt du, wie viel du deinem Kind am besten anziehen solltest, damit es nicht friert? Wir verraten es dir:

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Praktische Produkte, die deinem Baby helfen können einzuschlafen

Gesammelte Eltern-Durchschlaf-Produkt-Empfehlungen aus der familie.de-Redaktion:

Hier noch zwei zusätzliche Baby-Einschlafratgeber:

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Wenn das Durchschlafen nicht klappen will

Soweit die schöne Theorie. Natürlich wissen wir, dass sich das Thema Schlaf in der Praxis nicht so einfach nach einem Punkteplan abarbeiten lässt. Du kannst dein Baby nur sanft dabei unterstützen, seinen eigenen Rhythmus zu entwickeln. Und das braucht Zeit. Hat dein Kind jede Nacht Probleme damit, einzuschlafen beziehungsweise ruhig zu schlafen, solltest du auf Ursachenforschung gehen.

Organische Probleme sind eher selten die Ursache für den schlechten Schlaf. Wahrscheinlicher sind Regulationsstörungen: Das Baby schafft es nicht, sich selbst zu beruhigen. Da kann zum Beispiel Pucken helfen. Vielleicht steckt euer Kind auch gerade in einer Schlafregression.

Wenn du das Gefühl hast, es stecken noch andere Gründe dahinter, am besten beim nächsten Termin mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt besprechen.

So viel Schlaf braucht dein Baby

Gerade in den ersten Wochen und Monaten tun Babys nichts anderes als essen und schlafen – so zumindest scheint es manchmal. Tatsächlich brauchen Neugeborene wirklich mehr als 16 Stunden Schlaf pro Tag und sind somit öfter im Land der Träume als wach. Doch das ändert sich schnell. In den ersten Jahren wandelt sich das Schlafverhalten beim Baby enorm. Hier kommt eine knappe Zusammenfassung, wie viel Schlaf Babys brauchen. Aber bitte beachten: Auch unter den Kindern sind die Unterschiede groß, daher sind alle Angaben zum Schlaf und zum Durchschlafen nur ungefähre Richtwerte.

© vision net ag/iStock

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