Beim Kauf von Kinderspielzeug kommt es nicht nur darauf an, wie toll das Spielzeug aussieht und ob es altersgerecht ist, sondern vor allem die Sicherheit steht im Vordergrund. Wir sagen euch, auf welche 9 Dinge ihr beim Spielzeugkauf für Kinder achten solltet, damit die Kleinen sicher spielen können.
Als Spielzeug gelten alle Produkte, die für Kinder bis zu 14 Jahren geeignet sind, die die Fantasie anregen und mit denen sich verschiedene Spielideen ausprobieren lassen. Doch nicht jedes Spielzeug ist tatsächlich sicher: Manche weisen Schadstoffe auf, gefährliche Kleinteile oder scharfe Kanten. Vor dem Kauf kann es daher hilfreich sein, auf die folgenden 9 Dinge zu achten.
#1 Gütesiegel und Kennzeichen sind vorhanden
Sicher sind euch schon die diversen Prüfzeichen auf Spielzeug aufgefallen. Diese können bereits viel über die Sicherheit und Qualität des Produkts aussagen. Das sind die gängigsten Prüfzeichen, die bis auf das CE-Zeichen nicht immer vergeben sein müssen, aber ein guter Indikator für gutes Spielzeug sind:
- CE-Kennzeichnung: Diese muss auf dem Spielzeug vorhanden sein, sonst darf es in Deutschland nicht verkauft werden. Fehlt das Zeichen, sollten Kinder damit nicht spielen. Allerdings bedeutet das Zeichen noch nicht automatisch, dass das Spielzeug schadstofffrei ist.
- TÜV Proof-Zeichen: Das Produkt muss den TÜV-Test auf Schafstoffe bestehen und den Normen der EU-Spielzeugrichtlinie DIN EN 71 entsprechen.
- GS-Zeichen: Das Zeichen "Geprüfte Sicherheit" bedeutet, der Hersteller hat das Spielzeug freiwillig auf Schadstoffe und Sicherheit prüfen lassen.
- „LGA Tested Quality“-Zertifikat: Die Sicherheitsprüfung nach EG-Richtlinie beinhaltet unter anderem die Belastbarkeit, den Schadstoffgehalt oder die Entflammbarkeit eines Spielzeugs.
- Öko-Tex Standard 100: Dieses Siegel bedeutet, dass das Textilprodukt (auch Kuscheltiere) gesundheitlich unbedenklich ist.
- VDE-Siegel: Für sicheres Elektrospielzeug ist dieses Siegel des "Verbands der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik e. V." besonders entscheidend. Damit wird bestätigt, dass es den europäischen Richtlinien entspricht.
- „Der blaue Engel“: Dieses Gütesiegel kennzeichnet besonders umweltschonende Produkte, wie z. B. Holzspielzeug.
- „Spiel gut“-Zeichen: Hier wurde das Spielzeug nach pädagogischen Kriterien bewertet und getestet, auch ökologische und gesundheitliche Punkte werden mit einbezogen.
#2 Sichere Verarbeitung
Am sichersten ist es, wenn das Spielzeug vor der ersten Nutzung durch ein Kind von einem Erwachsenen überprüft wird. Dabei sollte immer auf diese Dinge geachtet werden:
- Das Produkt hat keine scharfen oder spitzen Kanten.
- Kleinteile, wie z. B. bei einer Rassel, sind sicher im Inneren verschlossen.
- Kleine und verschluckbare Bestandteile können sich nicht leicht lösen.
- Holzspielzeug ist glatt verarbeitet und hat keine Splitter.
- Größere Produkte wie Fahrzeuge oder Laufwagen sind stabil.
- Babys und Kleinkinder sollten nicht mit klappbaren Teilen spielen, da es zu Quetschungen kommen kann.
#3 Keine verschluckbaren Kleinteile
Dieser Punkt ist vor allem für Kleinkinder unter 3 Jahren wichtig, bei älteren Kindern sollte man die Gefahr individuell einschätzen. Warnhinweise sagen in den meisten Fällen bereits, ob ein Spielzeug Kleinteile enthält, die Kinder im schlimmsten Fall verschlucken können. Doch auch Schrauben, Knöpfe, lose angenähte Teddybär-Augen oder Knopfbatterien stellen eine Gefahr dar. In den Händen kleiner Kinder haben diese Dinge also nichts zu suchen. Und generell gilt: Ist ein Spielzeug kleiner als ein Tischtennisball, ist es bis zum Alter von 3 Jahren ebenfalls ungeeignet.
#4 Kein starker chemischer Geruch
Findet ihr bis auf das CE-Zeichen kein Prüfsiegel auf dem Spielzeug, kann ein Geruchstest hilfreich sein, um selbst zu testen, ob das Produkt neutral oder stark nach Chemikalien riecht. Nehmt ihr einen starken Geruch wahr, kann das ein Hinweis auf gesundheitsschädigende Lösungsmittel sein. Auch parfümierte Spielzeuge wie beispielsweise Puppen sind nicht unbedingt ideal, da die Duftstoffe Allergien auslösen können.
#5 Sicher behandelte Oberflächen
Nicht nur das Material, auch die Oberflächenbehandlung bzw. Farblackierung eines Spielzeugs ist von Bedeutung. Und zwar sollte das Produkt schweiß- und speichelfest sein, das heißt, es dürfen sich keine Inhaltsstoffe oder Farbe ablösen und an die Haut oder in den Mund der Kinder gelangen. Zudem sollten Artikel für kleinere Kinder abwaschbar sein, was einfach hygienischer ist. Testen, wie sicher die Farbe eines Spielzeugs ist, könnt ihr, indem ihr mit angefeuchtetem Finger daran rubbelt. Bleibt Finger an der Farbe, ist das Produkt nichts für Kinder. Am sichersten sind unbehandelte oder lediglich gewachste Holzspielzeuge.
#6 Ohne Weichmacher
Die meisten Spielzeuge bestehen aus Plastik. Doch hier kann es wichtige Unterschiede bei den Inhaltsstoffen geben: Während hartes Plastik oft aus ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer), einem unbedenklichen Kunststoff besteht, besteht softeres Spielzeug noch häufig aus PVC und enthält damit gefährliche Weichmacher. Diese können das menschliche Hormonsystem stören und lassen sich leider nicht am Geruch erkennen. Achtet daher beim Kauf auf Hinweise wie "frei von Weichmachern/Phthalaten", "PVC/BPA-frei" oder auch das "Spiel gut"-Zeichen.
#7 Gute bis sehr gute Testergebnisse
Testreihen wie die von Stiftung Warentest oder Ökotest geben oft einen sehr guten Einblick in die Sicherheit und Schadstoffbelastung von Spielzeug. Natürlich wird dort nicht jedes in Deutschland erhältliche Produkt für Kinder überprüft, aber viele der bekanntesten und beliebtesten. Zudem kann man hier einen direkten Vergleich zwischen verschiedenen Produkten der gleichen Art ziehen.
#8 Nicht zu laut
Nicht nur, dass lautes Spielzeug und Instrumente den Erwachsenen auf die Nerven gehen, sie können auch für empfindliche Kinderohren völlig ungeeignet sein. Zwar kann man bei manchen Produkten sogar einstellen, ob die Töne laut oder weniger laut wiedergegeben werden sollen, dennoch solltet ihr hier unbedingt auf die Altersangabe achten.
#9 Keine Billigprodukte
Die Finger weglassen solltet ihr auf jeden Fall von Billigprodukten, wie ihr sie beispielsweise in 1-Euro-Läden oder in Onlineshops, die direkt aus Asien liefern, bekommt. Natürlich wird mittlerweile der Großteil des Spielzeugs weltweit in China hergestellt, allerdings lassen die meisten deutschen und namhaften Firmen sie dort unter ihren eigenen Qualitätsstandards herstellen. "Made in China" steht also nicht automatisch für ein Billigprodukt. Achtet einfach auf die anderen Punkte aus dieser Liste, wenn ihr euch unsicher seid, ob der Artikel für euer Kind geeignet ist. Lasst euch dazu im Zweifelsfall im Einzelhandel oder in einem Kaufhaus beraten.