Für Babys und Kleinkinder ist ihr Fläschchen nicht nur ein Mittel zur Nahrungsaufnahme: Sie ist ein lieb gewonnenes, Trost und Vertrauen spendendes Ritual. Deshalb ist es wichtig, dass wir das unbedingt im Hinterkopf behalten, wenn wir unseren Kleinen die Flasche abgewöhnen.
- 1.Wie gewöhne ich meinem Kind die Flasche ab?
- 1.1.Wann brauchen Babys keine Flasche mehr?
- 2.Diese 5 Tipps helfen beim Abgewöhnen
- 2.1.1. Beginnt in einer Phase, in der es allen eher gut geht
- 2.2.2. Startet mit den Fläschchen tagsüber
- 2.3.3. Sucht (zusammen) einen tollen Becher aus
- 2.4.4. Geduld, Verständnis, positive Verstärkung
- 2.5.5. Macht gemeinsame Sache
Wie gewöhne ich meinem Kind die Flasche ab?
Das Entwöhnen von der Flasche ist für Kinder ein wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung und sollte daher behutsam und mit viel Einfühlungsvermögen für diese besondere Phase erfolgen.
Nehmt euren Kleinen auf keinen Fall einfach vom einen auf den anderen Tag die Flasche weg und lasst sie schreien: Auch, wenn das tatsächlich noch häufig ein Ratschlag vor allem älterer Generationen ist, solltet ihr darauf verzichten und ein schrittweises Abgewöhnen vorziehen. Genau wie z.B. bei den Themen Schnuller und Einschlafbegleitung ist es nicht ratsam, die Bedürfnisse von Kindern zu ignorieren oder sich über sie hinwegzusetzen.
Wann brauchen Babys keine Flasche mehr?
Sobald euer Baby mit der Beikost beginnt, könnt ihr langsam und immer angepasst an den die Menge an Nahrung, die euer Kind über Brei oder Fingerfood zu sich nimmt, mit der Entwöhnung vom Fläschchen beginnen.
Behaltet dabei aber immer im Hinterkopf, dass Milch, egal ob Mutter- oder Pre-Milch, im gesamten ersten Jahr zur Ernährung eueres Schatzes fest dazu gehört. Für viele Kinder ist sie bis zum 1. Geburtstag sogar noch die Hauptnahrungsquelle am Tag und auch in der Nacht – und daran ist nichts ungewöhnlich.
Je mehr Nahrung die Kleinen dann über die Beikost zu sich nehmen, desto weniger Milch brauchen sie auch. Wenn ihr bemerkt, dass es beim Fläschchen also weniger um das Stillen des Hungers oder Durstes geht und das lieb gewonnene Fütterungsritual im Mittelpunkt steht, könnt ihr mit dem Abgewöhnen der Flasche beginnen. Die folgenden 5 Tipps können euch dabei helfen:
Diese 5 Tipps helfen beim Abgewöhnen
1. Beginnt in einer Phase, in der es allen eher gut geht
Und damit seid sowohl ihr als Eltern gemeint als auch natürlich euer Kind! Wenn ihr gerade den schlimmsten Stress bei der Arbeit habt oder aus anderen Gründen nicht wirklich ausgeglichen, wartet einfach noch ein bisschen ab.
Gleiches gilt, wenn euer Schatz gerade zahnt, kränkelt oder einen kräftezehrenden Entwicklungsschub durchmacht, plötzlich wieder schlecht(er) schläft ... Ideal ist es mit der Entwöhnung zu starten, wenn die Außenbedingungen relativ stabil sind.
2. Startet mit den Fläschchen tagsüber
Das Fläschchen zunächst tagsüber abzugewöhnen ist deutlich leichter als nachts. Viele Kinder brauchen es, um abends einzuschlafen oder nachts wieder zur Ruhe zu kommen (kleine Babys natürlich auch, um Nahrung zu sich zu nehmen) – der Abschied von diesen Routinen fällt nachts deutlich schwerer.
Tagsüber lassen sich Kinder leichter mit einem gesunden Snack als Alternative ablenken, mit einem Buch oder einer Extrarunde Kuscheln.
3. Sucht (zusammen) einen tollen Becher aus
Wenn euer Kind unter einem Jahr alt ist und auf die Milch noch angewiesen ist, könnt ihr probieren, es aus einem Becher trinken zu lassen. Auch größere Kinder haben viel Spaß daran, einen coolen Becher auszusuchen „extra für große Kinder", der nur ihnen gehört und ein toller Ersatz für die Milchflasche ist.
Im Super- und Drogeriemarkt findet ihr viele verschiedene Trinklernbecher-Modelle. Ihr könnt es aber auch einfach mit einem normalen Plastikbecher versuchen, diesen mit Stickern bekleben oder mit einem Strohhalm noch interessanter machen.
4. Geduld, Verständnis, positive Verstärkung
Wie gesagt: Es wird mit dem Abgewöhnen der Flasche nicht vom einen auf den anderen Tag klappen – und das soll es zum Wohle eures Kindes auch gar nicht. Seid geduldig und nehmt kleinere Rückschläge an und nicht persönlich. Vielleicht ist euer Schatz noch nicht so weit oder braucht einfach noch ein bisschen mehr Zeit.
Je mehr Verständnis ihr für den Grund des heiß geliebten Trinkens aus dem Fläschchen aufbringt und je mehr ihr versucht, dieses Bedürfnis anderweitig zu stillen, desto einfach wird es mit der Entwöhnung sein.
Was ihr versuchen könnt, ist euer Kind mit so genannter positiver Verstärkung zu unterstützen. Wenn es aus einem Becher trinkt, lobt es dafür und sagt ihm, wie toll ihr das findet. Vermeidet es aber unbedingt, schlecht über das Fläschchen zu reden und dieses zu verteufeln („Das ist doch nur für Babys, du bist doch kein Baby mehr!"). Fokussiert euch immer auf das Positive.
5. Macht gemeinsame Sache
Wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, bezieht die ganze Familie mit ein. Stoßt beim Essen mit den neuen Bechern an und freut euch selbst darüber, wie toll es ist, aus einem Becher zu trinken. Macht etwas Besonderes aus der Situation, mit coolen Strohhalmen und individualisierten Bechern.
Größeren Kindern könnt ihr auch in einfachen Worten erklären, wie wichtig es für die Zahngesundheit ist, nicht mehr aus der Flasche, sondern aus einem Becher zu trinken. Auch hier gilt aber: Kommuniziert positiv und ohne Vorwürfe!