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Freundschaften im Kindergarten: So hilfst du deinem Kind, Verbündete zu finden

Freundschaft im Kindergarten: Kinder spielen auf der Rutsche
© Getty Images/ Ticona Mamani

Wir alle wünschen uns, dass unsere Kinder schnell Anschluss mit Gleichaltrigen finden. Auch in Kita und Kindergarten ist das schon Thema, denn erste Spielkamerad*innen können die Eingewöhnung und den Alltag in der Einrichtung deutlich erleichtern – aber sind gar nicht so leicht zu finden. So helft ihr euren Kids, erste Freundschaften im Kindergarten zu schließen.

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Warum hat mein Kind in der Kita keine Freunde?

Kinder verhalten sich in Kita und Kindergarten oft anders als zu Hause. Oft sind sie ruhiger oder vorsichtiger, denn der Rückhalt durch uns, ihre wichtigsten Bezugspersonen, fehlt. Besonders, wenn dein Kind noch nicht lange die Kita besucht, während der Eingewöhnung oder nach einem Wechsel kann es lange dauern, bis es in der Umgebung angekommen und für neue Kontakte offen ist.

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Manche Kinder haben generell Angst vor sozialen Kontakten – schließlich befinden sie sich auch oft noch in der Fremdelphase. Dazu ist die Umgebung im Kindergarten oft laut und (über)fordernd, sodass die soziale Toleranz selbst bei älteren und "gut" eingewöhnten Kids eingeschränkt sein kann. Mach dir also keine Sorgen oder Druck, wenn dein Kind in der Kita (noch) nicht an anderen Kindern interessiert ist. Oft kann es aber helfen, wenn du den Freundschaften sanft nachhilfst.

Diese Komplimente helfen dabei, den Selbstwert und die Kompetenzen deines Kindes zu stärken.

Was kann ich tun, damit mein Kind im Kindergarten Freunde findet?

Häufig finden sich Freundschaften und Spielkamerad*innen in der Kita ganz alleine, denn manchmal braucht unser Kind einfach Zeit. Hast du das Gefühl, ihr findet einfach keinen Anschluss (als Großstadt-Mama kenne ich das nur zu gut), kann Folgendes echte Wunder wirken:

  • Erzieher*innen mit einbeziehen: Sie können Freundschaften im Kita-Alltag fördern, dich mit anderen Eltern in Kontakt bringen oder Tipps geben, mit welchen Kids dein Kind sich gerne umgibt oder wer ähnliche Interessen hat.
  • Gemeinsame Hobbys finden: Welche Kids spielen auch gerne mit Dinos oder gehen gerne zum Schwimmen? Die Info hilft unserem Kind, auf andere zuzugehen. Und gibt erste Ideen für mögliche Playdates.
  • Offen auf andere zugehen: Oft sind wir Eltern auf dem Sprung. Lass dir bewusst Zeit, um kurz mit den Erzieherinnen zu plaudern, andere Eltern nett zu grüßen und mit den Kids ins Gespräch zu kommen. Es hilft sehr viel, Offenheit und Interesse an anderen vorzuleben.
  • Eltern kontaktieren: Es fällt viele von uns nicht leicht, aber aktiv auf die anderen Eltern zuzugehen und Playdates auszumachen hilft unserem Kind, Kontakte zu knüpfen und soziale Erfahrungen zu sammeln. Das kann bei euch zu Hause sein oder ein einfacher Treff auf dem Spielplatz. Schau einfach, wie es sich entwickelt.
  • Playdates klein halten: Vielen Kids fällt es leichter, mit anderen zu zweit zu spielen statt in größeren Gruppen, die oft ihre ganz eigene Dynamik entwickeln. Deshalb halte treffen gerne kürzer und kleiner.
  • Ab auf den Spielplatz! Finde den beliebtesten Spielplatz in der Nähe der Kita und geht regelmäßig nachmittags hin. Garantiert trefft ihr andere Kinder, mit denen dein Kind ungezwungen Kontakt aufnehmen kann. Selbst wenn es nicht mit ihnen spielt, werden sie so schnell vertrauter und es entstehen Chancen, sich besser kennenzulernen.
  • Freundebuch anlegen: Es kann ein echter Icebreaker sein und helfen, eine stärkere Verbindung zueinander aufzubauen. Denn Freundebücher haben auch einen symbolischen Charakter für beide Seiten: "Wow, xy hat mir sein Freundebuch gegeben!", "Oh wie toll, yz hat in mein Buch geschrieben!".
  • Kindergeburtstag/Party planen: Auch wenn dein Kind die anderen Kinder nicht so gut kennt oder als Freund*innen sieht: Lass es eine Handvoll Kinder aussuchen, die zur (Geburtstags)Party kommen sollen. Das gemeinsame Erlebnis verbindet und lässt bestimmt neue Freundschaften entstehen.

Es ist ganz normal und natürlich, dass Kinder im Kindergartenalter in sozialen Situationen zurückhaltend oder ängstlich sind. Dabei können wir ihnen helfen, indem wir ihr Selbstvertrauen stärken und dafür sorgen, dass sich solche Begegnungen sicherer anfühlen: durch Rollenspiele und regelmäßigen, ungezwungenen Kontakt zu anderen Kindern. Lass dich aber auch hier von deinem Kind leiten, wenn es zu viel wird.

Wie kann ich mein Kind dabei unterstützen, Freundschaften einzugehen?

Unsere Kids lernen nach und nach, dass Beziehungen zu anderen Kindern bereichernd sein können – aber durchleben im Kindergarten-Alltag auch viele Situationen, in denen sie Abweisung und Konflikte erfahren. Wir können sie dabei unterstützen und das Thema "Freundschaft" auf natürliche Weise in ihren Alltag integrieren, indem wir

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  • Gezielt Bücher über Freundschaften und Unterschiede lesen.
  • Das Thema Freunde ansprechen, wenn es in Büchern, Shows oder Kinderliedern aufkommt.
  • Üben, alltägliche Sätze zu sagen wie: "Hallo" und "Kann ich mitspielen?"
  • Situationen durch Rollenspiele üben, die unserem Kind schwerfallen (könnten) oder die ihm unangenehm waren – vielleicht hat ein Kind nein gesagt, etwas weggenommen oder ihm Angst gemacht?
  • "Schwierige" alltägliche soziale Situationen thematisieren: Welche Gründe gibt, dass andere Kinder sich manchmal abwenden, die nichts mit unserem Kind zu tun haben? Wie geht es unserem Kind selbst, wenn es nicht mit jemandem spielen will oder wütend wird?
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Jennifer Kober

Manche Kinder ...

... sind echte Social Butterflies, während viele andere sich schwertun. Und wir Eltern neigen dann dazu, unsere eigenen Sorgen, Gefühle und Erwartungen auf unseren Nachwuchs zu projizieren.

Deshalb: Am allerwichtigsten ist es, dass es deinem Kind in seiner Situation gut geht:

  • Vielleicht ist es am glücklichsten, wenn es alleine spielen kann
  • oder sensorisch im Spiel mit anderen schnell überfordert?
  • Vielleicht ist es von Natur aus introvertiert und glücklich mit einer/einem beste*n Freund*in?
  • Oder aber andere Hürden halten es davon ab, sich auf andere einzulassen?

Letzteres kann vieles sein – vom Nichtwohlfühlen in der Kita zu Sprache, Hochsensibilität, Schmerzen oder Hörbeschwerden. Deshalb ist es wichtig, in engem Austausch mit den Erziehenden und der Kinderärztin zu bleiben, wenn du dir Sorgen machst.

Jennifer Kober

Ab wann sind Freundschaften für Kinder sinnvoll?

Klar, Freundschaften sind in jedem Alter schön und wichtig. Trotzdem ist es total normal, dass Babys und Kleinkinder keine typischen Freundschaften pflegen können. Sie beobachten andere Kinder gerne oder spielen neben ihnen, statt aktiv auf sie zuzugehen oder mit ihnen zu kommunizieren.

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Interaktionen und Treffen mit anderen Kindern sind ein toller Weg, um ihre soziale Entwicklung zu fördern – denn schon unsere Minis lernen am besten voneinander. Und gewöhnen sich durch Playdates daran, von anderen Kindern umgeben zu sein. So können sie (mit unserer Begleitung) Schritt für Schritt ihr Selbstvertrauen aufbauen und Grenzen austesten.

Am besten, wir Eltern horchen ohne Druck immer mal nach, wie es mit den anderen Kindern läuft.

Gut zu wissen: Kita-Freundschaften müssen nicht immer mit Gleichaltrigen entstehen – viele Kinder spielen lieber mit jüngeren Kindern, denen sie Dinge beibringen können oder älteren, von denen sie sich Sachen abgucken können. Und auch hier sind es vor allem die Interessen, die Kids verbinden.

Ab welchem Alter schließen Kinder Freundschaften?

Das Interesse an Freundschaften entsteht meistens ab einem Alter von drei Jahren. Während manche Kids jetzt schon eine beste Freundin oder einen besten Freund haben (die sich auch tagesaktuell ändern können ...) brauchen andere länger, bis sie gezielt mit anderen Kindern spielen.

Wie wichtig sind Freundschaften im Kindergarten?

Kinder, die Freundschaften im Kindergarten haben, tun sich auch im weiteren Leben in sozialen Situationen oft leichter. Denn Freunde und Freundinnen sind ein ganz natürlicher Weg, für spätere Konflikte zu üben. Zwar können das einige Kinder auch mit ihren Geschwistern. Aber es gibt es uns viel Rückhalt und Selbstvertrauen, außerhalb der Familie Verbindungen zu schaffen – auch wenn sie, wie manche Freundschaften in der Kita – nicht fürs Leben halten.

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Trotzdem: Bei jedem Kind ist das Bedürfnis nach Freund*innen unterschiedlich stark ausgeprägt – und während wir Eltern soziale Kompetenzen unterstützen können, ist es am wichtigsten, dass wir die Persönlichkeit und Bedürfnisse unseres Kindes im Fokus behalten.

Die Eingewöhnung kann eine große Herausforderung sein. Die Tipps im Video helfen bestimmt:

Kita Eingewöhnung: 6 Tipps zum erfolgreichen Start! Abonniere uns
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Quellen: Presence and Quality of Kindergarten Children’s Friendships: Concurrent and Longitudinal Associations with Child Adjustment in the Early School Years, Language Skills and Friendships in Kindergarten Classrooms: A Social Network Analysis

Der Stress-Test: Wie gestresst ist mein Kind?

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