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Gehörsinn

Auditive Wahrnehmungs­störung: So kann dein Kind besser hören

Auditive Wahrnehmungsstörung

Ihr habt das Gefühl, dass euer Kind nicht gut hört, obwohl die Hörtests in der Kinderarztpraxis unauffällig waren? Möglicherweise steckt eine auditive Wahrnehmungsstörung dahinter. Welche Symptome darauf hindeuten und wie eurem Kind geholfen werden kann.

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Was ist eine auditive Wahrnehmungsstörung?

Eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) ist eine Entwicklungsstörung des Gehörsinns in der Kindheit. Betroffene Kinder hören in der Regel ganz normal, dennoch können Geräusche im Gehirn nicht richtig verarbeitet und folglich nicht korrekt interpretiert werden. Laut dem Deutschen Bundesverband für Logopädie sind etwa 2-3 Prozent der Kinder von einer auditiven Wahrnehmungsstörung betroffen.

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Welche Symptome zeigen Kinder mit auditiver Wahrnehmungsstörung?

Kinder, die an einer auditiven Wahrnehmungsstörung leiden, können ganz unterschiedliche Symptome zeigen. Zum Beispiel:

  • Probleme beim Sprechenlernen
  • Schwierigkeiten, sehr ähnliche Laute zu unterscheiden und diese auch auszusprechen: z. B. Tatze und Katze
  • Schwierigkeiten, die Quelle von Geräuschen zu verorten: Kids mit AVWS können oft nicht einordnen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt.
  • Das Kind reagiert nicht, wenn es angesprochen wird
  • Das Kind kann sich an Gehörtes, z. B. Lieder oder Reime, nicht erinnern und diese folglich auch nicht nacherzählen.
  • Verständnisprobleme in normal lauter Umgebung, z. B. Kindergarten oder Klassenzimmer
  • Lautstärkeempfindlichkeit: Wenn es laut wird, halten sich von Hyperakusis betroffene Kinder schnell die Ohren zu und/oder beginnen, selbst laut zu schreien.

Auditive Wahrnehmungsstörung: Was tun?

Wenn ihr den Verdacht habt, dass euer Kind an AVWS leidet, solltet ihr eure Kinderarztpraxis kontaktieren. Die Mediziner*innen können entsprechende Tests vornehmen und herausfinden, ob und welche konkreten Störungen vorliegen.

Behandlungsmöglichkeiten bei auditiver Wahrnehmungsstörung

Eine AVWS ist grundsätzlich nicht heilbar aber – je nach Ausprägung – oft gut therapierbar. Meist setzt sich die Therapie aus Logopädie und Ergotherapie zusammen.

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Expert*innen unterscheiden zwischen trainierbaren und nicht trainierbaren Hörvorgangen. Die grundlegende Verarbeitung, die sich im Hirnstamm abspielt, kann man nicht trainieren.

Sehr wohl üben lassen sich aber Vorgänge, die im Großhirn ablaufen. Die Lautunterscheidung (Katze/Tatze) passiert zum Beispiel hier. Deswegen können die Kinder diese mit Hilfe von Sprachtraining verbessern. Gerade in diesem Bereich sind die Chancen auf Verbesserung sehr gut!

Wenn Kinder übermäßig auf Umgebungsgeräusche reagieren und dann Probleme haben, den Sprechenden, z. B. den Lehrer oder die Lehrerin, noch zu verstehen, kann eine spezielle Form von Hörgerät helfen. Die lehrende Person trägt dabei ein Ansteckmikrofon und das Gesagte lässt sich über Funk ans Hörgerät, also direkt ins Ohr des Kindes, übertragen.

Wie äußert sich eine auditive Wahrnehmungsstörung in der Schule?

Von AVWS betroffene Kinder fallen in der Schule oft durch eine Lese-Rechtschreib-Schwäche auf. Aufmerksame Pädagog*innen suchen dann das Gespräch mit den Eltern, so dass der Ursache für die Lernschwäche auf den Grund gegangen werden kann.

Früher besuchten Kinder mit auditiver Wahrnehmungsstörung oftmals spezielle Sprachheilschulen. Heute klappt die Inklusion in eine Regelschule oft sehr gut, wenn entsprechende Hilfsmittel zur Verfügung stehen und die Lehrer*innen die besonderen Anforderungen berücksichtigen (Nachteilsausgleich). Meist sind die gar nicht so kompliziert: Augenkontakt bei der Ansprache des Kindes, ein Sitzplatz ganz vorne und Maßnahmen für wenig Umgebungslärm können schon viel helfen. Und Lehrer*innen sollten den Unterrichtsstoff natürlich nicht nur vortragen, sondern durch visuelle Infos begleiten.

Was ist die Ursache einer auditiven Wahrnehmungsstörung?

Der Grund, warum eine angeborene AVWS auftritt, ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Oftmals leiden mehrere Mitglieder einer Familie daran, was auf eine genetische Veranlagung hinweist. Eine auditive Wahrnehmungsstörung kann prinzipiell jedes Kind treffen. Allerdings erhöhen häufige häufige Mittelohrprobleme im Kleinkindalter, die nicht konsequent behandelt wurden, das Risiko einer auditiven Wahrnehmungsstörung. Während sogenannten "Paukenergüssen" hören Kinder zeitweise schlechter. Treten diese Krankheiten sehr oft auf, kann das dazu führen, dass das Gehirn in der Hörentwicklung gestört wird und sich so eine AVWS ausprägt.

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Hörspiele und Kinderlieder regen die Fantasie an und können dazu beitragen, dass Kinder sich Gehörtes vorstellen und einprägen können. Welche Geschichten für die Tonie-Box wir empfehlen können, seht ihr im Video.

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Quellen: Deutscher Berufsverband für Logopädie e. V., Medizinfuchs

Bildquelle: Getty Images/ljubaphoto

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