Die Sonne knallt vom Himmel? Dann ist spätestens jetzt ein Sonnenschutz fürs Baby Pflicht – also eine Kombi aus Schatten, Sonnenhut, luftiger Kleidung und einer guten Sonnencreme. Welche Sonnencreme ihr nehmen könnt und warum ein Baby nie längere Zeit direkt in die Sonne gehört.
- 1.Vorab ein Tipp: Besser Schatten als Sonne!
- 2.Welche Sonnencreme für Babys und Kinder ist die beste?
- 2.1.Sonnencreme-Testsieger für Kinder und Babys von Öko-Test
- 2.2.Sonnencreme-Testsieger für Kinder und Babys der Stiftung Warentest
- 3.Ab wann ist Sonnencreme für Kinder und Babys angebracht?
- 4.Wie sieht also optimaler Schutz aus? 5 Tipps für Babys Sonnenschutz
- 4.1.Tipp 1: Im Schatten bleiben
- 4.2.Tipp 2: Viel trinken
- 4.3.Tipp 3: Luftige Kleidung
- 4.4.Tipp 4: Sonnenschutz-Ausrüstung
- 4.5.Tipp 5: Früh und spät nachmittags rausgehen
- 5.SOS: Was tun bei Sonnenbrand beim Baby, Hitzschlag und Sonnenstich?
- 5.1.Sonnenbrand beim Baby: Entscheidend ist der Schweregrad
- 5.2.Sonnenstich und Hitzschlag beim Baby: Direkt Hilfe holen
Vorab ein Tipp: Besser Schatten als Sonne!
Babys sind grundsätzlich im Schatten besser aufgehoben als in der Sonne. Ihre Haut ist noch sehr dünn, weswegen ein Sonnenbrand schnell entstehend kann. Noch dazu können sie leichter überhitzen.
Geht es dann doch mal nicht anders, könnt ihr euer Baby mit Kleidung, einem Hut und natürlich auch Sonnencreme schützen. Vor allem, wenn die Beinchen und Ärmchen in der Trage oder dem Kinderwagen längere Zeit Sonne abbekommen oder für Babys, die mobiler werden und eben nicht mehr nur im Schatten abgelegt werden können.
Welche Sonnencreme für Babys und Kinder ist die beste?
Sonnencreme-Testsieger für Kinder und Babys von Öko-Test
Im Juni 2024 testete Öko-Test erneut 25 Sonnencremes für Babys und Kinder. Acht davon sind mit Bestnote absolut empfehlenswert. Wir können euch hier unsere vier Favoriten vorstellen.
In einigen Produkten wurden bedenkliche Weichmacher, sogenannte DnHexP entdeckt, die seit 2019 eigentlich verboten sind in kosmetischen Mitteln: Vor allem jene Cremes, die den UV-Filter DHHB enthalten. Den höchsten Gehalt davon wies man in der Bevola Kids Sonnencreme von Kaufland nach.
Den gesamten Test und alle problematischen Marken findet ihr natürlich bei Öko-Test.
Sonnencreme-Testsieger für Kinder und Babys der Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest beweist im letzten Test für Kindersonnencremes von 2023, dass Sonnenschutz für Kinder nicht teuer sein muss: Bei ihnen wurde die „Cien Sun Kids Sonnencreme (50+)" von Lidl (nur in den Filialen erhältlich) Testsieger. Die Creme überzeugte auf ganzer Linie und bekam das Testurteil "Sehr gut". Eine gleich gute Bewertung bekam auch das Sunozon Kids Sonnenspray von Rossmann.
Gut wurde bei Stiftung Warentest das Garnier Ambre Solaire Kids Sensitive Expert+ bewertet. Das Pumpspray bekam die Note "Gut". Auch mit der Nivea Sun Babies & Kids Sensitiv Schutz könnt ihr auch im Jahr 2024 laut Stiftung Warentest nichts falsch machen (Note Gut). Welche Cremes eher nicht zu empfehlen sind wegen bedenklicher Stoffe, könnte ihr direkt bei der Stiftung Warentest nachlesen.
Laut Stiftung Warentest: Mineralische Sonnencreme ist fürs Baby besser!
Sie hat den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu den chemisch wirkenden UV-Filtern, nicht in die Haut einziehen und dadurch ein geringeres Allergiepotenzial aufweisen. Zusätzlich stehen einige chemisch wirkende UV-Filter im Verdacht, Stoffwechselwege zu beeinflussen, weshalb Haut- und Kinderärzte für Kinderhaut Sonnenschutzmittel mit mineralischen Filtern empfehlen.
Die meisten namhaften Sonnencremes für Kinder schnitten bei Stiftung Warentest mit einer guten Note ab, auch die von Discountern und Drogeriemärkten. Für kleine Babys empfehlen sich von den chemischen Sonnencremes trotzdem Produkte, die weitgehend auf unnötige Konservierungsstoffe und Parfüm verzichten.
Bei den Erwachsenen haben diese Marken und Cremes am besten abgeschnitten:
Ab wann ist Sonnencreme für Kinder und Babys angebracht?
Sonnencreme ist für Kinder so wichtig, weil die Sonne unsere Haut, unsere Zellen und letztlich die Erbinformationen schädigen kann. Schon fünf Sonnenbrände im Kindesalter erhöhen das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken um das Doppelte. Darum ist es wichtig, vor allem Kinderhaut vor UV-Strahlung zu schützen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Sonnenschutz für uns ab einem UV-Index von 3. Wie hoch der UV-Index bei euch ist, könnt ihr in jeder gängigen Wetter-App nachsehen. Der UV-Gefahrenindex, aus dem sich der Wertebereich des UV-Index ergibt, beruht auf einer Einschätzung der zu erwarteten maximalen sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung. Der UV-Index reicht von 1-11+.
Relevant ist für uns ein Wert ab 3 und der ist schneller erreicht, als man denkt. Auch schon im Frühjahr kann er so hoch gehen. Ein bedeckter Himmel täuscht uns nur Schatten vor, weswegen der UV-Index trotz bedecktem Himmel hoch sein kann.
Wie sieht also optimaler Schutz aus? 5 Tipps für Babys Sonnenschutz
Sonnenschutzmittel ersetzen auf keinen Fall andere UV-Schutzmaßnahmen, da sie die UV-Strahlung nicht komplett blockieren können und die Entstehung eines Sonnenbrandes nur verzögern. So gehört auch immer ein Hut auf den Kopf.
Tipp 1: Im Schatten bleiben
Baby und Sonne? Besser nicht! Im Schatten ist es kühler und die Strahlung geringer. So kann euer Kind weniger schnell überhitzen und das Risiko eines Sonnenbrands ist geringer. Bedenkt aber, dass auch durch einen dichten Baum UV-Strahlen durchkommen und so ggf. UV-Schutz nötig ist.
Tipp 2: Viel trinken
In den ersten Monaten ist Stillen nach Bedarf bzw. eine regelmäßige Fläschchen-Gabe ausreichend, um den Flüssigkeitsbedarf zu stillen. Vollgestillte Kinder benötigen kein zusätzliches Wasser. Es droht sogar eine Wasservergiftung. Sobald ihr auf drei Breimahlzeiten kommt, wird ein Glas Wasser je Mahlzeit empfohlen, plus extra stillen bzw. Pre nach Bedarf. Für unterwegs sind Trinkflaschen toll, wie die Mam Trinklernflasche ab vier Monate (über Amazon).
Tipp 3: Luftige Kleidung
Gerade im Sommer ist luftige, bequeme Kleidung aus Naturfasern wichtig, um einen Hitzestau zu vermeiden. Denn auch Hitzepickel sind nicht selten, wenn es viel schwitzt oder etwas reibt. Lange, dünne Baumwollkleidung oder Wolle-Seide ist perfekt, hält Babys schön kühl und lässt die Haut atmen. Unsere Lieblinge:
- weite, dünne Baumwoll-Hosen im 5er Pack (H&M)
- dünnes, luftiges Bio-Baumwollshirt (Loud+Proud, über Amazon)
- Schlupfhemd aus Baumwolle und Wolle-Seide-Mix (Cosilana, über Amazon)
Tipp 4: Sonnenschutz-Ausrüstung
Ein dünner, weiter Sonnenhut mit Nackenschutz ist ideal, denn der liegt bei Babys und Kleinkindern oft frei. Das Gewebe sollte zusätzlich UV-undurchlässig ist. Werft einen Blick auf das Etikett. Für den Kinderwagen könnt ihr euch ein Sonnensegel holen, fürs Auto Sonnenschutz fürs Fenster. Und beim Schwimmen, im Babypool und an der Plansche: Ein Badeshirt schützt den Oberkörper zuverlässig, ohne beim Badespaß zu stören. Unsere Favoriten:
- Baby-Sonnenhut mit breiter Krempe und UV-Schutz (Pickapooh, über Amazon)
- Kinderwagen-Sonnensegel mit UV 50+ (Amazon)
- UV-Sonnenblende fürs Auto (Amazon)
- Baby-Badeshirt mit UV 60+ (Lässig, über Amazon)
Tipp 5: Früh und spät nachmittags rausgehen
Zwischen 11 und 16 Uhr ist die UV-Strahlung am höchsten und erreicht etwa 13.30 Uhr ihren Höhepunkt. Am besten vermeidet ihr, in dieser Zeit mit eurem Baby rauszugehen. Da das nicht immer realistisch ist und viele Babys auch im Sommer viel im Kinderwagen oder der Trage schlafen, sind schattige Plätzchen und die richtige Ausstattung dann eine gute Idee.
In unserem Video erfahrt ihr, wir ihr eurem Baby am besten die Haare wascht:
SOS: Was tun bei Sonnenbrand beim Baby, Hitzschlag und Sonnenstich?
Auch wenn ihr alles versucht habt, ist es passiert? Jetzt erst mal Ruhe bewahren und an die Guidelines der Kinderärzte halten. In allen Situationen gilt: Bringt euer Baby zunächst aus der Sonne und an einen kühlen Ort.
Sonnenbrand beim Baby: Entscheidend ist der Schweregrad
Was tun, wenn das Baby Sonnenbrand hat? Leichte Rötungen könnt ihr zu Hause behandeln. Aloe vera, Quark, Joghurt oder kühle Umschläge mit Kamillentee helfen. Aber Vorsicht, denn Babys kühlen schnell aus. Bei Blasen oder großflächigen Rötungen heißt es ab zum Kinderarzt. Wichtig ist auch, dass euer Kleines viel trinkt und in den nächsten Tagen der Sonne fernbleibt.
Sonnenstich und Hitzschlag beim Baby: Direkt Hilfe holen
Kleine Kinder bekommen schnell zu viel Sonne ab. Bei einer Hitzeerschöpfung, Fieber, einem Sonnenstich oder auch, wenn euer Kind einen roten, heißen Kopf aber kalten Körper hat, solltet ihr direkt zum Arzt. Auf dem Weg solltet ihr seinen Kopf mit kalten Umschlägen kühlen. Verwirrung, Schreien und Überhitzung deuten auf einen Hitzschlag, zum Beispiel in einem überhitzten Auto, hin. Das kann sehr schnell gehen und ist ein echter Notfall, in dem ihr direkt den Notarzt rufen solltet.
Sonnenschutz ist so wichtig!
Sonnenschutz unterschätzen wir, weil wir die Schäden, die die UV-Strahlen anrichten, nicht sehen. Wie viele Sonnenbrände hatte ich schon, weil ich zu faul war, mich einzucremen.
Bei meinem Sohn achte ich penibel darauf. Er geht mittlerweile mit UV-Anzug auf den Spielplatz. Das ist praktisch, weil es die Badehose ersetzt (Wasserpumpe im Dauereinsatz) und gleichzeitig ist der Rumpf vor der Sonne geschützt. Gesicht, Beine und Füße creme ich zusätzlich ein. Sonnenhut ist eh klar, ohne den geht gar nichts!
FAQ
Wie ermittele ich die Schutzzeit der Sonnencreme?
Beispiel: Kinderhaut hat eine Eigenschutzzeit von etwa fünf Minuten. Trage ich nun ein Sonnenschutzmittel mit einem LSF 30 auf, verlängert sich die Zeit, in der die Haut vor Sonnenbrand geschützt ist, um den Faktor 30. 10 Minuten Eigenschutzzeit x LSF 30 = 300 Minuten. Die Haut ist somit fünf Stunden vor Sonnenbrand geschützt.
Wie viel Sonnencreme gehört auf Kinder-Haut?
Es gibt eine einfache Finger-Regel: Jede Körperpartie des Kindes sollte mit einer Cremebahn, die entlang des Zeige- und des Mittelfingers reicht, eingecremt werden.
Wie oft ist Nachcremen angesagt?
Wie die Sonnencreme abwaschen?
Sonnencreme fürs Baby: Wie lange ist sie haltbar?
Wir recherchieren sorgfältig und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen aber natürlich keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure ÄrztInnen, Hebammen oder ApothekerInnen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Stiftung Warentest, Ökotest, Uni Kiel