Naturschützer aus Bayern warnen aktuell vor einer Giftpflanze, die sich vor allem in Süddeutschland stark verbreitet: Der Riesenbärenklau wuchert in bestimmten Regionen ungebremst und ruft bei Berührungen starke Hautreizungen hervor. Für Kinder kann er besonders gefährlich werden.
Der Riesenbärenklau breitet sich aus
Der Name der Pflanze mit den charakteristischen Blüten und pelzigen Blättern scheint bereits nichts Gutes zu verheißen. Der Bärenklau, auch als Herkulesstaude oder Bärenkralle bezeichnet, gehört zu einer der giftigsten heimischen Pflanzenarten. Er wurde vor mehr als 100 Jahren aus dem Kaukasus nach Mitteleuropa eingeführt und wuchert schon seit den 1980er Jahren immer wieder ungehindert.
Aktuell gibt es Warnungen, dass sich die Giftpflanze vor allem im süddeutschen Raum breit macht. Naturschützer*innen warnen nach Berichten von Süddeutsche.de vor der Verbreitung des Riesenbärenklaus in Bayern. Denn dieser verdrängt leider auch einheimische Pflanzen stark und ist zudem sehr giftig. Bewohner*innen und Urlauber*innen sollten daher besonders im bayerischem Raum sehr vorsichtig sein und die Pflanze meiden.
So erkennt ihr die Giftpflanze
Der Riesenbärenklau (Herkulesstaude) ist eine verwandte Art des Wiesenbärenklaus, der deutlich ungiftiger ist. Beide Arten haben einen kantigen gefurchten Stängel mit steifen Haaren und "wechselständige Fiederblätter mit tief gelappten Abschnitten". So beschreibt Autor Frank Erdnüß in seinem Buch "Pflanzen bestimmen" den Wiesenbärenklau. Er blühe ab Juni mit weißen bis grünlich gelben Doppeldolden, "die ein Hüllchen aus linealischen Blättchen, aber keine Hülle aufweisen".
Der Riesenbärenklau kann bis zu vier Meter hoch werden und ist laut Frank Erdnüß damit die größte krautige Pflanze. Im Gegensatz zum ungiftigeren Wiesenbärenklau hat die Herkulesstaude einen "oft rot gefleckten Stängel, die Blattstiele sind stachelig behaart und rotbraun gepunktet, die Blattlappen zugespitzt".
Warum der Bärenklau so giftig ist
Der sogenannte Doldenblütler wächst vor allem auf feuchten Wiesen oder in Gräben und lichten Wäldern. Er sei in ganz Bayern aktuell eine Plage und nur im Bayerischen Wald würde es noch Stellen geben, an die er noch nicht vorgedrungen sei. Die Herkulesstaude ist schon bei der kleinsten Berührung giftig.
Der Pflanzensaft würde schon bei leichtem Kontakt vor allem bei starker Sonneneinstrahlung Hautrötungen und Schwellungen hervorrufen. Dabei handelt es sich um die sogenannte "Wiesendermatitis", eine allergische Reaktion auf giftige Pflanzensäfte.
Es käme sogar zu leichten Verbrennungen. Kinder würden laut Biologe und Pflanzenexperte Frank Erdnüß, nicht selten nach dem Kontakt sogar im Krankenhaus behandelt werden müssen. Neben Hautreaktionen kann es auch zu Symptomen wie Schweißausbrüchen, Atemnot, Kreislaufproblemen und sogar Fieber kommen. Also Vorsicht, wenn ihr in Bayern lebt oder einen Urlaub dorthin geplant habt.
Der Riesenbärenklau muss zurückgedrängt werden
Da die giftige Pflanze so ungehindert wächst und heimische Arten verdrängt, versuchen Forstwirte und Naturschützer ihn zurückzudrängen. Eine natürliche Art ihn loszuwerden, sei die Beweidung mit Schafen, denn diese seien gegen das Gift immun. Viele Behörden gehen lokal ebenfalls gegen die Pflanze vor und entfernen sie großflächig. Auch Grundstücksbesitzer*innen sind dazu aufgerufen, den Riesenbärenklau zurückzuschneiden und zu entsorgen, damit er sich nicht noch weiter ausbreitet. Beim Entfernen müsse man jedoch vorsichtig sein und Schutzkleidung tragen.
Bildquelle: Getty Images/DERO2084/Markus Volk