Auch wenn wir uns freuen, dass im Sommer die Sonne scheint, mit dem guten Wetter kommt auch die Plage: Mücken und andere Insekten haben Hochkonjunktur und stechen auch mal ganz gerne zu. Ein erster Mückenstich beim Baby bringt Neueltern dabei schon mal aus der Fassung. In erster Linie hilft aber Ruhe bewahren – in den aller meisten Fällen ist es halb so wild!
Wie sieht ein Mückenstich beim Baby aus?
Mücken beißen unbemerkt zu. Das Ergebnis ihrer Arbeit wird erst sicht- und vor allem fühlbar, wenn die Tierchen ihren unfreiwilligen Wirt schon wieder verlassen haben. Sie zeigen sich durch einzelne rötliche Schwellungen, Juckreiz und/oder Schmerzen an der Einstichstelle.
Mückenstich beim Kleinkind und Baby sind meistens ungefährlich
Genauso wie Erwachsene reagiert aber auf den Mückenstich jedes Baby und Kleinkind anders. Meine Erfahrung zeigt, dass beim Nachwuchs unter Umständen nur die Einstichstelle sichtbar wird und eine weitere Rötung oder Schwellung ausbleibt. Besonders die Kleinsten reagieren nicht mit so einer heftigen Histaminausschüttung, weswegen beim Baby der Mückenstich teilweise fast unsichtbar bleibt.
Im Video seht ihr, was vor Mückenstichen schützt – und was hilft, falls es doch mal nicht zu vermeiden war und der Stich juckt:
Mücken werden vom Hautgeruch angelockt
„Mich stechen die Mücken am liebsten, ich habe offensichtlich süßes Blut.“ Den Satz hört man von Opfern der fiesen Blutsauger ja häufig. Die Geschichte mit dem „süßen Blut“ ist eine weitverbreitete Legende, aber tatsächlich nur erfunden. Mücken lassen sich bei ihren Attacken weniger vom Geschmack leiten als vielmehr von Körperwärme und -geruch.
Besonders verlockend ist für sie der Duft-Mix aus Milchsäure, Fett- und Aminosäure, der Bestandteil unseres natürlichen Hautgeruchs ist. Jeder Mensch produziert ihn in unterschiedlich großer Menge – aber hat eine Mücke die Wahl, zapft sie am liebsten den oder die an, der/die am stärksten danach riecht.
Wer dann noch schwitzt, ist besonders attraktiv für die kleinen Blutsauger, oder besser: Blutsaugerinnen. Denn sprichwörtlich „blutrünstig“ sind tatsächlich nur die weiblichen Mücken. Sie benötigen das im menschlichen Blut enthaltene Protein, um nach erfolgter Befruchtung Eier bilden zu können.
Mückenstiche jucken bei Kleinkindern und Babys wie bei uns Großen auch
Den Mückenstich selbst bemerkt der unfreiwillige Wirt meist nicht, wohl aber die unangenehme Nachwirkung: einen brennenden Juckreiz. Warum das so fies juckt? Nun, bei kleinen Verletzungen der Blutgefäße – dazu gehört auch ein Mückenstich – gerinnt unser Blut normalerweise. Damit würde jedoch auch die für Mücken wichtige Nahrungsquelle versiegen. Also sondert die Mücke beim Zustechen ein Sekret ab, das die Blutgerinnung verhindert und zugleich wie ein Betäubungsmittel wirkt. So kann die Mahlzeit unbemerkt vonstattengehen. Der Körper zeigt aber schon bald nach dem Stich eine leichte allergische Reaktion und schüttet das Gewebshormon Histamin aus, das die Schwellungen und den Juckreiz auslöst. Doch keine Sorge: Mückenstiche bei Babys sind zwar lästig, aber meistens völlig harmlos.
Hausmittel gegen den fies juckenden Mückenstich
Aber was hilft gegen die brennenden Stiche? „Tu Spucke drauf!“, lautete der Tipp in unserer Familie bei Mückenstichen. Uns hat es geholfen, zuverlässiger stoppt man den Juckreiz aber mit antihistaminhaltigen Gels oder Cremes (aus der Apotheke). Eltern sollten allerdings auf den Einsatz von chemischen Produkten verzichten, wenn sie den Mückenstich bei ihrem Baby behandeln wollen.
Wer stattdessen auf Hausmittel schwört und sie im rechten Augenblick zur Hand hat, greift am besten zu einer aufgeschnittenen Zwiebel. Deren Saft wirkt entzündungshemmend und abschwellend. Am meisten zu schaffen macht dem Nachwuchs der Juckreiz. Achte darauf, dass er nicht an den Quaddeln herumkratzt, sie können sich leicht entzünden – und das kann dann weit unangenehmer werden als der harmlose Mückenstich selbst.
Anti-Juck-Aufkleber
Ich bin seit diesem Sommer großer Fan von Anti-Juck-Aufklebern, die man einfach auf den Mückenstich klebt und schon ist das lästige Jucken vorbei. Die Pflaster sind meist mit einem natürlichen Mittel behandelt und können auch schon bei Babys und Kindern angewendet werden. Schaut nur, dass euer Baby das Pflaster nicht erreicht bzw. abbekommt und es sich in den Mund stecken kann - es droht sonst Erstickungsgefahr.
Wir benutzen in unserer Familie die Pflaster von Moskinto. Ich finde, die helfen wirklich und sie kleben schön fest, dass unser Kleinkind das Pflaster nicht selber abziehen (und in den Mund stecken) kann. Ich bin wirklich begeistert von den Mückenpflastern, die es übrigens auch bei dm gibt (sind dort aber etwas teuer als online).
Vorübergehend lindert Kühles die ärgste Reizung. Einfach Kühl-Akkus (bitte zuvor ein Tuch auf die Haut legen), Getränkedosen oder -flaschen oder Eiswürfel auf die Einstichstelle halten. Auch kalter Quark kann helfen. Spitzwegerich kann ebenfalls als Hausmittel gegen Mückenstiche eingesetzt werden. Dazu einige Blätter pflücken und zwischen den Findern zerreiben. Den Saft dann auf die Einstichstelle geben.
Hilfe, ich habe einen Mückenstich beim Baby entdeckt: Drohen Krankheiten?
Ein Mückenstich ist erst mal kein Grund, in Panik zu verfallen. Dennoch sollte er beobachtet werden. Es gibt auch in Deutschland Mückenarten, die Krankheiten übertragen können. Beispielsweise verbreiten manche Mücken Nematoden, kleine Würmer, die eine Art Sommergrippe auslösen können.
Seit einigen Jahren gibt es in Deutschland auch vereinzelt Asiatische Tigermücken und Asiatische Buchmücken. Diese können das Dengue-Fieber übertragen und dann ist die Sache schon verwegener und der Mückenstich beim Baby kann zur Gefahr werden. Die Wahrscheinlichkeit für solch eine Übertragung hierzu Lande schätzen Experten aber zur Zeit noch als äußerst gering ein.
Mein Fazit
Als mein Kind 11 Monate alt war, haben wir die Karibik bereist. Natürlich habe ich vorher viel zum Thema Mückenstich beim Baby und Kleinkind gelesen. Schließlich übertragen die Tiere gerade hier besonders viele Krankheiten, die mitunter auch richtig gefährlich werden können.
Aber eigentlich war alle Sorge umsonst. Nachts haben wir unter einem Moskito-Netz geschlafen und während Dämmerung bzw. bei Dunkelheit waren wir dann nicht mehr draußen unterwegs. Mit Baby fallen abendliche Aktivitäten eh aus.
Bildquelle: Gettyimages/triocean