Ganz ohne Schnupfen oder Husten kommen nur die wenigsten Familien durch die Erkältungs- und Grippesaison. Aber: Gute Abwehrkräfte helfen dabei, unangenehme Symptome schneller wieder loszuwerden – oder sich eben doch erst gar keinen Infekt einzufangen. Gerade im Winter ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken und die ganze Familie fit zu machen.
Eklig schneidender Wind und nass-kaltes Wetter, dazu überall schniefende und hustende Menschen um uns herum: Zur Erkältungssaison ist das Immunsystem im Dauereinsatz. Es kämpft gegen fiese Erreger und versucht uns vor Schnupfen, Husten und Co. zu schützen. Höchste Zeit, es bei seinem Einsatz planmäßig zu unterstützen.
1. Hände waschen!
Nach dem Klo, vor dem Essen, nach dem Essen, nach dem Heimkehren von draußen, beim Zähneputzen – der Familienalltag steckt nicht nur voller Keime, sondern auch voll perfekter Momente zum Händewaschen. Wenn möglich immer mindestens 20 Sekunden und mit einer milden Seife.
2. Finger aus dem Gesicht
Däumchen im Mund, Zeigefinger in der Nase, verlegenes Rumkauen auf den Fingernägeln: Die meisten Kinder haben ständig ihre Finger irgendwo im Gesicht. Auch wenn wir die ständige Ermahnung "Finger aus dem Gesicht!" selber schon nicht mehr hören können, die Schleimhäute an Augen, Nase und Mund sind DIE Einfallstore über die Keime in den Körper gelangen.
3. Diese 5 Basic-Hygieneregeln beachten
- Auf keinen Fall andere anhusten oder anniesen.
- In die Armbeuge husten und niesen.
- Darauf achten, dass jeder nur sein eigenes Glas, Besteck etc benutzt.
- Keine von anderen angebissenen Lebensmittel aufessen (ja, auch wir Mütter nicht!).
- Benutzte Taschentücher sofort in den Müll schmeißen.
4. Vitaminreiche Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung ist das A und O, wenn ihr das Immunsystem eurer Kids stärken wollt. In ihrem Zusammenspiel aktivieren Vitamine bestimmte Immunzellen und deren Bildung. Mit Ausnahme des Vitamin D, das die Haut mittels UV-Strahlung erzeugt, kann unser Körper Vitamine allerdings nicht selbst herstellen. Vitamin D steckt in Fisch, Pilzen und Haferflocken, aber meist in zu geringen Mengen, um unseren Speicher zu füllen. In Rücksprache mit eurem Arzt oder eurer Ärztin ist eine Aufnahme über Tabletten oder Tropfen meist eine gute Sache.
Bei anderen Vitaminen ist die Versorgung über unsere Ernährung aber kein Problem, denn zum Glück ist der Winter auch die Zeit der Zitrusfrüchte: Mithilfe von Mandarinen, Orangen und Kiwis ist der Vitamin-C-Bedarf relativ schnell gedeckt. Vitamin A in Karotten, Tomaten, Brokkoli, Vitamin E z.B. in Paprika.
5. Richtig viel trinken!
Das kalte Wetter draußen und die trockene Heizungsluft drinnen entziehen dem Körper – und besonders den Schleimhäuten – Flüssigkeit. Das erleichtert es den fiesen Krankheitserregern, sich einzunisten. Schwemmt die Viren und Bakterien aus dem Körper! Kleinkinder sollten täglich etwa 0,6 bis 1 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen, Schulkinder ungefähr 1 bis 1,5 Liter. Wasser, Tee oder leichte Saftschorlen bevorzugt!
6. Viel schlafen!
In den meisten Familien ist Schlaf, die richtige Schlafenszeit und die Frage, wie viel Schlaf ein Kind wirklich braucht ein Dauer-Diskussionsthema. Fakt ist, dass das Immunsystem im Tiefschlaf zu Höchstform aufläuft und Eindringlinge, wie Bakterien oder Viren, bekämpft. Also, macht es euch bequem und chillig daheim!
Entscheidend ist vor allem die Schlafqualität. Besonders die Tiefschlafphasen sind wichtig, da sie das Immunsystem stärken. Kinder brauchen den Tiefschlaf noch viel dringender als Erwachsene, um das Erlebte vom Tag zu verarbeiten. So regeneriert sich der Körper und kann weiter wachsen. Leider kommt es immer häufiger vor, dass Kinder regelmäßig Einschlafprobleme haben. Dagegen gibt es Hilfe.
7. Vor dem Schlafen Zimmer lüften
Zu einem gesunden Schlaf gehört das richtige Raumklima im Schlaf- bzw. Kinderzimmer. Lüftet das Zimmer vor dem Schlafengehen immer einmal ordentlich durch. Keine Angst, dass es deshalb zu kalt werden könnte: Die Zimmertemperatur sollte nachts tatsächlich nicht mehr als 18° betragen.
8. Toben an der frischen Luft
Täglich raus bei jedem Wetter lautet das Immunsystem-Booster-Motto! Spielplatz, Fahrrad fahren, Gassi gehen, Drachen steigen lassen oder rodeln – ideal sind zwei Stunden, aber auch täglich eine ist schon super. Wichtig dabei natürlich: dem Wetter und den Temperaturen entsprechend anziehen! Die schönsten Outdoor-Bewegingsspiele findet ihr hier.
9. Und noch mehr Bewegung drinnen ...
Auch daheim darf's ruhig bewegt zugehen. Die schönsten Indoor-Bewegingsspiele findet ihr hier.
10. Kein Stress!
Auch wenn sich Stress eher nach einem Erwachsenen-Phänomen anhört, ist es das nicht. Von der Eingewöhnung in der Kita über durchgetaktete Nachmittags-Pläne bis zu Notendruck in der Schule: Unsere Kinder machen schon früher Bekanntschaft mit dem Gefühl, gestresst zu sein als uns lieb ist. Und Dauerstress kann die Abwehrkräfte hemmen.
Ruhephasen, ein mit den Kindern abgesprochener Zeitplan, kindgerechte Entspannungsübungen (z.B. Traumreisen, Meditation, Kinderyoga, Muskelentspannungsübungen) und gemeinsame Familienrituale wirken effektiv gegen kindlichen Stress und können das Immunsystem unserer Kinder stärken.
Noch mehr To-Dos auf der Mental Load Liste?!
Was erst mal so klingt, als ob wir uns noch mehr Last auf den Buckel packen, kann bei näherem Hinsehen sogar ganz entlastend sein: Auch uns tut es gut, bei Wind und Wetter rauszugehen oder bei der Kinder-Traumreise zu entspannen. Ganz zu schweigen davon, mehr Fokus auf unseren Schlaf zu legen. Ich wünsche Euch gutes Durchhalten und bleib gesund!
Wer noch mehr Details zu den einzelnen Punkten oben wissen will, findet hier im Anschluss zu allen Tipps einzeln noch mehr Info.
- 1.1.1.1. Hände waschen!
- 1.1.2.2. Finger aus dem Gesicht
- 1.1.3.3. Diese 5 Basic-Hygieneregeln beachten
- 1.1.4.4. Vitaminreiche Ernährung
- 1.1.5.5. Richtig viel trinken!
- 1.1.6.6. Viel schlafen!
- 1.1.7.7. Vor dem Schlafen Zimmer lüften
- 1.1.8.8. Toben an der frischen Luft
- 1.1.9.9. Und noch mehr Bewegung drinnen ...
- 1.1.10.10. Kein Stress!
- 2.Immunsystem stärken: Kinder und die "richtigen" Lebensmittel
- 2.1.Auch diese Vitamine und Vitalstoffe stärken das Immunsystem
- 2.2.Abwehrkraft der Schleimhäute durch Flüssigkeit stärken
- 3.Immunsystem stärken: Kinder brauchen Schlaf, Bewegung und frische Luft
- 3.1.Das kindliche Immunsystem: Training ist alles!
- 3.2.Immunsystem stärken: Kinder sollten sich viel bewegen!
- 4.Was dem kindlichen Immunsystem schadet
- 5.Warum Schlaf und Erholung fürs (kindliche) Immunsystem so wichtig sind
Das Immunsystem ist unsere körpereigene Schutzpolizei gegen Eindringlinge jeder Art. Wie effektiv unsere Abwehr gegen Krankheiten arbeiten kann, ist stark von uns selbst abhängig. Es gibt einige Faktoren, die unser Immunsystem schwächen – in der Regel sind diese selbst verschuldet. Zu den größten Feinden eines gesunden Immunsystems zählen: Schlafmangel, Stress, falsche Ernährung, zu wenig Bewegung.
Immunsystem stärken: Kinder und die "richtigen" Lebensmittel
Das Immunsystem zu stärken erfordert eigentlich nicht sehr viel Aufwand und schon gar keine Medikamente. Das Wichtigste ist eine gesunde Ernährung – besonders für unsere Kinder. Kinder ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren, ist allerdings in den meisten Familienhaushalten ein täglicher Struggle, denn Kinder lieben genetisch bedingt einfach Kohlenhydrate und Zucker.
Dennoch: Eine ausgewogene Ernährung ist das A und O, wenn ihr das Immunsystem eurer Kids stärken wollt. In ihrem Zusammenspiel aktivieren Vitamine bestimmte Immunzellen und deren Bildung. Mit Ausnahme des Vitamin D, das die Haut mittels UV-Strahlung erzeugt, kann unser Körper Vitamine allerdings nicht selbst herstellen. Daher ist es wichtig, ihn über unsere Ernährung bzw. im Fall von Vitamin D über Nahrungsergänzungsmittel damit zu versorgen.
Vor allem Kleinkinder sind oft super picky beim Essen: Viele Geschmäcker und Konsistenzen auf dem Teller sind noch ungewohnt – und werden deshalb erstmal kategorisch abgelehnt. Manche Lebensmittel müssen bis zu 30 Mal angeboten werden, bis sie gegessen werden.
Welche Lebensmittel die besten für eine starke Abwehr sind, darüber gibt es einige Ernährungsmythen: So ist es zum Beispiel Quatsch, dass man mit möglichst viel Vitamin C einer Erkältung vorbeugen kann. Da sich die Vitamine untereinander in ihrer Funktion ergänzen, ist eine ausgewogene Aufnahme entscheidend. Eine einseitige Ernährung sollte vermieden werden. So sind neben Vitamin C auch die Vitamine A, E und D besonders wichtig für ein starkes Immunsystem.
Das sind die wichtigsten Vitamin-Lieferanten
- Vitamin C = Paprika, Kohl, Zitrusfrüchte und Beeren
- Vitamin A = Karotten, Tomaten und Brokkoli
- Vitamin E = Karotten, Paprika und Pflanzenöle
- Vitamin D = Fisch, Pilze, Haferflocken und Süßkartoffeln
Auch diese Vitamine und Vitalstoffe stärken das Immunsystem
Auch andere wichtige Vitamine sind theoretisch ausreichend über Obst und Gemüse verfügbar. Die B-Vitamine können über eiweißhaltige Lebensmittel wie Milch, Käse oder Joghurt aufgenommen werden, aber auch mit Fleisch und Vollkornprodukten. Neben den Vitaminen sind auch Nährstoffe wie Eisen, Zink, Jod und das Spurenelement Selen essenziell, um die Abwehr zu aktivieren. Wie für so vieles ist also eine ausgewogene Ernährung mit Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst das beste Rezept für eine starke Immunabwehr bei Kindern und Erwachsenen.
So viel zur Vitamin-Theorie ...
... aber mal Hand aus Herz: Welches Kind lässt sich mit solchen Argumenten überzeugen, jetzt Vollkornbrot mit Brokkoli-Aufstrich zu essen?!
Wenn euer Kind – wie sehr viele – ein Obst- und Gemüsemuffel ist, könntet ihr versuchen, die Vitaminbomben gut zu verstecken, z.B.
- Aus püriertem Obst (und vielleicht sogar ein bisschen Gemüse) einen leckeren Smoothie zu mixen.
- Kleine Kinder lutschen Obstmus auch gern aus Quetschie-Beuteln (selbst gemachte Quetschies).
- Bei uns besonders beliebt: Das ganze als Eis zu genießen. Bei Einfrieren gehen nämlich kaum Vitamine verloren.
- Püriert als Suppe sind die Vitamine kaum noch optisch erkennbar
- Tomate, Karotte und Paprika z.B. lassen sich auch prima in Soßen oder einem Gemüseburger verstecken.
Abwehrkraft der Schleimhäute durch Flüssigkeit stärken
Die kalte Luft draußen und die warme Heizungsluft in der Wohnung können dem Körper Flüssigkeit entziehen. Trockene Schleimhäute erleichtern es Krankheitserregern, sich einzunisten. Um dem vorzubeugen und das Infektionsrisiko zu mindern, solltet ihr reichlich Wasser oder ungesüßte Frucht- und Kräutertees anbieten.
Kleinkinder sollten täglich etwa 0,6 bis 1 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Schulkinder ungefähr 1 Liter bis 1,5 Liter.
Denkt daran, dass Limonaden, Eistees und Cola keine guten Alternativen für Kinder sind.
Ja, ja, Wasser und ungesüßte Kräutertees sind das Non-Plus-Ultra, aber ganz ehrlich, wenn ich will, dass meine Kids mal richtig viel trinken, dann gibt's halt Maracuja- oder Johannesbeersaft-Schorle. Muss ja nicht Standard werden.
Immunsystem stärken: Kinder brauchen Schlaf, Bewegung und frische Luft
Im Regelfall braucht es keine Medikamente, um bei Kindern das Immunsystem zu stärken. Krankheiten und Infekte stärken das kindliche Immunsystem ganz von selbst.
Das kindliche Immunsystem: Training ist alles!
Viele der oben genannten Ernährungs-Tipps helfen, eine starke Abwehr aufzubauen. Toben und spielen an der frischen Luft, genügend Schlaf sowie eine ausgewogene Ernährung unterstützen den kleinen Körper bei seiner Arbeit. Allerdings ist das Immunsystem bei Kindern und vor allem bei Babys noch nicht so weit entwickelt wie das von Erwachsenen. Es muss also trainiert werden. Und das geht nur, wenn das Immunsystem von Babys auch was zu tun bekommt. So unlogisch es also klingen mag: Krankheiten stärken das Immunsystem.
Manche von uns Eltern neigen dazu, für extreme Hygiene im Umfeld des Babys zu sorgen und flüchten vor jeder Schnupfnase. So lernt das Immunsystem die Keime, gegen die es sich zur Wehr setzen sollte, aber gar nicht kennen und der Trainingseffekt bleibt aus. Das Sprichwort „Dreck macht Speck“ hat also seine Berechtigung. Zehn bis zwölf Infekte pro Jahr gelten bei Kindern bis zum Schulalter als völlig normal, auch wenn es anstrengend ist. Nach und nach lernt das kindliche Immunsystem, wie es auf welche Eindringlinge reagieren muss und härtet den Körper ab.
Immunsystem stärken: Kinder sollten sich viel bewegen!
Eine gesunde Ernährung bewirkt viel, aber ohne Bewegung geht es leider nicht. Ausreichend Action und Sport hält das Immunsystem der Kids fit.
Vorsicht bei gefährlichen Viren!
Das soll jetzt aber bitte nicht heißen, dass ihr eure Babys bereitwillig jeder Krankheit aussetzen müsst. Gerade bei Magen-Darm-Infekten oder natürlich dem Coronavirus ist bei Babys und Kleinkindern noch große Vorsicht geboten. Grippe-Symptome, krankheitsbedingter Flüssigkeitsverlust oder Folgeerkrankungen und -entzündungen können für Babys und Kinder gefährlich werden. In solchen Fällen ist es gut, sorgfältig auf Hygiene zu achten, z. B. vermehrt lüften und regelmäßig die Hände zu waschen.
Übrigens gibt es bei Kindern nicht nur Schnupfen in der Nase. Eine Infekt kann auch in die Hüfte wandern. Wenn euer Kind plötzlich hinkt und über Schmerzen in der Leiste klagt, hat es vielleicht einen Hüftschnupfen.
Was dem kindlichen Immunsystem schadet
Vorneweg: Impfungen können das Immunsystem unterstützen und trainieren. Dadurch, dass die Krankheitserreger beim Impfen in sehr schwacher Form verabreicht werden, kann das Immunsystem gut darauf reagieren und über die Infektion lernen. Definitiv schädlich für das Immunsystem sind hingegen Zigarettenrauch und Feinstaub. Daher sollte zu Hause und im Auto nicht geraucht werden.
Auch Schimmelpilze in der Wohnung können die Gesundheit der Kinder beeinträchtigen, wenn z. B. Sporen eingeatmet werden, und die Lunge angreifen. Auch hier ist zwar nicht das Immunsystem der Kinder direkt betroffen, aber solange es noch nicht vollständig ausgereift ist, ist es anfälliger für Schadstoffe.
Warum Schlaf und Erholung fürs (kindliche) Immunsystem so wichtig sind
Nur ein ausgeruhter, erholter Körper hat genügend Kraft, sich gegen Keime erfolgreich zur Wehr zu setzen. Das Immunsystem arbeitet nachts am effektivsten. Schlafen wir also ständig zu wenig, kann sich das auf die Gesundheit auswirken. Wie viele Stunden Schlaf der Körper braucht, das ist ganz individuell. In der Regel geht man bei Erwachsenen von sieben bis neun Stunden pro Nacht aus. Kinder sollten je nach Alter zwischen zehn und zwölf Stunden schlafen.
Es gibt Krankheiten, die betreffen nur Kinder, daher sind Eltern meist erstaunt, was da alles auf sie zukommt. Ein Überblick über einige typische Kinderkrankheiten: