Kleine Babys sind einfach so süß, dass man sie ständig liebkosen möchte. Doch hier ist Vorsicht geboten: Gerade beim Küssen werden oft Viren wie das Herpes-Virus weitergegeben, mit denen Neugeborene noch nicht fertig werden. Das kann in seltenen Fällen schlimme Folgen haben, z. B. wenn euer Baby dadurch an Meningitis erkrankt.
Vor Meningitis schützen: Kucken, nicht knutschen
Wenn Oma, Opa, Onkel, Tante und Freund*innen zu Besuch kommen, um euer neugeborenes Baby zu bestaunen, wird dem süßen Knirps gerne mal ein Küsschen gegeben. Die kleinen Fäustchen und die vollen Wangen sind einfach zu niedlich!
Auch wenn es schwer fällt: Bremst eure Gäste lieber beim Liebkosen eures Schatzes, denn zu hoch ist das Risiko, das Baby mit Karies-und Erkältungsbakterien oder Viren anzustecken. Besonders gefährlich ist es, Babys auf den Mund zu küssen, da besagte Viren durch Sekret-Tröpfchen über die Atmung und den Speichel sehr leicht übertragen werden. Aber auch ein Schmatzer auf das kleine Händchen kann Infektionen begünstigen, da Babys und Kleinkinder ihre Finger gerne in den Mund stecken.
Herpes: Gefahr einer Hirnhautentzündung
Babys und vor allem Neugeborene sind sehr empfindlich gegenüber Krankheitserregern und Viren. Das liegt daran, dass ihr Immunsystem noch nicht voll ausgereift ist. Später, beim Kontakt mit anderen Kindern in der Kita oder dem Kindergarten, machen die meisten Kinder zahlreiche Erkältungswellen und Kinderkrankheiten durch – und das Immunsystem wird stärker und stärker. Doch im zarten Alter von unter einem Jahr kann ein Kuss einer mit Herpes infizierten Person für ein Baby sehr schnell die Ansteckung bedeuten. Je kleiner der Säugling ist, desto weniger ist sein Körper fähig, sich gegen die Bakterien und Viren wehren.
Im schlimmsten Fall führt ein Herpes-Virus zu Meningitis, also einer Hirnhautentzündung. Bei einer Meningitis ist die Membran, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt, entzündet. Durch die schnelle Ausbreitung der Entzündung kann bei einer Hirnhautentzündung eine akute Lebensgefahr bestehen. Daher ist es wichtig, dass ihr sofort einen Arzt aufsucht, wenn ihr glaubt, dass euer Baby an einer Hirnhautentzündung leidet.
Doch selbst wenn es nicht zu dieser lebensgefährlichen Erkrankung kommt, tragen Erwachsene häufig Erkältungsviren oder sogar Karies in sich, die durch das Küssen auf den Mund übertragen werden.
Karies: Böse Bakterien im Mund
Was bei Erwachsenen gar keine sichtbaren Auswirkungen hat, kann durch den Austausch der Kariesbakterien im Babymund zu einer Zerstörung des Zahnschmelzes kommen, sogar, wenn die Zähne noch gar nicht durchgebrochen sind! Aus diesem Grund ist es besser, wenn ihr oder andere Bezugspersonen nicht den Löffel euers Baby ableckt oder ihr aus der selben Flasche wie euer Baby trinkt.
Anti-Meningitits-Tipps: Das könnt ihr beachten
- Es ist schwer, jemandem zu verbieten, das Baby zu küssen und zu liebkosen – schließlich ist es ein Ausdruck von Liebe. Aber diese kann man auch ohne direkten Lippenkontakt zeigen. Wenn Tante Gertrude das nicht versteht, erklärt ihr nochmal welche Risiken eine orale Bakterienübertragung haben kann.
- Spätestens nach Corona sollten es alle intus haben: Vor dem Anfassen immer Hände waschen.
- Leckt keine Babylöffel oder Babyflaschen ab.
- Reinigt Schnuller mindestens einmal täglich unter fließendem Wasser und sterilisiert sie in regelmäßigen Abständen. Alle zwei bis drei Monate sind eh neue Schnuller fällig. Wenn ein Schnuller vorher schon porös und klebrig ist und Risse aufweist, haut ihn sofort in die Tonne.
Es muss nicht immer gleich eine gefährliche Meningitis sein. Das richtige Verhalten gegenüber Neugeborenen schützt sie auch vor diesen Kinderkrankheiten (die kommen noch früh genug):
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