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Neurodermitis: Wenn Babys Haut juckt

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Neurodermitis beim Baby zeigt sich schon früh. Milchschorf ist meist die erste Erscheinungsform der Hautkrankheit. Mit der richtigen Körperpflege lässt sich Neurodermitis aber gut behandeln.

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Was ist Neurodermitis?

Bei Neurodermitis handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hautkrankheit, die meist in Schüben auftritt. Die Schutzbarriere der Haut ist dauerhaft gestört und der Körper reagiert stark auf Umweltreize wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Lebensmittel. Als Folge entstehen stark juckende, zum Teil nässende Ekzeme. Sie treten meist an Ellen- und Kniebeugen, an Hand- und Fußgelenken sowie im Gesicht und am Hals auf. Auch zwischen den Krankheitsschüben ist die Haut sehr trocken und schuppig. Sie kann die Feuchtigkeit nicht richtig speichern, zudem fehlen ihr bestimmte Hautfette.
Aber machen Sie sich keine zu großen Sorgen: Bei Neurodermitis handelt es sich um keine „schlimme“ Krankheit. Sie ist auch nicht ansteckend. Mit den richtigen Maßnahmen können die Symptome weitestgehend eingedämmt werden. Oft lassen die Krankheitsschübe bis zur Pubertät sogar ganz nach. Nur selten haben Kinder auch als Erwachsene noch Probleme damit.

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Als Hauptursachen für Neurodermitis werden heute vorwiegend genetische, das heißt erbliche Faktoren gesehen. Sind die Eltern Neurodermitiker, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass das Baby ebenfalls unter Neurodermitis leiden wird. Doch es gibt heute vielfältige Möglichkeiten, um die Wahrscheinlichkeit des Ausbruchs und die Intensität der Neurodermitis beim Baby zu reduzieren.

Neurodermitis beim Baby

Das erste Symptom der Neurodermitis beim Baby ist der Milchschorf, der meist ab dem 3. Lebensmonat auftritt. Dabei handelt es sich um rötliche Bläschen, die hauptsächlich auf der Kopfhaut auftreten, mit Flüssigkeit gefüllt sind und sich nach dem Austrocknen als weiße Krusten äußern. Die erinnern – und daher kommt der Name - vom Aussehen an verbrannte Milch. Bei stark betroffenen Babys kann sich der Milchschorf auch über den Hals, die Arme und Beine ausbreiten. Mitunter ist sogar der gesamte Körper betroffen.
Häufig entwickelt sich aus dem Milchschorf dann eine Neurodermitis. In diesem Fall treten die für Neurodermitis charakteristischen Ekzeme an den Kniekehlen, an den Armbeugen und am Hals auf. Das Baby leidet dann unter starkem Juckreiz an diesen Stellen, was oftmals zu einem Teufelskreis aus Jucken, Kratzen und noch stärkerem Ekzembefall an den betroffenen Stellen führen kann.

Daher ist es bei Neurodermitis beim Baby besonders wichtig, den Juckreiz zu lindern und zu verhindern, dass sich das Baby kratzt und seine Haut verletzt. Eine korrekte Hautpflege ist daher unerlässlich. Zudem sollten Sie die Fingernägel Ihres Babys immer kurz halten und ihm vor allem nachts Handschuhe anziehen, damit es sich durch das Jucken nicht aufkratzen kann.

Die richtige Körperpflege bei Neurodermitis

Leidet Ihr Kind an Neurodermitis, ist auf jeden Fall eine ärztliche Betreuung notwendig. Sie können aber auch viel selbst tun, um die Beschwerden zu lindern. Die richtige Babypflege bzw. Haut- und Körperpflege ist dabei die Grundregel Nummer eins zur Behandlung von Neurodermitis beim Baby.
➤ Richtig baden: Wenn Ihr Baby Neurodermitis hat, sollten Sie rückfettende Badezusätze verwenden. Um die Haut nicht zusätzlich auszutrocknen, sollte das Badewasser eine lauwarme Temperatur von höchstens 35 Grad haben. Nach dem Bad sollte die Haut des Babys sehr vorsichtig abgetrocknet werden. Besser tupfen als reiben, um keine weitere Irritation der Babyhaut herbeizuführen.
➤ Die richtigen Pflegeprodukte:
In den ersten Monaten brauchen Babys noch gar keine speziellen Pflegeprodukte wie Shampoos. Es reicht völlig aus, die Haare mit klarem Wassr zu waschen. Die Milchschorf-Verkrustungen können nach dem Baden mit einem in Öl getränkten Waschlappen vorsichtig entfernt werden. Ist das Baby schön älter, sollten Sie zum Baden bitte nur rückfettende Badezusätze verwenden. Am besten Sie lassen sich von Ihrem Kinderarzt geeignete Produkte empfehlen.

➤ Richtig eincremen: Bei einer Erkrankung mit Neurodermitis sollte die Haut des Babys unmittelbar nach dem Bad eingecremt werden. Parfümfreie und dermatologisch getestete Produkte gibt es in jeder Apotheke. Ist der Ekzembefall sehr stark, kann Harnstoffsalbe eingesetzt werden. Harnstoff erhöht die Feuchtigkeitsspeicherung, so dass die Babyhaut danach deutlich geschmeidiger wird. Ein Cortisoneinsatz in sehr schlimmen Fällen von Neurodermitis beim Baby sollte in jedem Fall mit dem Kinderarzt besprochen werden. Zwar sind die viel diskutierten Nebenwirkungen des Cortisons inzwischen deutlich geringer, dennoch kann ein zu langer und intensiver Einsatz von Cortison zu langfristigen Schäden führen. Cortison sollte daher immer nur an den befallenen Stellen und kurzfristig eingesetzt werden.
➤ Fett-feuchte Umschläge können helfen, den Feuchtigkeitsverlust der Haut, insbesondere in der Schlafphase des Babys, zu reduzieren. Neben der feuchtigkeitsspenden Wirkung halten sie die Haut kühl und reduzieren dadurch den Juckreiz. Fett-feuchte Umschläge – speziell für Babys – sind ebenfalls in jeder Apotheke erhältlich.

Was Sie noch tun können

Wie anfangs erwähnt, reagiert die Haut von Neurodermitikern stark auf äußere Reize. Das kann zum Beispiel auch die Kleidung sein. Ziehen Sie Ihrem Baby daher besser atmungsaktive Klamotten aus glatten Materialien wie Baumwolle oder Leinen an. Auf synthetische Stoffe sollte Sie weitestgehend verzichten. Waschen Sie Babys Kleidung außerdem nur mit sanften Waschmitteln und verwenden Sie möglichst keine Weichspüler. Das gleiche gilt für die Bettwäsche.
Manchmal sind auch Tierhaarallergien oder Allergien gegen Hausstaubmilben Auslöser für die Neurodermitis-Schübe. Lassen Sie das auf jeden Fall von einem Arzt abklären. Bestätigt sich der Verdacht, sind konsequente Maßnahmen notwendig. Zum Beispiel ein Kontaktverbot mit Tieren, auf die das Kind allergisch reagiert oder das Entfernen von Teppichböden, in denen sich Hausstaubmilben gerne festsetzen.
Auch die richtige Ernährung bei Neurodermitis kann helfen, die Symptome einzudämmen. Vor allem Stillen ist eine gute Präventionsmaßnahme. Lesen auf der folgenden Seite mehr dazu.

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Neurodermitis bei Kindern

Neurodermitis ist im Grunde eine Baby- und Kleinkinderkrankheit. Je älter Ihr Kind wird, desto weniger Beschwerden wird es wahrscheinlich haben. Nur 1,5 bis drei Prozent der Erwachsenen leiden noch an der Krankheit. Außerdem lässt sich Neurodermitis bei Kindern besser behandeln, da die Haut nun nicht mehr so empfindlich ist, wie die eines Babys. Das heißt, es sind jetzt ganz andere Therapie-Formen möglich. Zum Beispiel Cremes mit höher konzentriertem Harnstoff als Wirkstoff oder spezielle Lichtterapien.
Allerdings nehmen größere Kinder ihre Erkrankung ganz anders wahr als Babys. Die alltäglichen Einschränkungen - wegen des Chlorwassers wird z.B. auch von Schwimmbändern abgeraten - werden als Belastung wahrgenommen. Leider kann es auch vorkommen, dass Kinder wegen der Ekzeme in Schule oder Kindergarten Hänseleien ausgesetzt sind. Der Rückhalt in der Familie ist daher besodners wichtig. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie als Team die Krankheit gut im Griff haben.

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Erfahren Sie auf der nächsten Seite, wie Sie mit der richtigen Ernährung Neurodermitis in Schacht halten können.

Die richtige Ernährung bei Neurodermitis

Mit der richtigen Ernährung können Sie Neurodermitis mildern. Lesen Sie außerdem, was Sie zur Allergie-Prävention tun können.

Neurodermitis vorbeugen?

Hatten Sie oder Ihr Partner als Kind selbst Neurodermitis oder neigen Sie zu empfindlicher Haut, sollten Sie Ihr Baby mindestens fünf Monate voll stillen. Dies führt zum Einen zu einer optimalen Versorgung des Säuglings mit Antikörpern, zum Anderen wird die Konfrontation mit externen Allergenen so lang wie möglich hinausgezögert. Ist das Stillen nicht möglich oder nicht gewollt, kann stattdessen hypoallergene Säuglingsnahrung verwendet werden. Bei hypoallergener Nahrung sind die allergieauslösenden Milchbestandteile durch unterschiedliche Verfahren so zerlegt oder reduziert, dass weniger Allergien hervorgerufen werden.
Eine Allergie-Prävention ist schon in der Schwangerschaft möglich. Besteht für Ihr Baby ein erhöhtes Risiko, Neurodermitis zu erben, kann eine spezielle Ernährung in der Schwangerschaft sinnvoll sein. So können Sie zum Beispiel das Allergierisiko Ihres Babys senken, indem Sie regelmäßig probiotische Bakterien zu sich nehmen. Ein Verzicht auf potenziell allergieauslösende Nahrungsmittel ist nicht notwendig.

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Ernährung bei Neurodermitis: vollwertiger Beikoststart

Gleiches hat sich auch für den Beikoststart des Babys bestätigt. Lange galt, dass das Zufüttern sehr vorsichtig und mit wenigen, allergenarmen Lebensmitteln erfolgen sollte. Doch inzwischen haben verschiedenen Studien belegen können, dass auch der Beikoststart vollwertig erfolgen sollte und nicht bewusst auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden muss.

Ist die Neurodermitis bei Ihrem Baby allerdings stark ausgeprägt, sollten Sie genau beobachten, wie die Krankheit auf verschiedenen Lebensmittel reagiert. Besteht der begründete Verdacht einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, sollte auf jeden Fall ein Allergietest durchgeführt werden. Vor allem eine Unverträglichkeit gegen Milch, Eier, Weizen, Casein, Fische und Nüsse kann bei Neurodermitis-Säuglingen recht häufig festgestellt werden. Wie Sie Ihr Baby in diesem Fall richtig ernähren können, sollten Sie auf jeden Fall mit einem Kinderarzt abklären.

Bei der Ernährung von Kindern mit Neurodermitis gilt im Prinzip Ähnliches. Ernähren Sie Ihr Kind ausgewogen und abwechslungsreich. Seien Sie aber aufmerksam, wann bzw. durch was sich die Hautentzündungen verschlechtern. Es gibt viele Lebensmittel, die in Verdacht stehen, Neurodermitis aufflammen zu lassen. Doch was genau den Schub verursacht, das ist von Person zu Person unterschiedlich.
Zu den verdächtigen Nahrungsmitteln zählen:
• Milchprodukte
• Hühnereier
• Weizenprodukte
• Soja
• Nüsse
• Obstsorten wie etwa Äpfel, Pfirsiche, Bananen, Birnen
• Gemüsesorten wie Kartoffeln, Sellerie, Karotten, Sojabohnen, Tomaten
• Fisch und auch Fleisch (insbesondere Schweinefleisch)
Sie sollten auch industriell stark verarbeitete Lebensmittel, also Fertigprodukte, vermeiden. Die darin enthaltenen Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel und Farbstoffe stehen nach wie vor in Verdacht, Neurodermitis zu verschlechtern.
Solange vom Arzt also keine eindeutige Nahrungsmittelunverträglichkeit diagnostiziert wurde, müssen Sie Kinder mit Neurodermitis nicht auf eine spezielle "Diät" setzen. Achten Sie stattdessen auf einen ausgewogenen Ernährung, damit Ihr Kind mit allem versorgt ist, was sein Körper zum Wachsen braucht. Und dazu gehört vor allem auch Milch. Das darin enthaltene Kalzium und Phosphor benötigt der Organismus für die Bildung von stabilen, kräftigen Knochen.

Bildquelle: iStock