Rachitis wird meist durch einen Vitamin D-Mangel hervorgerufen und kann schlimme gesundheitliche Folgen für euer Kind haben. Mit einer guten Vitamin D-Versorgung könnt ihr euer Kind vor einer Rachitis schützen.
Was ist eine Rachitis?
Rháchis bedeutet im griechischen Rücken oder Rückgrat. Die auch unter dem Namen "Englische Krankheit" bekannte Erkrankung geht in den meisten Fällen auf einen Vitamin-D-Mangel zurück. Durch das fehlende Vitamin D kommt es zu einer gestörten Mineralisierung der Knochen und zur Desorganisation der Wachstumsfuge bei Kindern. Deshalb ist eine Rachitis für Kinder sehr folgenreich.
Was sind die die Folgen und Symptome einer Rachitis?
Rachitis ist eine schwere Erkrankung und ihre Symptome wirken sich auf viele wichtige Bereiche unseres Körpers aus:
- Knochenerweichung
- Wirbelsäulenverkrümmung
- Bildung von starken O- oder X-Beinen
- Muskelschwäche
- Krampfanfälle der Muskeln
- Aufgebogener Brustkorb
- Verspäteter Zahndurchbruch
- Karies
- Zahnschmelzprobleme
- Geschwächte Bauchmuskulatur
- Geschwollene Gelenke
- Allgemeine motorische Entwicklungsverzögerungen
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Verstopfung
Was ist Vitamin D?
Vitamin D ist für die körperliche Entwicklung unserer Kinder und auch für unsere eigene Gesundheit essenziell. Das Vitamin kann nur begrenzt über die Nahrung aufgenommen werden und wird hauptsächlich unter Einwirkung von Sonnenlicht in der Haut gebildet. Unser Artikel Vitamin D für Babys und Kinder hat alle Informationen zur Vitamin D-Versorgung eurer Kinder parat.
Ein Mangel von Vitamin D kann bei Kindern eine Rachitis begünstigen. Umgekehrt kann die Einnahme von Vitamin D bei Baby und Kindern eine Rachtis verhindern
Rachitis bei Kindern vorbeugen: Vitamin D und Kalzium nur gemeinsam stark
Um einem Vitamin D-Mangel und damit einer Rachitis vorzubeugen, wird die Vitamin D-Supplementierung bei Babys und Kleinkindern bis zum zweiten Lebensjahr empfohlen.
Eine weitere Gabe von Vitamin D über diesen Zeitpunkt hinaus empfiehlt die DGKJ zusammen mit dem Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit e. V ohne medizinische Indikation nicht. Eine Vitamint D-Supplementierung zur Vorbeugung von Rachitis bei Kindern sollte immer individuell mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin abgesprochen werden.
Um Vitamin D in den Knochen einzulagern, benötigt der Körper auch ausreichend Kalzium. Normalerweise ist es kein Problem, den Kalziumbedarf eurer Kinder über die Nahrung zu decken. Dafür einfach darauf achten, besonders kalziumhaltige Lebensmittel wie Brokkoli, Hirse, Petersilie, Milch und Eier in den Speiseplan einzubauen. Auch Mineralwasser mit viel Kalzium kann beim Decken des Tagesbedarfs helfen.
Wie funktioniert die Rachitis-Prophylaxe bei Kindern?
Um Rachitis bei Kindern vorzubeugen, empfehlen Ärzte und Ärztinnen die Gabe von Vitamin D bei Babys und Kleinkindern bis zwei Jahre. Wir geben hier bewusst keine Dosierungen an, weil eine Vitamin D-Einnahme immer mit eurer Kinderarztpraxis abgestimmt sein sollt, auch wenn euer Kind erst ein oder zwei Jahre alt ist und eine Vitamin D-Gabe empfohlen wird.
Vitamin D kann von Kindern über einem Jahr, die schon feste Nahrung essen, zu einem sehr kleinen Teil auch über die Nahrung aufgenommen werden. Folgende Lebensmittel enthalten Vitamin D: fetter Fisch (u.a. Hering, Makrele, Lachs), Eigelb und Speisepilze (Champignons, Austernpilzen und Shiitakepilzen). Die Menge reicht aber nicht aus, um den täglichen Vitamin-D-Bedarf zu decken, weder bei Kindern, noch bei Erwachsenen.
Zudem kann der Körper durch Sonnenlicht, das er über die Haut aufnimmt, selbst Vitamin D bilden und so einer Rachitis vorbeugen. Da Kinder von ein oder zwei Jahren meist nur wenig bzw. bedeckt der Sonne ausgesetzt werden, bilden sie über die Haut oft nicht ausreichend Vitamin D, weshalb bis zum zweiten Lebensjahr eine Substitution von Vitamin D zu Rachitis-Prophylaxe empfohlen wird.
Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Quellen: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ), Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit e. V., Kinder- und Jugendärzte im Netz, Ärzteblatt