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Polymorphe Lichtdermatose

"Hilfe, mein Kind ist allergisch gegen SONNE!" Juckreiz, Pusteln, Tränen – so kannst du sofort helfen

Sonnenallergie Kind: Was hilft und wie sich Entzündungen vorbeugen lassen
© GettyImages / triocean

Sonne macht gute Laune – aber für manche Kinder bringt sie leider auch unangenehme Nebenwirkungen mit sich. Juckende Pusteln, Rötungen oder Quaddeln nach einem Tag im Freien sind typische Anzeichen für eine Polymorphe Lichtdermatose, die häufigste Form der Sonnenallergie. Was Eltern wissen müssen – und wie man richtig vorbeugt.

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Juckreiz, Pusteln, Tränen: Was hilft bei akuter Sonnenallergie?

Eine Polymorphe Lichtdermatose ist eine harmlose, aber unangenehme Reaktion auf UV-Licht. Sie zeigt sich vor allem nach einer ungewohnt hohen Sonnen- bzw. UV-Dosis: Nach einem langen Spielplatzbesuch im Frühling oder dem ersten Tag am Meer treten Stunden oder auch erst 1-2 Tage später Rötungen, juckende Bläschen oder Quaddeln auf. Betroffen sind vor allem die Stellen, die die meiste Sonne abbekommen: Gesicht, Hals, Dekolleté, Arme und Schultern.

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Polymorphe Lichtdermatose behandeln: Schnelle Hilfe bei Sonnenallergie im Kindesalter

Die PLD kommt besonders häufig bei Kindern und Kleinkindern vor. So könnt ihr die akuten Symptome behandeln:

  • Feuchte Umschläge lindern den Juckreiz: Kühle Kompressen auf der Haut tun Kindern mit Sonnenallergie gut. Auch ein nicht zu warmes bis kühles Bad in Meersalz bringt oft Erleichterung.
  • Lange, dünne Kleidung: Schützt ihr die betroffenen Stellen mit luftiger Kleidung, verschwinden die Symptome schnell wieder.
  • Sonnencreme überprüfen: Manchmal löst auch die Sonnenpflege eine Reaktion aus. Nutzt spezielle Produkte für allergische Kinderhaut.
  • Hilfe auf Rezept: Quält der Juckreiz euer Kind sehr, kann euer Kinderarzt oder eure Dermatologin eine entzündungshemmende, kortisonhaltige Creme verschreiben. Auch Antihistaminika können den Juckreiz lindern. Achtung: Tragt das Gel nur ganz dünn auf die Haut auf.

Sonnenallergie: So beugt ihr eine Polymorphe Lichtdermatose bei eurem Kind vor

Das Allerwichtigste bei Kleinkindern mit Sonnen-Empfindlichkeit ist es, der (Über-)Reaktion vorzubeugen. Ungeschützt sollten die Kleinen im Sommer idealerweise gar keiner UV-Strahlung ausgesetzt werden. Das ist aber nur so semi-realistisch. Wenn ihr wisst, dass euer Kind zur Sonnenallergie neigt, seid in Sachen UV-Strahlung aber unbedingt besonders achtsam.

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"Wenig UV-Strahlung und ein guter Sonnenschutz – in Form von Schatten, Textilien und Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor – sind das A und O", so der Berufsverband der Kinder- und Jugendärztinnen

Wer seine Haut langsam an die Sonne gewöhnt, hat kaum Probleme mit allergischen Reaktionen. Die Haut eures Kindes verstärkt dann ihren natürlichen Schutzmechanismus und produziert mehr Melanin, das UV-Strahlen abhält. Trotzdem geht jetzt im Sommer nichts ohne einen LSF 50:

  • Sonnengel: Cremt eure Kinder mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbaden zu Hause mit einem Sonnengel für sensible Haut ein. Sonnencreme für Kinder mit allergischer Haut gibt es etwa von Jean + Len, Ladival oder Paediprotect. Ganz generell gilt bei Sonnencremes für Kinder (und Erwachsene): Sie soll Breitbandfilter enthalten, die gegen UVA- und UVB-Strahlen wirken.
  • UV-Kleidung: Lasst eure sonnenempfindlichen Kinder am besten nur mit geeigneter Schwimmkleidung ins Wasser oder in die Sonne. Damit können sie auch mal länger an Strand und See sitzen und beim Buddeln und Toben die Zeit vergessen.
  • Nie ohne Sonnenhut: Wenn eure Kleinkinder einen Hut oder eine Kappe aufsetzen, könnt ihr die allergischen Reaktionen im Gesicht ein wenig minimieren.
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Hausmittel & Nahrungsergänzung: Was ist dran an Calcium, Probiotika und Beta-Carotin?

Einige Eltern berichten von guten Erfahrungen mit unterstützenden Präparaten wie Calcium, Probiotika und Beta-Carotin.

Wissenschaftlich ist eine Wirkung der Prophylaxe mit Kalzium (Calcium) nicht eindeutig belegt, im Zweifel ist es aber einen Versuch wert. Sprecht am besten mit eurem Kinder- oder Hautarzt darüber, inwiefern euer Kind von Calcium zur Sonnenallergie-Vorbeugung profitieren kann.

Probiotika könnten eine positive Wirkung auf das Hautmikrobiom haben – hier ist die Studienlage aber auch noch uneinheitlich.

Dasselbe gilt fürs Provitamin A (Beta-Carotin), mit dem viele Eltern gute Sonnenallergie-Vorbeuge-Erfahrungen gemacht haben. Mit dieser Art der Behandlung solltet ihr aber zwei bis drei Monate vor der Sonnen-Saison starten.

Unser Tipp: Alles vorher ärztlich abklären lassen – besonders bei kleinen Kindern.

Sonderfall: Mallorca-Akne bei Jugendlichen

Diese Sonderform der Polymorphen Lichtdermatose äußert sich in kleinen Knötchen und Pusteln, die stark jucken können. Diese Hautreaktion wird so genannt, weil es hier bei Jugendlichen mit fettiger Haut nach dem Sonnenbaden zu Akne-ähnlichen Pickeln kommt. Verstärkt wird diese Reaktion durch fettige Sonnencreme auf der Haut. Seltener taucht Mallorca-Akne bei Kindern auf.

So behandelt ihr eine Mallorca-Akne am besten

Diese Sonnenallergie ist unangenehm – aber mit etwas Achtsamkeit gut kontrollierbar:

  • In den Schatten: Am besten vermeiden alle Menschen, die davon betroffen sind, längere Aufenthalte in starker Sonne.
  • Spezieller LSF: In vielen Fällen hilft es, von Sonnencreme auf ein Sonnengel zu wechseln, denn darin sind keine Emulgatoren und Fette enthalten.
  • Hilfe auf Rezept: Der Hautarzt oder die Hautärztin kann bei sehr starkem, länger anhaltendem Juckreiz Antihistaminika und entzündungshemmende Cremes verschreiben.
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Mallorca-Akne vorbeugen: Geht das?

Vorbeugen können eure Teenager am besten, indem sie Sonnenhüte tragen und Kleidung, die sie vor der Sonne schützt. Sonnencremes sollten für sensible Haut mit Neigung zur Mallorca-Akne geeignet sein. Viele Teenies mögen auch Sonnenschutz-Sticks oder -Roller für unterwegs.

Und unter uns Eltern: Sätze wie „LSF ist medizinisch wichtig“ ziehen eher selten. Probiert es lieber damit: „Mit einem guten Sonnengel kannst du Mallorca-Akne vermeiden – sonst sieht’s aus wie Pickel, ist aber viel unangenehmer.“ Wetten, dass sich eure Kids dann eincremen?