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Vergiftung & Erste Hilfe: Wie ihr im Notfall richtig reagiert

Vergiftung Erste Hilfe
© Getty Images/Elena KHarchenko

Bei dem Verdacht einer Vergiftung sollte schnell gehandelt werden und Sicherheit darüber herrschen, was jetzt zu tun ist. Solltet ihr euch noch nicht ganz sicher sein, wie man sich in solch einer Situation am besten verhält, helfen wir euch gerne weiter. Wir zeigen, wie ihr bei einer Vergiftung Erste Hilfe leistet, welche Anzeichen es dafür gibt und wie man vorbeugend handeln kann.

Welche Anzeichen für eine Vergiftung gibt es?

Welche Symptome auftreten, ist von der Art der Vergiftung abhängig. Das Deutsche Rote Kreuz listet die folgenden Anzeichen auf:

  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Plötzlich auftretende Bauchschmerzen
  • Schwindelgefühl und Kopfschmerzen
  • Erregungszustände
  • Schock
  • Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Atemstörung bis hin zum Atemstillstand
  • Herz-Kreislauf-Stillstand
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Vergiftungsfall: Ruhe bewahren und den Notruf wählen

Wenn ihr davon ausgeht, dass sich jemand vergiftet haben könnte, dann ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen. Greift am besten zuerst zum Telefonhörer und ruft sofort die Rettungsstelle oder bei einer Giftnotrufzentrale an.

Wichtig: Hier findet ihr eine Übersicht über die Telefonnummern und Adressen wichtiger Giftinformationszentren und Giftzentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Damit die Person am anderen Ende der Leitung möglichst schnell handeln kann, haltet ihr am besten diese Informationen bereit:

  • Allgemeine Angaben zur Person: Alter, Geschlecht, Gewicht
  • Was hat der/die Betroffene eingenommen und wie viel davon
  • Wie lange ist das Geschehen her
  • Wie ist die Substanz in den Körper gelangt
  • Welche Symptome hat die Person
  • Angabe einer Telefonnummer für Rückfragen sowie die Adresse

Wir raten euch dringend, euch an die Anweisungen zu halten, die man euch am Telefon gibt und nicht vorschnell zu handeln. Dazu zählt beispielsweise auch das Herbeiführen von Erbrechen und das Zuführen von Getränken (insbesondere Milch). Falsche Schritte könnten die Situation unter Umständen nur noch verschlimmern.

Vergiftung & Erste Hilfe: So geht ihr am besten vor

Das DRK gibt auch wichtige Informationen dazu, welche Schritte im Fall einer Vergiftung getätigt werden sollten. Ein Überblick:

  • Kontrolle der Lebenszeichen: Kontrolliert die Atmung und das Bewusstsein der betroffenen Person
  • Alarmiert bei einem Bewusstseinsverlust den Notruf
  • Sollte der/die Betroffene noch atmen, die stabile Seitenlage herbeiführen
  • Die Reste von Gift oder Erbrochenem am besten sicherstellen und dem Rettungsdienst mitgeben
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Vorsicht: Es geht bei der Ersten Hilfe auch um eure eigene Sicherheit! Tritt die Vergiftung bei einer Person beispielsweise durch die Einnahme von Schädlingsbekämpfungsmitteln (Kontaktgift) ein, könntet ihr euch auch selbst gefährden. Manche dieser Mittel greifen in das Nervensystem ein und können zu einem Atem- und Kreislaufstillstand führen. Eine Beatmung ist laut DRK in diesem Fall nicht möglich. Sollte es sich um eine Kohlendioxid-Vergiftung handeln, ist eine Rettung ebenfalls durch das Fachpersonal durchzuführen, das mit Atemschutzgeräten ausgestattet ist.

Wie kann man Vergiftungen verhindern?

Vergiftungsnotfälle sind leider weitaus häufiger als allgemein angenommen. Vor allem Kinder sind häufig die Leidtragenden. Giftstoffe verursachen im menschlichen Körper oft schwere gesundheitliche Störungen oder können sogar lebensbedrohlich werden.
Das Gift kann über den Verdauungstrakt, aber auch über die Atemwege und die Haut in den Körper gelangen.

Dementsprechend gibt es auch verschiedene Ursachen: Leichtsinn, Verwechslung aufgrund mangelnder Kennzeichnung, Drogen- und Alkoholmissbrauch, Unwissenheit und Neugier bei Kindern bis hin zu Selbstmordversuchen. Hier wird bereits deutlich, dass es in vielen Fällen durchaus die Möglichkeit gibt, das Eintreten einer Vergiftung zu verhindern. So könnt ihr vorbeugende Maßnahmen ergreifen:

  • Giftstoffe, Chemikalien, Reinigungsmittel, Medikamente, Pflanzenschutzmittel immer für Kinder unzugänglich aufbewahren und verschlossen halten
  • Keine Giftstoffe in Getränkeflaschen abfüllen
  • Keine unbekannten Pflanzen, Pilze oder Beeren essen und außerhalb der Reichweite kleiner Kinder platzieren
  • Medikamente immer nach ärztlicher Anweisung dosieren
Micky Moses

Fit für den Kindernotfall

"Ruhe bewahren und die Situation richtig einschätzen", das hilft erfahrungsgemäß in vielen Lebenslagen – vom Chaos im Kinderzimmer über Ehestreit bis hin zum medizinischen Notfall. In diesem Buch von Dr. med Katharina Rieth (ihres Zeichens Kindernotärztin, Intensivmedizinerin, familie.de-Autorin und Video-Star bei mapadoo) geht's um letztere und wie sie vermieden werden können. Kapitel 13 beschäftigt sich dabei ganz mit dem Thema 'Verschlucken von Giften/Intoxikationen'.

Fit für den Kindernotfall. Von Fieber bis Reanimation

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Für die eigene Familie oder auch als Geschenktipp für (werdende) Eltern – mit Mini-Vorwort zum 3. Kapitel von mir. (Okay, ja, das ist nur ein sehr kleines Zutun zu diesem Werk, aber ich freue mich, dass ich etwas beitragen konnte!)

Micky Moses

Kostenlose BfR-App: Vergiftungsfälle bei Kindern

Ihr könnt euch auch die kostenlose BfR-App herunterladen, die extra zum Thema "Vergiftungsunfälle bei Kindern" entwickelt wurde und als Informations- und Nachschlagewerk dienen soll. Im Notfall könnt ihr außerdem direkt aus der App ein für euch zuständiges Giftinformationszentrum anrufen. Sie ist für Smartphones mit den Betriebssystemen iOS (herunterladen) und Android (herunterladen) geeignet.

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Quellen: www.drk.de, www.bvl.bund.de

Online-Kindernotfallkurs bei Mapadoo buchen

Dass im Falle einer Vergiftung eventuell Erste Hilfe geleistet werden sollte, ist nun deutlich geworden. Das Thema spielt aber nicht nur bei Kindern und Erwachsenen eine große Rolle, sondern auch bei Babys. Bei Mapadoo könnt ihr an einem entsprechenden Kindernotfall-Kurs teilnehmen. Hier findet ihr aber noch weitere Angebote, die frischgebackenen Eltern helfen können:

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Bin ich eigentlich eine gute Mama?

Bildquelle: Getty Images/Elena KHarchenko

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