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Sonnen-Vitamin

So wichtig ist Vitamin D für Babys und Kinder: Menge, Mangel & Risiken

Vitamin D für Babys

Wer im Krankenhaus entbunden hat, kennt es bestimmt: Noch vor der Entlassung weißen die Ärzte oder Ärztinnen euch darauf hin, dass ihr eurem Baby Vitamin D geben sollt, besonders, wenn ihr ein Winterbaby habt. Warum? Wir haben alle Fakten zu Vitamin D für Babys und Kinder.

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Wenn nicht im Krankenhaus, dann werden frischgebackene Eltern spätestens bei der zweiten Vorsorgeuntersuchung vom Arzt oder der Ärztin darauf hingewiesen, dass sie ihr Kind bis zum zweiten Lebensjahr zusätzlich mit Vitamin D versorgen sollen. Bis vor ein paar Jahren hatten die wenigsten von uns schon einmal etwas von Vitamin D gehört. Mittlerweile nehmen auch immer mehr Erwachsene entsprechende Präparate ein, um einen Mangel vorzubeugen oder auszugleichen.

Wofür braucht mein Baby Vitamin D?

Gerade bei Tabletten oder Tropfen, die wir unserem wenige Tage alten Baby täglich geben sollen, wollen wir Eltern natürlich wissen, warum Vitamin D so wichtig für unser Baby ist.

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Früher dachte man, dass Vitamin D nur beim Knochenwachstum eine wichtige Rolle spielt. Aber mittlerweile hat man noch mehr Vorgänge identifiziert, bei denen Vitamin D eine wichtige Rolle spielt:

  • Stärkung der Knochen
  • Kräftigung der Muskeln
  • Zahnbildung
  • Unterstützung des Immunsystems bei der Abwehr von Erregern
  • Hemmung des Immunsystems bei überschießender Immunreaktionen und dadurch Mäßigung von Autoimmunerkrankungen
  • Schutz der Nervenzellen im Gehirn
  • Positiver Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem
  • Blutdrucksenkung
  • Vorbeugung von Gefäßerkrankungen
  • Schützende Wirkung vor Krebserkrankungen

Was ist Vitamin D und wo bekommt mein Kind es her?

Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin und wird zu 80 bis 90 % von unserem Körper gebildet, wenn UVB-Licht auf unsere nackte Haut trifft. Über die Nahrung kann Vitamin D nur in geringen Mengen aufgenommen werden. Vitamin D wird im Muskel- und Fettgewebe gespeichert.

Der Grund, warum Ärzte zur Vitamin D-Supplementation bei Babys und Kleinkindern raten, ist der, dass Babys in den ersten Monaten und Jahren in der Regel nur wenig direktem Sonnenlicht ausgesetzt sind – was bei empfindlicher Babyhaut auch richtig und wichtig ist. Auch über die Muttermilch und Babynahrung werden nur kleine Mengen Vitamin D aufgenommen.

Bei älteren Kindern und Erwachsenen reicht es sich zwischen April und September zweimal pro Woche für circa 30 Minuten oder besser täglich etwa 15 Minuten die Sonne auf die nackte Haut an Armen, Händen und ins Gesicht scheinen zu lassen. Wichtig ist hierbei auch, dass zuvor kein Sonnenschutz aufgetragen wurde, da dieser die Vitamin D-Bildung zu großen Teilen blockiert.

Vitamin D in Lebensmitteln

Für eine nennenswerte Vitamin D-Aufnahme sollte mindestens einmal pro Woche Vitamin D-haltiger Fisch wie Hering und Lachs verzehrt werden. Aber das schafft kaum einer von uns, oder? Weitere Lebensmittel die nennenswerte Mengen enthalten sind Milch, Butter, Eier und Avocados. Hier reicht die enthaltende Menge Vitamin D allerdings nicht aus, um uns rein über die Nahrung ausreichend mit dem Vitamin zu versorgen.

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Auch interessant: Sommer-Milch von Weidekühen – also Kühen, die im Sommer wirklich draußen stehen – hat bis zu zehnmal mehr Vitamin D als Winter-Milch und Milch von Indoor-Kühen.

In anderen Ländern wie z. B. den USA, Kanada und Australien werden übrigens einige Lebensmittel wie beispielsweise Margarine oder Milch grundsätzlich mit Vitamin D angereichert. Bei uns ist dies nicht erlaubt.

All diese Faktoren machen es für uns und besonders für unsere Babys und Kleinkinder schwierig, ausreichend mit Vitamin D versorgt zu werden, weshalb eine zusätzliche Gabe von Vitamin D notwendig ist.

Vitamin D als Nahrungsergänzung

Vitamin D gibt es als Tropfen und Tabletten. Bei Babys eignet sich die Tropfenform, Tabletten können jedoch auch gut in den Sauger der Milchflasche oder die Backe des Babys gelegt werden. Durch die Saugbewegung beim Trinken löst sie sich gut auf.

Für Kleinkinder und Kinder gibt es auch Kautabletten mit Geschmack. Einige Ärzte empfehlen auch Kombipräparate mit Vitamin D und Fluorid. Warum diese Kombination auch kritisch gesehen wird, kannst du am Ende unsere U2-Vorsorgeuntersuchungs-Artikel nachlesen.

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Wie viel Vitamin D braucht mein Baby?

Babys haben im ersten Lebensjahr einen erhöhten Vitamin D-Bedarf, um einen gesunden Knochenaufbau zu gewährleisten. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (DGKJ) empfiehlt daher bei gestillten und nichtgestillten Säuglingen ab der ersten Lebenswoche bis zum ersten Geburtstag die tägliche Gabe von 10-12,5 µg (400-500 IE [Internationale Einheiten] Vitamin D. Diese Prophylaxe kann im zweiten Lebensjahr in der Winterzeit fortgesetzt werden.

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Ab dem zweiten Lebensjahr kann eine weitere Gabe von Vitamin D hilfreich sein, ist laut der DGKJ aber nicht zwingend notwendig. Hier sollte man individuell auf den Bedarf des eigenen Kindes eingehen. Wenn sich euer Kind viel draußen aufhält und entsprechend ernährt wird, ist es möglicherweise bereits bestens mit Vitamin D versorgt – zumindest im Sommer.

Check: Da eine Überdosierung von Vitamin D ebenfalls nicht gesund ist, ist es empfehlenswert den Vitamin D-Status eures Kindes einmal pro Jahr mit einer Blutanalyse beim Kinderarzt checken zu lassen.

Welche Folgen kann ein Vitamin D-Mangel für mein Kind haben?

Ist der Vitamin-D-Spiegel deines Kindes dauerhaft zu niedrig, kann dies negative gesundheitliche Auswirkungen haben. Gerade in den ersten Lebensjahren kann ein Vitamin D-Mangel zu einer verminderten Verkalkung der Knochen führen und damit zu einer Rachitis. Dies sind die Folgen und Symptome einer Rachitis:

  • Knochenerweichung
  • Wirbelsäulenverkrümmung
  • Bildung von starken O- oder X-Beinen
  • Muskelschwäche
  • Krampfanfälle der Muskeln
  • Aufgebogener Brustkorb
  • Verspäteter Zahndurchbruch
  • Karies
  • Zahnschmelzprobleme
  • geschwächte Bauchmuskulatur
  • geschwollene Gelenke
  • Allgemeine motorische Entwicklungsverzögerungen
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Verstopfung

Vitamin D für Babys und Kinder: Vitamin D braucht Kalzium

Damit das aufgenommene Vitamin D in den Knochen eingelagert werden kann, benötigt der Körper Kalzium. Daher ist es wichtig über eine ausgewogene Ernährung auch ausreichend Kalzium aufzunehmen. Besonders kalziumhaltige Lebensmittel sind z. B. Brokkoli, Hirse, Petersilie, Milch und Eier. Wer sich vegan ernährt, sollte zu einer mit Kalzium angereicherten Milchalternative greifen.

Vitamin D für Babys so wichtig: Erhöhtes Risiko eines Vitamin D-Mangels in Europa

Jugendliche und Kinder in Europa, besonders im Norden, haben es schwer genügend Vitamin D über die Haut aufzunehmen. Die Sonne scheint hier einfach zu selten und nicht im richtigen Winkel auf unsere Haut. Besonders in Deutschland lebende dunkelhäutige Kinder haben ein höheres Risiko eines Vitamin D-Mangels. Ihre Haut benötigt die 10- bis 50-fache Dosis an UVB-Strahlen, um die gleiche Menge Vitamin D ihre hellhäutigen Altersgenossen zu bilden. Zudem halten sich heutzutage Kinder und Jugendliche zu wenig draußen auf, was einen möglichen Mangel begünstigt. Hier wäre nach Abklärung mit dem Arzt eine Vitamin D-Supplementierung sinnvoll.

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Ist zu viel Vitamin D schädlich für mein Kind?

Viel hilft viel ist bei der Vitamin D-Supplementierung keine gute Idee. Nimmt dein Kind über einen längeren Zeitraum zu eine zu hohe Dosis Vitamin D auf führt dies zu einer erhöhten Kaliumkonzentration im Blut, mit möglicherweise schlimmen gesundheitlichen Folgen. Eine Vitamin D-Überdosierung kann folgende Vergiftungserscheinungen hervorrufen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Starker Durst
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit

Die sichere Obergrenze für die supplementierte Vitamin D-Aufnahme liegt bei maximal 25 µg pro Tag für Kinder (1.000 IE) und 50 µg pro Tag für Erwachsene (2.000 IE). Wenn ihr euch unsicher seid, lasst euch zur individuellen Dosierung für euer Baby oder Kind von eurem Kinderarzt oder in der Apotheke beraten.

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Quellen: Deutsche Apotheker Zeitung, Ärzteblatt, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (DGKJ)

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Bildquelle: Getty Images/ Halfpoint

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