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3-Monats-Koliken: Das hilft gegen Babys Bauchweh

3 monats koliken

Viele Säuglinge haben hin und wieder mit Bauchweh zu kämpfen. Aber jedes zehnte Baby leidet in den ersten Lebensmonaten so sehr darunter, dass es regelmäßig heftige Schreiattacken bekommt. Man spricht dann von den 3-Monats-Koliken.

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Kurz nach dem Füttern geht es los: Das Baby schreit herzzerreißend. So lange, bis sein Köpfchen hochrot anläuft und die Eltern am liebsten mitweinen möchten. Der kleine Schatz lässt sich kaum beruhigen. Den Namen haben die 3-Monats-Koliken vom Zeitpunkt ihres Auftretens: Am schlimmsten sind sie in den ersten drei Lebensmonaten, danach nehmen die Schreiattacken langsam ab. Ende des neunten Monats haben es die meisten Babys dann gänzlich überstanden.

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Was sind die typischen Anzeichen für 3-Monats-Koliken?

Typisch für die 3-Monats-Koliken ist, dass sich der kleine Wurm während der Schrei- und Weinattacken nicht so leicht beruhigen lässt. Die Eltern stehen dem Ganzen minuten- oder gar stundenlang sehr hilflos gegenüber: Sie haben ein Schreibaby. Die Kleinen schreien vorwiegend nachmittags und abends und beginnen damit entweder schon während des Trinkens oder kurz danach. Meistens macht ihr Bauch gluckernde Geräusche und sie haben Blähungen. Geht die Luft ab, scheint ihnen das ein wenig Linderung zu verschaffen.

Weitere Verhaltensmuster für die 3-Monats-Koliken:

  • abwechselndes Anziehen und Abstoßen der Beine oder Überstrecken des Körpers
  • Wedeln mit den Armen
  • die Händchen sind zu Fäusten geballt
  • schmerzverzerrtes, hochrotes Gesicht
  • die Schreiattacken hören irgendwann plötzlich auf

Die Statistik zeigt übrigens, dass häufiger Jungs als Mädchen unter den 3-Montas-Koliken leiden. Um sicher zu sein, ob dein Kind wirklich darunter leidet, solltest du alle anderen Schrei-Gründe ausschließen können, d.h. Hunger, eine volle Windel, Krankheiten und Zuwendungsbedarf. Auch das KiSS-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung) sollte vom Arzt ausgeschlossen sein.

Welche Ursachen steckten hinter den 3-Monats-Koliken?

Es gibt nicht die eine Ursache, aber viele Vermutungen, was der Auslöser sein könnte:

  • ein noch unausgereifter Darm des Babys, der zu Blähungen führt
  • verschluckte Luft durch zu hastiges Trinken
  • blähende Nahrungsmittel (ggf. aufgenommen über die Muttermilch)
  • Fertigmilchnahrung, die wegen bestimmter Zusätze im Magen schäumen
  • selten: Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder sonstige Allergien

Gib es andere Gründe für Koliken, die nicht die Verdauung betreffen?

Einige Ärzte sind davon überzeugt, dass die Schreiattacken gar nichts mit Bauchschmerzen und Blähungen zu tun haben, sondern psychosomatisch bedingt sind. So sollen Reizüberflutung und Stress bei besonders sensiblen Kindern oder Verständigungsprobleme zwischen Eltern und Kind die Kleinen so zum Schreien bringen. In dem Fall wäre das Schreien als Regulationsstörung zu bezeichnen, und ein harter Bauch und Blähungen wären die Folgen des Schreiens nicht dessen Ursache.

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Wann sollte ich mit dem Baby zum Arzt, weil es 3-Monats-Koliken hat?

Die 3-Monats-Koliken sind ungefährlich fürs Baby, solange es ausreichend trinkt und sich gut entwickelt. Dennoch solltest du bei anhaltendem Schreien vom Arzt abklären lassen, ob die Schmerzen vielleicht krankheitsbedingte Ursachen haben.

Anzeichen für einen Arztbesuch:

  • dein Baby nimmt nicht genug an Gewicht zu
  • dein Baby trinkt nicht ausreichend
  • das Schreien klingt plötzlich anders
  • das Schreien über drei Stunden anhält
  • zum Schreien komme andere Beschwerden (Fieber, Durchfall, Erbrechen) hinzu

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Was hilft bei 3-Monats-Koliken?

Da die Ursachen für die heftigen Bauchkrämpfe beim Baby nicht eindeutig geklärt sind und sich vermutlich auch von Baby zu Baby unterscheiden, hilft nur: Ausprobieren, was deinem Kind Linderung verschafft. Um das Risiko bzw. die späteren Folgen von Bauchschmerzen möglichst gering zu halten, kannst du die folgenden Tipps einmal ausprobieren.

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Schon beim Füttern beachten:

  1. Dein Baby darf nicht zu schnell trinken. Hastiges Trinken führt dazu, dass viel Luft geschluckt wird. Übereifrige Flaschenkinder kannst du zum Beispiel mit einem kleineren Saugerloch zu langsamerem Trinken anhalten.
  2. Die angerührte Milch in der Flasche darf nicht zu schaumig sein, wenn sie gefüttert wird.
  3. Manchen Kindern kann eine sehr aufrechte Haltung beim Füttern vorbeugend helfen.
  4. Probier auch einmal dein Kind häufiger, dafür aber mit kleineren Portionen zu füttern, weil diese besser verdaut werden können.
  5. Das Bäuerchen ist wichtig, besonders für Säuglinge mit 3-Monats-Koliken. Lege am besten schon nach einer Minute Füttern eine kurze Pause ein, damit dein Kind aufstoßen kann. Auch beim Brustwechsel und nach der Mahlzeit solltest du dein Kind ausgiebig aufstoßen lassen.
  6. Nimm dir viel Zeit zum Füttern und sorge dabei für eine ruhige Umgebung ohne Radio- und TV-Lärm.

Speziell bei Stillbabys:

  1. Achte beim Stillen auf die richtige Haltung des Babys und darauf, dass es die Brustwarze ganz in den Mund nimmt.
  2. Du als stillende Mutter kannst ausprobieren, ob es deinem Baby besser bekommt, wenn du auf bestimmte Lebensmittel verzichtest.
  3. Generell solltest du keine blähenden Lebensmittel wie Kohlgemüse und Hülsenfrüchte essen. Deren blähende Wirkung geht nämlich direkt über die Muttermilch auf den Säugling über.
  4. Auch Tees, Kaffee, Schokolade, Gewürze, Hefeteigwaren und bestimmte Obstsorten können bei empfindlichen Kindern zu Blähungen führen.
  5. Da selten auch eine Milcheiweißallergie für die Koliken verantwortlich ist, kannst du - in Absprache mit deinem Arzt - auch einmal eine Woche lang auf Kuhmilchprodukte verzichten.

Stress und Reizüberflutung vermeiden:

  1. Weil auch Stress im Verdacht steht, für die 3-Monats-Koliken verantwortlich zu sein, solltest du – dir und deinem Baby zuliebe – alles ganz in Ruhe angehen.
  2. Strukturiere deinen Tagesablauf. Feste Rituale helfen dem Baby beim Entspannen und geben ihm Sicherheit.
  3. Achten darauf, dass dein Baby tagsüber nicht zu vielen Reizen ausgesetzt ist, damit es abends besser zur Ruhe kommt.

Wo bekomme ich Hilfe für ein Schreibaby?

Ewiges Schreien geht an die Substanz, das wird niemand abstreiten. Lass dich aber niemals dazu hinreißen, das Kind zu schütteln! Leider ist das Schütteltrauma immer noch eine der häufigsten Todesursachen bei Säuglingen. Wenn du merkst, dass du die Nerven verlierst, lege dein Kind ab und verlasse den Raum, um dich zu beruhigen und neue Kraft zu sammeln! Scheue dich nicht, angebotene Hilfe anzunehmen und dein Kind in Schreiphasen auch mal an den Partner, die (Schwieger-)Eltern oder hilfsbereite Freunde abzugeben. Professionelle Hilfe bei Schreibabys bieten die Schreiambulanzen.

Still-Quiz: Was weißt du über Muttermilch und das Stillen?

Bildquelle: Anchiy/Getty Images

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