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Hüftschnupfen beim Kind: Wenn beim Laufen plötzlich die Gelenke schmerzen

Hüftschnupfen kann eurem Kind fiese Schmerzen bereiten
© Getty Images/ AaronAmat

Dein Sohn hat was? Hüftschnupfen? Was soll das denn sein? Diese oder ähnliche Reaktionen erhielten wir, als unser Vierjähriger vor ein paar Wochen beim Gehen plötzlichen anfing zu hinken und über Schmerzen im Hüftgelenk klagte. Die Kinderärztin diagnotizierte umgehend einen Hüftschnupfen. Das hatten wir zuvor noch nie gehört.

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Dabei ist Hüftschnupfen (lat. Coxitix fugax Coxitis fugax oder Coxalgia fugax) bei Kindern gar nicht mal so selten und glücklicherweise auch nichts wirklich Schlimmes. Weh tut es dem Kind trotzdem!

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So zeigt sich ein Hüftschnupfen beim Kind

Unser Sohn fing beim Toben auf dem Spielplatz plötzlich an zu hinken und zeigte an, dass er Schmerzen in seinem Hüftgelenk hätte. Und das ist absolut typisch für Hüftschnupfen bei Kindern. Er taucht meist von einem auf den anderen Moment auf und das Kind klagt über Schmerzen in der Hüfte beim Gehen, die sogar bis zum Knie ausstrahlen können. Eine Untersuchung beim Kinderarzt bestätigt in den meisten Fällen schnell den Verdacht. Dafür untersucht die Ärztin die Mobilität des Gelenks, das Schmerzverhalten in der Bewegung und macht möglicherweise auch einen Ultraschall.

Das sind die häufigsten Symptome

Hüftschnupfen äußert sich bei Kindern meist ähnlich, kann aber unterschiedlich starke Schmerzen verursachen, bzw. wird der Schmerz unterschiedlich stark wahrgenommen. Folgende Symptome sind typisch:

  • Schmerzen in der Leiste bzw. Hüfte beim Gehen – meist nur einseitig, kann aber auch beide Seiten betreffen
  • Der Schmerz taucht plötzlich auf
  • Die Schmerzen können bis in den Oberschenkel und das Knie ausstrahlen
  • Erkrankte Kinder schränken ihre Bewegung ein und wollen teilweise gar nicht mehr laufen
  • Das Kind hinkt plötzlich
  • In der Rotatinsbewegung von Hüfte und Bein nimmt der Schmerz zu

Auch unsere Redakteurin Lisa litt als Kind an Hüftschnupfen, was ihr nachhaltig in Erinnerung geblieben ist:

"Obwohl es schon wirklich lange her ist (ich glaube ich war um die 10 Jahre alt), erinnere ich mich noch ganz genau an den fiesen Schmerz, den mir der Hüftschnupfen bereitet hat. Es war so schlimm, dass ich tagelang nur mit Krücken rumgelaufen bin. Immerhin hatte ich schon immer ein Faible für skurrile Wörter, deswegen hat mich der Name meiner Krankheit mächtig amüsiert. Das hat mich ein bisschen aufgeheitert."
Familie.de-Redakteurin Lisa Purrio
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Was ist ein Hüftschnupfen?

Ein Hüftschnupfen ist eine nicht bakterielle, entzündliche Reizung des Hüftgelenks, oft in Kombination mit einer lokalen Wasseransammlung, die man im Ultraschall gut erkennen kann. In den meisten Fällen ging dem Hüftschnupfen beim Kind ein paar Wochen zuvor ein grippaler Infekt z. B. der Atemwege oder eine Magen-Darm-Infektion voraus. Diese Infektion führt dann zu einer Reizung in der Hüfte (und nur in der Hüfte). Warum ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Es wird aktuell aber davon ausgegangen, dass es sich beim Hüftschnupfen um eine überschießende Immunreaktion auf den vorangegangene Infekt handelt.

Wie häufig tritt ein Hüftschnupfen bei Kindern auf?

Zwar können auch Erwachsene einen Hüftschnupfen bekommen, besonders häufig tritt die Krankheit aber bei Kindern zwischen drei und acht Jahren auf. Jungs sind vier Mal häufiger betroffen als Mädchen. In Österreich erkrankt eines von 1.300 Kindern pro Jahr an Hüftschnupfen – die Zahlen in Deutschland dürften ähnlich sein.

Was tuen bei Hüftschnupfen beim Kind?

Zunächst sollte man die Hüftschmerzen des Kindes von einer Kinderärztin abklären lassen, um sicher zugehen, dass es sich wirklich um einen harmlosen Hüftschnupfen und nicht um eine andere ernstere Krankheit wie z. B. Borresliose oder eine bakterielle Gelenkentzündung handelt.

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In der Regel verordnet der Arzt dann Ruhe und Schonung für die Hüfte. Bei älteren Kindern können z. B. Krücken verordnet werden, um das Hüftgelenk beim Gehen zu entlastet. Bei jüngeren Kindern ist hingegen Couch- oder Bettruhe angesagt – sofern bzw. so gut sich das bei eurem kleinen Wirbelwind umsetzen lässt.

Unterstützend verordnen die meisten Ärzte oftmals entzündungshemmende und schmerzlindernde Mittel wie z. B. Ibuprofen-Saft.

Wie lange dauert ein Hüftschnupfen?

Glücklicherweise ist ein Hüftschnufpen bei Kindern in der Regel schnell überstanden und hinterlässt auch keine Folgebeschwerden. Wenn das Kind sich brav schont und mit entzündungshemmendem Schmerzmittel behandelt wird, ist der Hüftschnupfen in der Regel nach einigen Tagen bis maximal einer Woche überstanden. In etwa 20 bis 30 % zieht sich die Krankheit bis zu zwei Wochen. Obwohl es in 80 % der Fälle zu einer restlosen Heilung kommt, sind bei ca. 20 % auch Rückfälle möglich. Oft liegt dies an einer nicht ausreichend eingehaltenen Schonzeit.

Klein- und Schulkinder dazu zu bringen, sich ruhig aufs Sofa zu setzen, ist gar nicht so einfach. Wenn nichts mehr hilft, muss der gute alte Fernseher ran. Mit einem schönen Kinderfilm bekommt man jedes Kind zum Stillsitzen:

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Charoline Bauer

Und plötzlich humpelt das Kind

Bis vor Kurzem war mir der Begriff "Hüftschnupfen" völlig unbekannt und scheinbar auch dem Großteil meines Umfeldes. Denn nachdem unserem hinkenden und über Schmerzen klagenden Sohn einen Hüftschnupfen diagnostiziert wurde, erhielt ich nach Erwähnung des selbigen gegenüber Freunden und Familie immer Blicke voller Fragezeichen. Aber nun gut, jetzt weiß ich aus eigener Erfahrung, es gibt ihn wirklich, den witzig klingenden, aber überaus schmerzhaften Hüftschnupfen.

Und ich weiß auch, dass es verdammt schwer ist, einen vierjährigen Wirbelwind in den Schongang zu bringen – vorallem, wenn Dank Schmerzmittel, die fiesen Hüftschmerzen nicht mehr zu spüren sind. Bei uns hatte sich der Hüftschupfen beim Kind glücklicherweise bereits nach wenigen Tagen erledigt. Ich muss das jetzt nicht unbedingt nochmal haben, aber es gibt in der Tat Schlimmeres!

Charoline Bauer

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