Das Kind hustet im Akkord und ihr wisst schon gar nicht mehr, wie ihr euren Mini-Patient*innen helfen könnt? Versucht doch mal hartnäckigen Husten mit einem Inhaliergerät zu lindern. Wer jetzt ein großes Fragezeichen im Kopf hat: Wie ihr mit euren Kindern richtig inhaliert und was laut Expertinnen No-Gos dabei sind (Spoiler: die Kochtopf-Methode und ätherische Öle).
Wann hilft Inhalieren bei Kindern?
Gerade bei Kindern kann so eine Erkältung inklusive Husten langwierig und kräftezehrend sein. 3 bis 6 Wochen "böllern" und schniefen, sind leider ganz normal. Solange es euren Kids sonst gut geht, sie nicht fiebern oder apathisch sind, braucht ihr euch also keine Sorgen zu machen. Um unseren Kids die Hust- und Schnief-Zeit zu erleichtern, raten Kinderärzt*innen aber zum Inhalieren mit einem Düsen- oder Ultraschall-Vernebler.
Das Inhalieren befeuchtet die gereizten Schleimhäute, steigert die Durchblutung und hilft so, hartnäckigen Schleim in der Nase und den Bronchien zu lösen. Nicht nur bei Erkältungshusten und Schnupfen, auch bei einer Nebenhöhlen-Entzündung oder Bronchitis kann Inhalieren helfen. Je früher ihr damit beginnt, desto besser. Insbesondere vorm Schlafengehen ist Inhalieren bei erkälteten Kindern eine gute Idee.
Vorsicht: Bitte nicht mit der Kochtopf-Methode inhalieren, die viele von uns noch aus ihrer Kindheit kennen. Hier ist die Verbrühungsgefahr zu hoch – insbesondere bei Kindern unter 3 Jahren. Die heißen Dämpfe können Augen und Schleimhäute unnötig reizen und die Tröpfchen des Wasserdampfs sind sowieso zu groß und bleiben – statt in die Lunge zu gelangen – in Mund und Luftröhre stecken. Das führt mitunter zu unangenehmen Pilzinfektionen.
Inhalieren mit einem Düsen- oder Ultraschall-Vernebler hat dagegen keine Nebenwirkungen. Die Schleimhaut wird befeuchtet, festsitzender Schleim gelöst und abtransportiert. Auch nie verkehrt: Vorm Schlafengehen eine Zwiebel aufschneiden. Stinkt, hilft aber zumindest etwas, die Nacht besser durchzustehen.
Welche Zusätze sind beim Inhalieren okay?
Auch, wenn viele Erkältungsbäder und Mittel für Erwachsene Eukalyptus oder Menthol enthalten – bei Babys und Kleinkindern gilt: Finger weg von ätherischen Ölen! Kinder sollten mit Kochsalzlösung (NaCl 0,9%) inhalieren. Am besten täglich 2 bis 4 Mal. Weil sich in geöffneten Flaschen schnell Keime bilden, empfehlen sich sterile Ampullen, zum Beispiel Emser Inhalationslösung (über Aponeo.de).
Für Babys und Kleinkinder unter 3 Jahren können insbesondere scharfe ätherische Öle wie Menthol, Campher oder Eukalyptus gefährlich werden. Es besteht die Gefahr, dass dadurch die Stimmritze des Kehlkopfes verkrampft und das Kind eine akute Atemnot bekommt. In so einem Fall müsstet ihr sofort den Notarzt rufen.
Bei starkem Schleim sind auch Lösungen mit 3% Kochsalz okay – oder natürlich Medikamente aus der Apotheke, die der Kinderarzt oder die Pneumologin verschreiben. Das sind dann kortisol-ähnliche Wirkstoffe oder solche, die die Bronchien erweitern und entzündungshemmend wirken.
Wer unsicher ist, welcher Zusatz zum Inhalieren im konkreten Akutfall der passende ist: Klärt das ruhig mit eurem Kinderarzt/eurer Kinderärztin ab. Wir halten generell Rücksprache, bevor wir zum Inhaliergerät greifen, ob diese Behandlungsmethode gerade die richtige ist bzw. ausreicht.
Ab wann dürfen Kinder inhalieren?
Im Prinzip können schon Säuglinge mit einem Gerät inhalieren, das mit einer Inhalationslösung funktioniert – und das wird in Kinderkliniken auch gemacht. Wer zuhause inhalieren möchte, achtet bitte immer genau auf die Herstellerangaben. Für Babys und Kleinkinder bis etwa 2 Jahre gibt es Düsen- oder Ultraschall-Vernebler mit Masken, die ihr auf Mund und Nase setzt, ab rund 3 Jahren können Kinder alternativ mit Hilfe eines Mundstücks inhalieren – letzteres ist oft effektiver. Denn:
Eine Inhalationsmaske muss perfekt mit dem Gesicht abschließen. Sonst kann man sich das Inhalieren leider sparen.
Inhalieren: Wie funktionieren elektrische Inhaliergeräte?
Was viele nicht wissen: Hat sich Schleim in den Bronchien festgesetzt, ist das Inhalieren mit Wasserdampf sinnlos. Die aufsteigenden Wassertröpfchen sind nicht klein genug, um die unteren Atemwege überhaupt zu erreichen. Bei einem elektrischen Inhaliergerät sind die Wasserteilchen kleiner, sie erreichen die Bronchien und lösen den dort festsitzenden Schleim.
Ein weiterer Vorteil: Der Dampf geht nur in Nase und Mund und reizt daher nicht die Augen. Für Familien ist die Investition in ein Inhalationsgerät also definitiv eine Überlegung wert. Am besten eins, das alle mit eigener Maske bzw. eigenem Mundstück nutzen können.
Sprecht ruhig euren Kinderarzt an: Bei häufigen Infekten kann er ein Inhaliergerät verschreiben. Die (Teil-)Kosten übernimmt dann die Krankenkasse.
So inhalieren Kinder mit einem Inhalator
In der Regel ist eine aufrechte Haltung fürs Inhalieren ideal. Das heißt, das Kind sitzt je nach Alter auf dem Schoß eines Elternteils oder steht vor dem Inhalationsgerät. Für Babys gibt es auch Geräte mit speziell angepassten Masken, die ihr im Liegen verwenden könnt.
- Je nach Alter und Empfehlung in der Packungsbeilage legt ihr eurem Kind entweder mit leichtem Druck eine Maske auf Mund und Nase oder bittet es, das Mundstück gut mit den Lippen zu umschließen.
- Ein Tipp: Ist das anfangs zu beängstigend, könnt ihr das Inhalieren erst mal bei einem Kuscheltier oder mit der Lieblingspuppe üben.
- Wenn euer Kind so weit ist und die Maske bzw. das Mundstück gut sitzt, bittet ihr es, ruhig und möglichst entspannt übers Mundstück oder die Maske ein- und auszuatmen. Oft hilft es, wenn ihr während des Inhalierens eine Geschichte erzählt oder vorlest, um die Zeit für das inhalierende Kind etwas angenehmer zu gestalten. Inhalieren tut zwar nicht weh, aber es macht auch nicht jedem Kind Spaß.
- Auch hier gilt: Wer unsicher ist, bespricht sich nochmal mit seinem Kinderarzt oder seiner Pneumologin. Die Expert*innen können auch die Handhabung des Geräts nochmal genau erklären und zeigen, wie das mit dem Inhalieren funktioniert.
Im Test: Der mobile Inhalator IN 165 von Medisana
Bei uns dauerhustet und schnieft sich gerade die ganze Familie durch den Winter. Deshalb sagten wir spontan „Ja“, als wir das Angebot bekamen, den als Medizinprodukt zertifizierten Inhalator IN 165 von Medisana zu testen. Und so ging es direkt ans Zusammenbauen. Ich bin ja ehrlich gesagt eher der Typ „Das krieg ich ohne Anleitung hin“. Bei einem Inhalator ist das jedoch keine gute Idee. Erst mal gilt es nämlich, die richtigen Teile zu waschen, zu sterilisieren und zusammen zu bauen. Das klappt beim Inhalator IN 165 von Medisana easy, ist aber natürlich nicht intuitiv möglich.
Mit dabei sind neben 5 Ersatzfiltern, der Zerstäuberflasche, 2 Luftschläuchen und Extras für die Kids 3 Masken in unterschiedlichen Größen – je passend für ein Baby und ein Kind (inklusive süßem Motiv) und eine für Erwachsene.
Dazu kommen ein extra Nasen- und Mundstück. Süß ist die Idee, Meerestier-Aufkleber beizulegen, damit kleinere Kinder sich dem Inhaliergerät spielerisch annähern können. Unser Mini ist schon ein Schulkind, fand die Aufkleber aber auch noch cool.
Für ihn ist das Inhalieren nicht neu, deshalb funktionierte es auf Anhieb mit Maske und Mundstück. Mein 1. Versuch lief ebenfalls gut. Der Inhalator vernebelt die Wirkstoffe mittels moderner Mikrokompressionstechnik. So kommen die Aerosole dorthin, wo sie wirken sollen: in die oberen und unteren Atemwege.
Ich empfand diesen „kühlen Nebel“ als angenehm. Praktisch: Ist der Wirkstofftank leer, schaltet sich der Inhalator automatisch wieder ab. Das IN 165 von Medisana hat zudem einen wiederaufladbaren Akku (per USB-Anschluss), ist schön klein und kommt mit Aufbewahrungstasche, was für Reisen praktisch ist. Unsere Schnupfen-Bronchitis-Krank-Wochen hindurch hat es unserem Mini geholfen, zu inhalieren. Wichtig: Kinder dürfen das natürlich nur zusammen mit einem Erwachsenen – und jeder nutzt seine eigene Maske.
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Wichtig zu wissen: Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure ÄrztInnen oder ApothekerInnen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.