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Kein unnötiges Risiko: 14 Tipps für mehr Sicherheit auf dem Spielplatz

Sicherheit Spielplatz: Kinder klettern auf Brücke

Spielplätze stehen bei vielen Familien fast täglich auf dem Programm, denn hier können sich unsere Kids so richtig schön spielerisch austoben. Wir zeigen euch, wie ihr für einen möglichst sicheren Spielplatz-Besuch sorgen könnt und was ihr noch für die Unfallsicherheit eurer Kinder tun könnt.

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Für uns Eltern, Familienmitglieder, Betreuer*innen und Lehrer*innen ist Unfallprävention ganzjährig ein großes Thema. Denn auch, wenn kleine Schürfwunden und blaue Flecken unangenehm sind, sind es vor allem schwere Stürze, die Kinder in Notaufnahmen bringen.

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Auch auf Spielplätzen sind hohe Klettergerüste, Rutschen und Schaukeln die Unfallquellen Nummer eins und oft Grund für Arztbesuche. Was natürlich nicht heißen soll, dass eure Kids auf die tollen Spielgeräte verzichten sollten. Vielmehr ist es wichtig, dass sie so viel Übung wie möglich mit ihnen bekommen und generell durch Bewegung ein sicheres Körpergefühl entwickeln. Und ihr ein paar Dinge im Blick haltet, bevor ihr eure Kids auf die Spielgeräte loslasst.

Wie hoch ist das Verletzungsrisiko auf einem Spielplatz?

Spielplätze sind für kleine und große Kinder ideale Orte, zu toben und sich und die Welt kennen zu lernen. Allerdings besteht nach Angaben des Deutschen Ring auf Spielplätzen durchaus eine erhöhte Unfallgefahr. So sind Stürze aus großer Höhe für knapp 36 % der Unfälle im Kleinkindalter verantwortlich. Gleichzeitig verletzen sich in Deutschland jährlich rund 1,88 Mio. Kinder und Jugendliche so stark, dass sie zum Arzt müssen. Laut Studien der BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. sind besonders Stürze Auslöser, die auf Spielplätzen ernste Unfälle verzeichnen. Oft führen sie zu Prellungen, Verrenkungen und Zerrungen, offenen Wunden, Knochenbrüchen und Gehirnerschütterung.

Wenn Kinder toben, laufen, springen, hüpfen, klettern und balancieren, dann stolpern und stürzen sie auch. Diese sogenannten Bagatellunfälle sind zwar nicht angenehm, weil sie Schmerzen verursachen, aber sie sind akzeptabel und für die Entwicklung und den Kompetenzerwerb von Kindern wichtig. Die Kinder lernen daraus – machen ihre Erfahrungen mit Gegenständen, Untergründen, Geschwindigkeit usw. und können sie dadurch nach und nach besser einschätzen. Es gibt aber auch Unfälle, die unbedingt verhindert werden müssen. Das sind Unfälle mit schwerwiegenden Folgen, aus großer Höhe, auf harten Untergrund oder aufgrund von fehlerhaften oder defekten Spielgeräten.
BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V.

Woran erkenne ich, dass der Spielplatz sicher zum Spielen ist?

Natürlich solltet ihr jetzt keine Angst haben, mit eurem Nachwuchs auf den Spielplatz zu gehen. Denn ihr seht, die Bewegung und auch Erfahrungen wie leichte Verletzungen sind extrem wichtig für die kindliche Entwicklung. Und auch wenn unsere Checkliste hilfreich und wichtig ist, ist es genauso unrealistisch, dass ihr jedes Mal akribisch alles absucht, bevor euer Kind spielen darf. Deshalb gibt auch strenge Richtlinien, wie häufig und stark ein Spielplatz auf seine Sicherheit überprüft werden muss. Aber ein kleiner Blick auf ein paar Details kann durchaus sinnvoll sein, wenn ihr das nächste Mal mit eurem Kind unterwegs seid.

#1 Ist der Spielplatz gut besucht?

Zugegeben, ein leerer Spielplatz kann manchmal ein echter Segen sein! Keine Warteschlangen an der Schaukel, kein Streit im Sandkasten und kein Smalltalk mit anderen Erwachsenen. Aber wenn es um Sicherheit geht, ist ein gut besuchter Spielplatz ein tolles Zeichen. Wenn euch also die Leere verdächtig vorkommt, schaut am Eingang am besten, ob euch Warnhinweise der Behörden auffallen. Nicht immer werden Spielplätze gleich geschlossen, wenn z. B. Glas im Sand gefunden wurde oder saisonal Rattenköder verlegt wurden und gerade in Städten gehen solche Schilder am Zaun schnell unter, wenn man nicht explizit danach schaut.

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#2 Wie sehen die Spielgeräte aus?

Ein genauer Blick auf die Spielgeräte kann sinnvoll sein. Splitterndes Holz, Risse, Nägel oder scharfe Kanten können zu größeren und kleineren Unfällen führen. Bei offensichtlichen und gravierenden Mängeln informiert ihr am besten den Betreiber. Das kann z. B. die Gemeinde oder eine Wohnungsbaugesellschaft sein. Manchmal stehen auch direkt am Eingang Schilder mit Notfallnummern und Ansprechpersonen.

#3 Wie ist der allgemeine Eindruck vom Spielplatz?

Verschleiß und Vandalismus sind leider keine Seltenheit bei vielen öffentlichen Spielplätzen. Anzeichen dafür können gelöste Schrauben oder schadhafte Seile, Ketten und Brüstungen sein. Es kam auch schon (zum Glück vereinzelt!) vor, dass absichtlich scharfe Gegenstände wie Reißzwecken im Sand von Spielplätzen verstreut wurden. Also verschafft euch einen kurzen Überblick und wenn euch gefährliche Dinge auffallen, weicht lieber auf einen anderen Spielplatz aus.

#4 Wie sauber ist der Spielplatz und der Sandkasten?

Seht ihr viel Müll auf dem Spielplatz oder liegen etwa Glasflaschen, Zigarettenkippen, Hunde- oder Rattenkot herum? Auch Glasscherben, Spritzen und Nadeln sind leider öfter mal ein Thema. Besonders auf öffentlichen Spielplätzen ist es gut, wenn euer Kind erst mal die Schuhe anbehält und ihr euer Kleinkind im Sandkasten gut überwacht, damit es nichts Gefährliches zwischen die Finger bekommt. Auch hier gilt aber: Springen viele Kinder glücklich und barfuß über den Spielplatz, könnt ihr euch auch erst mal etwas entspannen.

#5 Wie sicher sind die Klettergeräte?

Viele Rutschen und Klettergerüste haben Sicherheitselemente wie Abgrenzungen, Querstreben und Seile, die Kinder vor dem Herunterfallen schützen können. Bei hohen Spielgeräten fehlen bei Leitern oder Treppen oft die unterste Stufe, damit Babys und Kleinkinder noch nicht alleine hinaufklettern können. Besonders, wenn das nicht der Fall ist und euer Mini von der abenteuerlustigen Sorte ist, schaut ihr am besten, ob es oben eine gute Abgrenzung gibt und bleibt in der Nähe, um eurem Kind zu helfen. Auch, wenn gerade viel Betrieb auf einem Spielgerät ist, kommt es manchmal zu Gerangel oder Kinder werden schneller abgelenkt und können fallen.

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#6 Wie ist der Untergrund beschaffen?

Natürlich wollen wir alle nicht, dass unser Kind vom Klettergerüst fällt. Etwas aufatmen können wir aber trotzdem, wenn der Untergrund aus weichem Sand, Hackschnitzeln oder stoßdämpfendem Kunststoffbelag besteht. Und das muss er auch, denn laut DIN EN 1176 müssen alle Spielgeräte auf öffentlichen Spielplätzen, die höher als 60 cm sind, mit einem Fallschutzbelag unterlegt sein. Das gilt unabhängig dieser Höhe auch für Geräte, die eine Bewegung hervorrufen wie Schaukeln, Rutschen, Seilbahnen und Karrussels. Zulässig sind hier z. B. auch Rasen, Kunstrasen, Gummimatten, Mulch und Kies.

Jennifer Kober

Ständige Prüfung

Übrigens: Die DIN EN 1176 sieht auch vor, dass Spielplätze mindestens alle drei Monate durch eine sachkundige Person überprüft werden. Hier wird nicht nur auf etwaige Schäden oder Mängel geschaut, sondern auch darauf, dass alle Normen tiptop eingehalten werden. Dazu kommt eine Hauptinspektion einmal im Jahr. Auf dem Spielplatzschild am Eingang könnt ihr nachlesen, wann genau der letzte Check war.

Jennifer Kober

Wie spielt mein Kind sicher auf dem Spielplatz?

Neben ungepflegten Spielgeräten kann auch durch bestimmtes Verhalten, äußere Umstände und Kleidungsstücke die Gefahr steigen, dass euer Kind sich verletzt. Mit unseren Tipps seid ihr sicher auf dem Spielplatz unterwegs.

  1. Auf Gefahren aufmerksam machen: Wenn euch kaputte Geräte oder andere Gefahrenquellen auffallen, lasst es euer Kind wissen.
  2. Klare Regeln aufstellen: Seht darauf, dass euer Kind bestimmte Regeln einhält. Schubsen und Drängeln können gefährlich sein, aber auch eure inviduellen No-Gos und Grenzen zählen.
  3. Auf Alter und Fähigkeiten achten: Ihr wisst ja am besten, was euer Kind schon kann und was ihr ihm unter Beobachtung zutrauen könnt. Übrigens: Wir zeigen euch, wie ihr in brenzligen Situationen ruhig bleibt und die Resilienz eures Kindes stärken könnt.
  4. Helme, Schlüsselbänder und Ketten abmachen: Sie stellen unter Umständen eine Strangulierungsgefahr dar. Dasselbe kann auch für Sonnenhüte, Mützen und Schals zum Binden gelten. Also behaltet euer Kind am besten im Auge, wenn es solche Kleidungsstücke trägt.
  5. Viel üben lassen: Versucht, euer Kind nicht zu drängen und ihm viel Zeit und Raum zu geben, ein Spielgerät zu probieren. Nur so kann es die Fähigkeiten lernen, die es für den sicheren Umgang damit braucht.
  6. Essen und Süßigkeiten vermeiden: Besonders Lollis, Bonbons und Kaugummis, aber auch Äpfel und Trauben bedeuten beim Spielen und Toben eine ernsthafte Erstickungsgefahr. Am besten legt ihr zum Essen und Naschen immer eine Pause ein.
  7. Straßennähe kennen: Die meisten Spielplätze sind zum Glück durch Zäune von umgebenden Straßen abgetrennt. Aber auch dann haben Kinder immer mal wieder Phasen, in denen sie Grenzen austesten und mal schnell durch das Tor verschwinden. Gerade bei Kleinkindern heißt es dann schnell sein (wir auch wir sehr gut wissen).
  8. Schaukeln im Blick haben: Besonders kleine Kinder können diese Gefahr nicht einschätzen und laufen gerne mal vor oder hinter eine Schaukel. Seid also am besten immer in der Nähe, wenn euer Kind bei den Schaukeln unterwegs ist.

Was kann ich tun, wenn mein Kind gestürzt ist?

Ist euer Kind nach einem Sturz bewusstlos, solltet ihr sofort den Notarzt rufen. Der Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte weißt darauf hin dass das auch gilt, wenn euer Kind nur ganz kurz ohnmächtig war. Auch bei Platzwunden und Beulen heißt es: Sofort zum Notarzt. Hat euer Kind keine sichtbaren Verletzungen, solltet ihr ein paar Tage lang auf Symptome wie Erbrechen, Übelkeit, starke Müdigkeit und Verwirrung achten, die auf eine Gehirnerschütterung hindeuten.

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Oft brechen sich Kinder auch den Arm oder das Bein, wenn sie sich beim Fallen abfangen wollen. Hat euer Kind Schmerzen oder nimmt eine Schonhaltung ein, solltet ihr in die Notaufnahme fahren, um die Verletzung abzuklären.

Andrea Zschocher

Vom Spielplatz in die Notaufnahme

Ich will niemandem Angst machen, aber tatsächlich musste ich schon öfter vom Spielplatz in die Notaufnahme. Sowas passiert im wilden Spiel und ohne, dass jemand daran Schuld hat. Einmal blöd vom Klettergerüst gesprungen und dann kann so ein Arm leider brechen. Deswegen nicht mehr auf den Spielplatz zu gehen ist aber keine Option. Wichtig finde ich nur, dass die Schmerzen der Kinder ernst genommen werden und eben abgeklärt werden.

Eine weitere Empfehlung für die kleinen Schrammen und Wunden, die beim Spielen auf öffentlichen Spielplätzen schon mal passieren: Ich habe immer ein Pflaster und eine kleine Packung Taschentücher dabei.

Andrea Zschocher

Neben Kindern tummeln sich auch noch andere kleine Lebewesen ganz gerne auf dem Spielplatz: Zecken! Lest bei uns alles zu den Themen Zeckenschutz und Zeckenimpfung. Hier haben wir noch einmal zusammengefasst, was ihr gegen die Biesterchen auf dem Spielplatz tun könnt:

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Psycho-Test: Welche Spielplatzmama bist du?

Bildquelle: Canva

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