Auf der Haut eures Kindes zeigt sich eine pickelartige, rötliche Schwellung, die ganz schön schmerzt? Das könnte ein Furunkel sein. So ein eitriger Pickel entsteht, wenn durch Schweiß- und Haarbalgdrüsen oder Mini-Verletzungen Bakterien, meist Staphylokokken, in tiefere Hautschichten eindringen. Was ihr außerdem tun könnt, wenn euer Kind ein Furunkel quält – und was ihr unbedingt lassen solltet.
Furunkel: Diese Symptome sind typisch
Bei einem Furunkel sind der Haarbalg und das umgebende Bindegewebe entzündet:
- Ihr erkennt ein Furunkel bei eurem Kind an einer bis zu walnussgroßen rötlich bis blauroten Hautschwellung, die sichtlich schmerzt.
- Meist entsteht durch die tiefe Entzündung ein Abszess: Ihr könnt euch ein Furunkel deshalb wie einen großen Eiterpickel vorstellen.
- Die betroffene Stelle fühlt sich häufig heiß an.
- Die Schwellung kann prall oder weich sein.
- Manchmal bekommen Kinder auch Fieber oder Schüttelfrost.
Behandlung: Was hilft bei einem Furunkel?
Hegt ihr den Verdacht, dass euer Kind ein Furunkel hat, sprecht auf jeden Fall mit eurer Kinderärztin oder einem Hautarzt. Sie können ertasten, ob das Furunkel noch wächst. Ist das der Fall, könnt ihr versuchen, den Reifungsprozess mit Warmwasser-Umschlägen oder Zugsalbe zu beschleunigen. Auch Rotlicht lässt das Furunkel reifen. Das heißt, es öffnet sich schneller von selbst und kann dadurch früher abheilen.
Furunkel beim Kind oder Erwachsenen bitte NIE selbst ausdrücken – vor allem nicht im Gesicht, denn hier können die Bakterien im schlimmsten Fall bis ins Hirn wandern und dort eine Entzündung auslösen.
Oft heilen Furunkel von allein wieder ab. Bei Kindern ist es dennoch besser, den durch Bakterien verursachten Eiter-Knubbel aka Furunkel in der Praxis behandeln zu lassen. Die Kinderärztin oder der Hautarzt öffnen dann den reifen Eiterabszess mit einem Mini-Schnitt, desinfizieren die Wunde, saugen mithilfe eines Stoffstreifens den Eiter auf und leiten ihn ab. Im Falle einer Infektion bekommt dein Kind ein Antibiotikum. Aber das ist nur selten notwendig.
Furunkel beim Kind: Worauf Eltern achten sollten
Kinder sind besonders anfällig für Abszesse auf der Haut, da sie in der Regel weniger penibel in Sachen Sauberkeit sind. Neben den Tipps: Nicht drücken, quetschen oder kratzen (ja, ist zugegebenermaßen nicht so richtig leicht) und bei einem Furunkel-Verdacht besser die Arztpraxis seines Vertrauens zu kontaktieren, ist Hygiene wichtig.
„Solange der Abszess vorhanden ist, sollte das Kind keine Handtücher, Kleidungsstücke, Bettwäsche, mit anderen teilen, damit sich die Infektion nicht weiter verbreitet. Am besten deckt man den Abszess ab. Alle Familienmitglieder sollten auf eine gründliche Händehygiene achten.”
(Das rät Kinder- und Jugendärztin Dr. Monika Niehaus)
Um Furunkel vorzubeugen ist es auch keine schlechte Idee, öfter mal die Hände zu waschen und die Haut nicht aufzukratzen. Nicht mal bei Mückenstichen. Auch dazu haben wir natürlich hilfreiche Tipps:
Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen jedoch keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Quellen: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen; Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V.