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Brech-Durchfall

Magen-Darm beim Baby: Warum schnell Gefahr droht, wann ihr direkt zum Arzt müsst und was hilft

baby cry
© Getty Images

Babys leiden eher selten unter Magen-Darm-Infekten. Hat ein Säugling jedoch heftigen Durchfall und erbricht es sich oder fiebert auch noch, droht schnell ein gefährlicher Flüssigkeitsmangel. Ab wann eine Ärztin gefragt ist, und was hilft, wenn ein Neugeborenes Magen-Darm hat.

Magen-Darm beim Baby: ein Überblick

Symptome

Wässriger Durchfall, Erbrechen, evtl. Fieber, Schwäche, Flüssigkeitsmangel.

Inkubationszeit

4 bis 48 Stunden

Wann zum Kinderarzt oder in die Kinderklinik?

Bei Babys ist starker Durchfall behandlungsbedürftig! Ihr solltet direkt zur Kinderarztpraxis oder Ambulanz eurer Kinderklinik gehen, wenn euer Baby jünger als sieben Monate alt ist, weniger als 8 kg wiegt und auffällig dünnflüssigen, wässrigen Stuhl hat (mehr als 4x in 24h).
Gleiches gilt, wenn ein Baby apathisch wirkt oder schrill schreit, länger nichts trinkt und sich erbricht, hohes Fieber über 39,5 Grad hat – oder bei Vorerkrankungen des Kindes.

Behandlung

Flüssigkeitsmangel ausgleichen, durch häufiges Stillen oder Fläschchen anbieten. Nach Rücksprache mit der Ärztin: Elektrolyt-Glukose-Trinklösungen (Apotheke) geben. Reicht das nicht, kann ein Arzt Medikamente verschreiben oder eine Infusionstherapie in der Kinderklinik veranlassen.

Vorbeugen

Häufiges Händewaschen und sorgfältige Hygiene, vor allem bei der Zubereitung der Babykost.

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Magen-Darm beim Baby: Wann droht Gefahr?

Babys haben selten Magen-Darm-Infekte. Mit älteren Geschwistern etwa lässt es sich aber trotz sorgfältiger Hygiene nicht immer verhindern, dass auch ein Säugling erkrankt. Das größte Problem: Weil der Körper bei Erbrechen und Durchfall viel Flüssigkeit verliert, drohen kleine Patient*innen auszutrocknen – besonders beim unter Babys und Kleinkindern verbreiteten Rota-Virus oder Infektionen mit Noro-Viren.

Säuglinge und Kinder bis 2 Jahre sind am stärksten gefährdet, bei Brechdurchfall zu dehydrieren. Ist die Darmschleimhaut angegriffen, kann sie die Nahrung nicht mehr ausreichend aufspalten und Nährstoffe aufnehmen. Außerdem wird sie durchlässiger, sodass körpereigene Flüssigkeit verloren geht. Es kommt zu einem ernsten Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel, der sehr gefährlich werden kann.

Bei einem unter 4 Wochen alten Neugeborenen mit streng riechendem, wässrigem Durchfall (ihr merkt den Unterschied zum Windelstuhl), bitte sofort mit eurer Kinderärztin sprechen oder in die Klinik fahren. Wenn ein Kind nichts trinken mag oder sich wiederholt erbricht, ist das auch bei Babys unter 7 Monaten keine Überreaktion. Auch sonst gilt bei Brechdurchfall: Hört auf euer Gefühl, denn ihr kennt euer Kind am besten.

So wird Magen-Darm beim Baby behandelt

Es kann gut sein, dass der Kinderarzt oder die Kinderärztin euch nicht nur rät, oft zu stillen oder das Fläschchen anzubieten, sondern er / sie auch eine Elektrolytmischung aus der Apotheke empfiehlt. Wie viel davon ihr eurem Kind mit einem Löffel oder einer Spritze geben solltet, hängt von seinem Gewicht und Alter ab.

Euer Arzt bzw. eure Ärztin kann eurem Baby auch Medikamente zur Stabilisierung des Darms verschreiben, falls die Durchfälle sich häufen oder es nicht besser wird. Nicht selten ist bei mehrmaligem wässrigem Durchfall und/oder Erbrechen aber auch ein Krankenhausaufenthalt nötig. Das Baby bekommt dann mittels Infusionstherapie Flüssigkeit und wird überwacht.

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Faustregel: Je jünger das Baby, desto höher ist die Gefahr von Salz- und Wasserverlusten und damit der Dehydrierung. Deshalb brauchen Säuglinge mit Durchfall oft eine Infusions-Therapie in der Klinik.

Seid aber auch nicht gleich zu besorgt beim ersten Durchfall. Es geht hier um wässrigen Durchfall. Hin und wieder breiigen Stuhl zu haben, ist normal. Vor allem Stillkinder haben oft einen etwas flüssigeren Stuhlgang. Geht es eurem Baby oder Kleinkind soweit gut, hat es einen feuchten Mund und zwei nasse Windeln innerhalb von 24 h, ist es eher unwahrscheinlich, dass eine akute Dehydrierung droht.

Beobachtet euer Kind gut. Wird es schlimmer, wisst ihr, was zu tun ist. Meist verschwinden die Beschwerden genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind. Vor allem bei Kleinkindern. Ihr ahnt es, mit der Kita zieht Magen-Darm aka Brechdurchfall leider auch häufiger ins Familienleben ein.

Magen-Darm: Wie Eltern ihrem Baby noch helfen können

  • Wie füttern? Stillkinder einfach weiter stillen bzw. immer wieder anlegen, die Muttermilch enthält Wirkstoffe gegen Durchfall. Alternativ bekommt das Baby seine übliche Pre-Milch in normaler Konzentration (nicht verdünnt). Isst euer Kind bereits Beikost, bietet sich nach der Akutphase Schonkost wie Haferflocken mit Wasser, Kartoffeln, Nudeln, geriebener, leicht gebräunter Apfel mit Schale, reife Bananen, Brühe und Moro-Karottensuppe an.
  • Po-Problemen und Entzündungen vorbeugen: Wechselt häufig die Windel und lasst euer Baby möglichst „unverpackt“ strampeln, um einer Windeldermatitis vorzubeugen. Zinkoxidhaltige Salbe beruhigt Entzündungen, wenn sich die Haut am Po aufgrund des wässrigen Durchfalls rötet.
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  • Hygiene ist jetzt alles: Um die Viren nicht weiterzuverbreiten, wascht häufig eure Hände und achtet auf sorgfältige Hygiene v.a. bei der Zubereitung der Babykost. Benutzte Bettwäsche, Handtücher und Waschlappen wascht ihr bei mindestens 60° Celsius. Oft lüften ist ebenfalls sinnvoll.
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Und wie wird Brechdurchfall übertragen?

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bringt es auf den Punkt: "Die Verbreitung erfolgt bei Brechdurchfällen sehr häufig durch sogenannte fäkal-orale Infektion. Die Keime werden als kleinste Spuren von Stuhlresten oder Erbrochenem an Lebensmitteln, Getränken oder den Händen weitergetragen. Von hier aus gelangen die Erreger in den Mund und von dort aus weiter in den menschlichen Verdauungstrakt." Wie gesagt: Hygiene ist alles (und bei Kleinkindern, nunja, was soll ich sagen außer: Schon wieder Durchfall?).

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen und Ärzte, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

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Quellen: Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung e.V. (GPGE) Prof. Dr. Sibylle Koletzko / Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin: Mein Kind hat Durchfall; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Magen-Darm-Infektionen; Robert Koch Institut: Rota-Virus

20 Gesundheitsmythen: Welche Weisheiten taugen wirklich was?

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