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Mumps: Woran ihr die meldepflichtige Kinderkrankheit erkennt und was hilft

Mumps: Die wichtigsten Infos zur Kinderkrankheit
© Dr. Rautenstrauch, vision net ag, Getty Images / Ольга Симонова

Oh weh, das Kind klagt über heftige Ohrenschmerzen, Schwierigkeiten beim Schlucken und seine Backen (bzw. Ohrspeicheldrüsen) sind angeschwollen: Das könnte Mumps sein. Die Kinderkrankheit heilt bei Kleinkindern meist ohne Probleme aus. Für Jugendliche und Erwachsene kann die Viruserkrankung allerdings gefährlich werden. Wie ihr sie erkennt, was zu tun ist und was hilft.

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Mumps gilt als klassische Kinderkrankheit, obwohl heutzutage nicht mehr so viele Kinder wie früher erkranken. Das liegt daran, dass mittlerweile die allermeisten gegen Mumps geimpft sind. Infiziert sich ein Kind, besteht Meldepflicht. Ihr müsst also schon beim Verdacht darauf direkt eure Kinderärztin oder euren Kinderarzt kontaktieren.

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An diesen Symptomen erkennt ihr Mumps

Die Erkrankung wird durch Mumpsviren ausgelöst und tritt vor allem bei Kindern zwischen vier und zehn Jahren auf. Aber auch größere Kinder und Erwachsene können sich damit anstecken, wenn sie nicht geimpft sind oder die Krankheit noch nicht durchgemacht haben.

Typisch für Mumps sind folgende Anzeichen:

  • Die Erkrankung beginnt meist mit allgemeinem Unwohlsein, Kopfschmerzen und leichtem Fieber, das Kind fühlt sich schlapp und hat keinen rechten Appetit.
  • Erst am zweiten oder dritten Tag treten die typischen Mumps-Symptome auf: die einseitig oder beidseitig angeschwollenen, schmerzenden Backen. Grund hierfür sind die anschwellenden Speicheldrüsen, vor allem die Ohrspeicheldrüsen.
  • Die Folge: Heftige Ohrenschmerzen sowie Schmerzen beim Kauen und Schlucken. Die Ohrenschmerzen beginnen meist auf einer Seite und wechseln einige Tage später auf die andere Seite. Die angeschwollenen "Hamsterbacken" tun bei Berührung weh.
So sehen die typischen, dicken Hamsterbacken bei Mumps aus. (© Dr. Rautenstrauch)

Wichtig zu wissen: Die Erkrankung kann auch als "Mumps light" ohne die typischen Symptome verlaufen und einer gewöhnlichen Erkältung ähneln.

Wie stecken sich Kinder mit Mumps an?

Die Virus-Erkrankung wird durch Tröpfcheninfektion (d.h. durch Husten, Niesen und Sprechen) oder über infizierte Gegenstände übertragen. Auf Oberflächen und Gegenständen bleiben Mumpsviren allerdings nur wenige Stunden infektiös.

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Um andere vor einer Ansteckung zu schützen, gilt es, den Kontakt – auch den mit Familienmitgliedern – so weit wie möglich einzuschränken. Mit Mumps müssen Kinder zudem zuhause bleiben, bis sie nicht mehr infektiös sind. Das ist frühestens 9 Tage nach Beginn der Erkrankung der Fall.

Wann der kleine Patient oder die kleine Patientin im Einzelfall wieder in die Krippe, in den Kindergarten oder zur Schule darf, entscheidet der behandelnde Kinderarzt bzw. die Kinderärztin.

Inkubationszeit: Wie lange dauert es von der Ansteckung bis zu ersten Symptomen?

Zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch von Mumps liegen rund zwei bis drei Wochen (genauer: 12 bis 25 Tage). Da die Krankheit schon eine Woche, bevor sie ausbricht, ansteckend sein kann, ist es kaum möglich, sich vor einer Infektion zu schützen. Mumps ist nach Krankheitsbeginn ungefähr 9 Tage ansteckend.

Die Ansteckungs-Gefahr ist 2 Tage vor bis 4 Tage nach Erkrankungsbeginn am größten.

Mumps behandeln: Was hilft?

Da Mumps für jüngere Kids keine dramatische Erkrankung ist, müssen die kleinen Patient*innen nicht ins Krankenhaus, sie können die Krankheit in Ruhe zu Hause auskurieren. Gegen Mumps gibt es keine speziellen Medikamente – behandelt werden lediglich die Symptome:

  • Bei Fieber und/oder Kopfschmerzen helfen fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente. ASS (Acetyl-Salicyl-Säure)-Tabletten sind jedoch für Kinder unter 14 Jahren nicht geeignet, da sie bei ihnen seltene, aber gefährliche Nebenwirkungen haben können. Besser sind hier Ibuprofen und Paracetamol. Haltet am besten Rücksprache mit dem Kinderarzt, bevor ihr euren Kindern ein Schmerzmittel gebt.
  • Da das Schlucken bei Mumps weh tut, achtet darauf, den Speichelfluss eures Kindes nicht anzuregen. Gebt ihm kein Kaugummi und keine säurehaltigen Getränke wie Orangensaft zu trinken und setzt eher auf flüssige, weiche Speisen. Auch kühlende Umschläge können den Schmerz lindern, wenn die Ohrspeicheldrüsen angeschwollen sind.
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Meist verschwinden die Symptome nach ungefähr einer Woche wieder. Bis zur vollständigen Genesung können aber durchaus zwei Wochen vergehen.

Mumps vorbeugen: Impfen schützt

Bei Kindern ist Mumps meist eine harmlose Erkrankung, die keine Komplikationen mit sich bringt. Manch ein Elternteil mag sich da fragen: Warum sollen wir unser Kind dann überhaupt dagegen impfen? Ein Grund ist – neben der generellen Eindämmung der Erkrankung – folgender:

Bei älteren Kindern und Erwachsenen drohen Folgeerkrankungen:

  • Mumps kann sich bei Teenagern auf weitere Organe ausbreiten und z.B. die Bauchspeicheldrüse befallen (Risiko: Diabetes).
  • Bei Jungen nach der Pubertät können sich die Viren auf die Hoden ausbreiten und im schlimmsten Fall unfruchtbar machen.
  • Auch für junge Frauen ist Mumps eine gefährliche Krankheit: Die Viren können die Eierstöcke befallen – hier droht als schlimmste Folgeerkrankung Unfruchtbarkeit.
  • Ein weiteres Risiko ist eine lebensgefährliche Hirnhautentzündung (Meningitis). Wer folgende Anzeichen beobachtet, sollte sofort zum Kinder- oder Jugendarzt gehen: Das Kind ist benommen, teilnahmslos, klagt über starke Kopfschmerzen, hat einen steifen Nacken und kann den Kopf nicht nach vorne beugen. Weitere mögliche Symptome einer Meningitis sind Lichtempfindlichkeit, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen.
  • Wenn eine ungeimpfte Schwangere sich mit Mumps infiziert, besteht in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft die Gefahr, dass sie ihr Baby verliert. Danach ist eine Infektion meist ungefährlich für das Baby.

Impfempfehlung für Kinder

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Mumpsimpfung im Rahmen der Dreifachimpfung (Mumps, Masern, Röteln) für Kinder zwischen dem 11. und 15. Lebensmonat. Die Auffrischung erfolgt dann zwischen dem 15. und 23. Monat. Ungeimpfte Kinder und Teenager sollten die Impfung so rasch wie möglich nachholen. Schwangere können nicht geimpft werden.

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Auch Erwachsenen wird seit 2010 eine einmalige MMR-Impfung als Standardimpfung empfohlen, wenn sie nach 1970 geboren sind und ihr Impfstatus unklar ist oder sie in der Kindheit keine oder nur eine Impfung erhalten haben.
(Robert Koch Institut)

Gut zu wissen: Eine Impfung bietet zwar den bestmöglichen Schutz, dennoch kann auch nach zweimaliger Impfung in seltenen Fällen eine Mumps-Erkrankung auftreten. Denkt daher bei den typischen Symptomen auch bei geimpften Kindern daran, euch eurer Kinderärztin oder eurem Kinderarzt anzuvertrauen.

Wann zum Arzt oder zur Ärztin?

Auch wenn Mumps bei kleinen Kindern meist harmlos verläuft: Geht in jedem Fall zum Arzt, wenn euer Kind Ohrenschmerzen, Schluckbeschwerden und einseitig oder beidseitig dicke Backen bekommt. Sobald es über starke Bauchschmerzen oder extreme Kopfschmerzen mit Nacken-Steifheit klagt, ist sofort ein (Not-)Arzt gefragt, denn dann besteht der Verdacht auf eine Hirnhautentzündung.

Leidet ein Kind nach Beginn der Pubertät oder ein Erwachsener an Symptomen wie Ohrenschmerzen und einseitig oder beidseitig angeschwollenen Backen, ist ein Arztbesuch ebenfalls unumgänglich. Bereits der Verdacht auf Mumps ist meldepflichtig.

Disclaimer: Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen aber natürlich keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure ÄrztInnen oder ApothekerInnen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: RKI Ratgeber Mumps, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Thema Mumps, Dr. med. Romanus Röhnelt: Kinderkrankheiten. Trias Verlag, MSD Manual Mumps-Virus, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte

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