Kinderschuhe müssen viel mitmachen, vom Krabbeln über die ersten Schritte bis hin zum Toben und Klettern auf dem Spielplatz. Deshalb ist es wichtig, dass sie richtig passen, viel aushalten und eine gesunde Entwicklung ermöglichen. Peter Lauer, Forschungsleiter bei Reno Schuhe, verrät hier, worauf Eltern bei der Schuhwahl achten sollten und was man nicht unterschätzen darf.
Es gibt kaum ein Kleidungsstück, bei dem es so wichtig ist, dass es richtig passt, wie Schuhe. Denn nicht nur Blasen oder Druckstellen, sondern auch Koordinationsschwierigkeiten, Haltungsschäden und vor allem Fehlstellungen der Füße können ein Leben lang Probleme bereiten, wenn die Schuhe für die Kleinen zu klein oder zu eng sind, oder einfach nicht gut sitzen. Deswegen ist es immens wichtig, den Kinderfüßen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Und das fängt schon ganz früh beim Schuhkauf an. Peter Lauer, Leiter Forschung & Entwicklung bei Reno, weiß, was Eltern bei der Schuhwahl oft falsch machen.
Fehler 1: Nur die Länge messen reicht nicht
Auch die individuelle Form der Füße muss beim Schuhkauf beachtet werden. So brauchen schlanke Füße für den richtigen Halt anders geformte Schuhe als kräftige.
Fehler 2: Füße zu selten professionell vermessen lassen
Spätestens alle drei Monate sollten Kinderfüße neu vermessen werden. Die genauesten Messergebnisse liefern dabei fotografische Messgeräte und Scanner.
Fehler 3: Vergessen, dass beide Füße unterschiedlich sind
Unterschiede von bis zu zwei Schuhgrößen zwischen dem linken und dem rechten Fuß sind bei Kindern keine Seltenheit. Daher sollten beide Füße vermessen und die passende Schuhgröße, entsprechend dem größeren der beiden, gekauft werden.
Fehler 4: Nicht auf die Innenlänge der Schuhe achten
Oftmals sind die Schuhgrößen bei Kinderschuhen falsch ausgegeben, was erklärt, warum die Schuhe mancher Firmen größer und anderer kleiner ausfallen. Wichtig ist es, dass die Innenlänge der Schuhe der benötigten Schuhgröße entspricht.
Fehler 5: Keinen Wert auf die Schuhform legen
Damit sich das Kind mit dem Schuh richtig bewegen kann und trotzdem guten Halt hat, müssen die Schuhe zur Fußform passen. Das heißt, schmale Füße brauchen engere Schuhe, kräftige Füße benötigen weitere Schuhe.
Fehler 6: Mehr Freiraum vor den Zehen lassen
Viele Eltern kaufen die Kinderschuhe nach der "Daumenmethode": Wenn zwischen großem Zeh und Schuhspitze ein Daumen breit Platz ist, wird er gekauft. Forscher allerdings raten, dass eine optimale Zugabe bei Kinderschuhen 12 mm umfasst, was in etwa zwei Schuhgrößen entspricht.
Fehler 7: Nicht auf die Aussagen der Kinder verlassen
Da das Nervensystem sich bei kleinen Kindern noch in der Entwicklung befindet, ist das Empfinden der wachsenden Kinderfüße noch nicht so sensibel, wie bei Erwachsenen. Daher entgeht den Kids oftmals beim Anprobieren, dass vielleicht doch irgendwo der Schuh drückt. Außerdem lassen sich Kinder oft von der bloßen Optik eines Schuhs verleiten.
Fehler 8: Eher auf den Preis als auf gute Qualität achten
In Kinderschuhen dürfen auf keinen Fall Schadstoffe enthalten sein. Hochwertige und belastbare Materialien sorgen für eine lange Lebensdauer – vor allem bei der starken Beanspruchung, denen Kinderschuhe ausgesetzt sind. Zusätzliche Extras, die der Sicherheit dienen wie etwa reflektierende Teile zum besseren Erkennen in der Dunkelheit, sollten ebenfalls auf der Checkliste beim Schuhkauf stehen.
Fehler 9: Nie nur ein paar Schuhe pro Saison kaufen
Kinderfüße schwitzen deutlich mehr als Füße von Erwachsenen. Deshalb sind Schuhe zum Wechseln ein Muss. Die getragenen Schuhe müssen stets gut austrocknen und gelüftet werden können, um ein gutes Schuhklima zu gewährleisten. Unterschiedliche Sohlen und Materialien verschiedener Schuhe sorgen nicht zuletzt für eine andere Belastung der Füße und dienen damit dem Training und der gesunden Entwicklung der Kinderfüße.
Ihr kauft Schuhe am liebsten online, weil ihr in der Nähe wenige Schuhläden habt? Dann hier ein wichtiger Kauftipp für das Lesen von Online-Bewertungen:
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