In der jetzigen Phase könnten sich Wutanfälle und Trotzattacken bei deinem Kind häufen. Warum das so ist und wie du dein Kind in seiner Sprachentwicklung unterstützen kannst.
Motorik im 15. Monat
Viele Kinder können mit 15 Monaten schon allein laufen, einige brauchen dafür aber noch ein bisschen länger Zeit. Das ist von Kind zu Kind verschieden. In aller Regel können Kinder in diesem Alter jedoch zumindest allein aus dem Sitz aufstehen und an der Hand oder an den Möbeln entlang halbwegs sicher gehen. Die ersten eigenständigen Schritte lassen nun nicht mehr lange auf sich warten.
Sprachentwicklung
Dein Kind kann nun schon einige Tierlaute nachmachen. Es kennt die ersten Wörter und seinen Namen. Begriffe wie Auto, Hund oder Katze erkennt dein Kleinkind in Büchern oder auf Spaziergängen. Es wird nun bestimmt häufiger auf einen bestimmten Gegenstand zeigen und zum Beispiel „haben“ sagen.
Im 15. Monat macht dein Kind in der Sprachentwicklung einen deutlichen Sprung. Dabei scheint es manchmal so, als würde es bereits Gelerntes wieder vergessen. Doch dem ist nicht so. Durch die Konzentration auf neue Dinge treten bekannte Informationen oftmals in den Hintergrund. Sobald es einen Anreiz gibt, tauchen die bekannten Wörter dann in seinem Gedächtnis schnell wieder auf. Gegenstände oder Vorgänge, die es noch nicht benennen kann, drückt es in seiner eigenen Sprache aus, die in Betonung und Tonfall jedoch schon sehr der „richtigen“ Sprache ähneln. Ärgert es sich beispielsweise über etwas, wird das durch lautes Meckern und einen vorwurfsvollen Tonfall äußern.
Wachstumsschübe sorgen für Frustration, Wut und Trotz
Zu Beginn des 2. Lebensjahres, wenn das Kind immer selbstständiger wird und stets neue Fähigkeiten dazu lernt, kann es zu ersten richtigen Wutanfällen bei ihm kommen. Das ist ganz normal. Wachstumsschübe sorgen jetzt für viele neue Eindrücke und Möglichkeiten, die den Blick des Kleinkinds auf die Welt verändern. Einerseits möchte es seine Umwelt allein erkunden, sich ausprobieren und selbst entscheiden – allerdings ist es in seinen motorischen Fähigkeiten noch zu eingeschränkt, als dass es jetzt schon alles allein kann. Das ist doch wirklich gemein! Kein Wunder also, wenn dein Kind in nächster Zeit häufig frustriert und unzufrieden ist. Manche Kinder schlafen jetzt auch schlechter und leiden unter einer sogenannten Schlafregression.
Ein 15 Monate altes Kleinkind fördern
Fordere dein Kind spielerisch auf, dir ein Spielzeug oder einen anderen Gegenstand zu bringen und animiere es so zum Laufen. Auch ein gemeinsames Trainieren oder der Lauf in die geöffneten Arme können Ansporn sein, auf die Beine zu kommen.
Für die Sprachentwicklung deines Kindes ist es in dieser Phase sehr wichtig, dass du normal mit ihm sprichst und nicht im Babysprache. Wenn ihr euch gemeinsam Bilderbücher anschauen, benenne die zu sehenden Gegenstände. Auch beim An- und Ausziehen von Kleidung kannst du zum Beispiel Kleidungsstücke oder Körperteile benennen. Fordere dein Kind außerdem spielerisch dazu auf, dir bekannte Dinge in Büchern oder im Zimmer zu zeigen („Wo ist der Teddy?“).
Ermutige und lobe dein Baby, wenn es geschafft hat, ein paar Schritte zu gehen, selbständig gegessen oder die richtigen Tiere im Bilderbuch erkannt hat. Erste Wutanfälle, wenn einmal etwas nicht so gut klappt, und ein paar Tränen deswegen sind Teil des Lernens. Lasse dein Kind so viel wie möglich selbst ausprobieren und eile ihm nicht immer gleich zu Hilfe. Es wird viel stolzer auf sich sein, wenn es etwas allein geschafft hat. In diesem Alter gibt sich dein Kind sehr viel Mühe Dinge selbstständig zu bewältigen.
In seinem Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen kannst du dein Kleinkind stärken, indem du ihm viel Lob und Anerkennung zukommen lässt. Für eine positive Kleinkind-Entwicklung braucht das Kind das sichere Gefühl, dass du es unterstützt und in Notsituationen trotzdem noch ein wenig nachhelfen kannst.
Kleinkind-Entwicklung im 16. Monat
Kleinkind-Entwicklung im 14. Monat
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