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Milchverbot

Laktoseintoleranz bei eurem Kind: Daran merkt ihr es

Laktoseintoleranz Kind
© Gettyimages/ romrodinka

Euer Kind isst genüsslich ein Eis und kurz danach kommen die Bauchschmerzen? Manchmal kommt auch Durchfall hinzu? Dann kann es sein, dass eine Laktoseintoleranz bei eurem Kind vorliegt.

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Was ist eine Laktoseintoleranz?

So unangenehm die Beschwerden oft sind, das eigentliche Problem, das die Bauchschmerzen und Durchfälle verursacht, ist nichts weiter als ein fehlendes Enzym: Das Enzym Laktase spaltet normalerweise den Milchzucker (Laktose). Wenn das Enzym fehlt, gelangt der Milchzucker unverdaut in den Darm und verursacht dort Gärungsprozesse. Und das verursacht die Beschwerden.

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Wichtig: Eine Laktoseintoleranz hat nichts mit einer Allergie zu tun, dem kleinen Patienten fehlt lediglich das Enzym, das den Milchzucker spaltet.

Woran erkennt man eine Laktoseintoleranz bei eurem Kind?

Eine Laktose-Intoleranz ist für Laien schwer zu erkennen, denn die Milchzucker-Unverträglichkeit äußerst sich ganz unterschiedlich: Die Beschwerden können von Blähungen und Durchfall, über Bauchschmerzen und Übelkeit bis zu Koliken reichen.

Die Beschwerden treten 30 Minuten bis drei Stunden nach dem Verzehr auf – und halten leider auch völlig unterschiedlich lange an. Eine Selbstdiagnose ist kaum möglich, besprecht die Bauchschmerzen eures Kindes in jedem Fall mit eurem Kinderarzt.

Ihr könnt schon vor dem Termin ein Ernährungstagebuch führen und die Beschwerden protokollieren, sodass ihr schneller Hilfe bekommen könnt.

Meine Laktoseintoleranz führt dazu, dass alle Familienmitglieder inzwischen ganz genau aufpassen, wenn wir irgendwo anders sind. Da fragt auch die Sechsjährige nach, ob da "normale Milch" im Kuchen ist, oder Sahne in der Soße. Denn allen ist klar: Wenn Mama das isst, dann geht es ihr nicht gut. Ich bin schon lange laktoseintolerant und hoffe sehr, dass es meine Kinder nicht betreffen wird. Denn auch wenn es inzwischen viel mehr Produkte gibt und ich mich beim Essen weniger einschränken muss, es bleibt manchmal kompliziert.
Andrea Zschocher, Redakteurin bei familie.de

Ab welchem Alter bekommt man eine Laktoseintoleranz?

Theoretisch kann eine Laktoseintoleranz schon beim Baby auftreten. Das kommt aber sehr selten vor. In den meisten Fällen tritt die Unverträglichkeit zwischen dem fünften Geburtstag und der Pubertät auf. Dagegen tritt eine Kuhmilchunverträglichkeit deutlich häufiger schon im Kleinkindalter auf.

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Laktoseintoleranz testen: So gehts!

Im Wesentlichen stehen zwei Testverfahren zu Verfügung:

  • Atemtest: Mit Hilfe eines Atemtests kann der Kinderarzt klären, ob es sich wirklich um eine Milchzucker-Unterverträglichkeit handelt. Voraussetzung: Euer Kind muss dafür zwölf Stunden nüchtern bleiben. Euer Kind muss eine laktosehaltige Flüssigkeit trinken und dann jede halbe Stunde in ein Röhrchen blasen.
  • Laktose-Belastungstest: Der Arzt entnimmt aus dem Finger oder Ohr ein paar Tropfen Blut und bestimmt den Blutzuckerwert. Auch hierfür muss das Kind zwölf Stunden nüchtern bleiben. Testverfahren: Euer Kind muss zusätzlich eine laktosehaltige Flüssigkeit trinken und wird dann alle 30 Minuten getestet.

Ihr merkt schon, dass das bei Babys und auch bei Kleinkindern kaum umsetzbar ist. Daher verordnet der Arzt meist eine Diät, die auf Laktose verzichtet.

Wichtig zu wissen: Eine Milchzucker-Unverträglichkeit ist zwar unangenehm – schadet dem Körper aber nicht. Die Darmschleimhaut wird nicht, wie beispielsweise bei Zöliakie, geschädigt. Und der Verzehr von laktosehaltigen Nahrungsmitteln kann zwar zu Durchfällen führen, ist aber nicht weiter gefährlich.

Laktoseintoleranz oder Milcheiweiß-Allergie?

Wenn ihr das Gefühl habt, dass die Beschwerden eures Kindes hängen mit dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten zusammenhängen, könnte es sich auch um eine Milcheiweiß-Allergie handeln, eine Immunreaktion auf das Eiweiß in der Kuhmilch.

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Die Symptome können heftiger sein als bei einer Laktose-Intoleranz – allerdings verschwindet eine Milchallergie häufig bis zum dritten Lebensjahr von selbst. Oft leiden Babys, die Neurodermitis haben, auch unter einer Kuhmilch-Allergie.

Eine Allergie auf Kuhmilch kann sich in einem roten Ausschlag im Gesicht, allergischen Reaktionen wie tränende Augen und eine verstopfte Nase und Durchfall äußern. In ganz schweren – aber glücklicherweise sehr seltenen – Fällen kann es zu einem allergischen Schock kommen.

Lässt sich eine Laktoseintoleranz beim Kind behandeln?

Milchzuckerunverträglichkeiten sind ganz unterschiedlich ausgeprägt: Manche reagieren erst bei einer Laktosemenge über zehn Gramm am Tag, andere reagieren schon auf kleinste Mengen Laktose mit starken Schmerzen. Es empfiehlt sich, vier Wochen lang laktosehaltige Lebensmittel völlig zu meiden und dann die Menge langsam zu steigern. Achtet aufmerksam darauf, bei welchen Lebensmitteln euer Kind über Beschwerden klagt und bei welchen nicht.

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Manchen helfen Laktasetabletten ganz wunderbar. Sprecht aber bitte mit eurem Kinderarzt, ob wann euer Nachwuchs diese Tabletten nehmen darf.

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Auch wenn bei eurem Kind eine Laktoseintoleranz diagnostiziert wurde, heißt das nicht, dass es jetzt für immer auf Milchprodukte verzichten muss. Viele Laktose-Intolerante kommen mit Hartkäse und Joghurt problemlos klar. Und in vielen Fällen löst sich die Intoleranz auch nach einiger Zeit wieder in Luft auf.

Wo steckt Laktose drin?

Milchzucker steckt, der Name verrät’s, in allen Milchprodukten – hier ist er leicht zu identifizieren. Wo Milch, Sahne, Joghurt, Molke oder Milchpulver drauf steht, ist Laktose drin. Gut versteckt ist er aber auch in vielen Fertigprodukten enthalten: In Schoko-Snacks, Eis, Fertigsuppen, Wurst, Backwaren etc..

Wenn euer Kind mittags in der Kita, im Kindergarten oder in der Schule isst, sagt dort Bescheid. Häufig gibt es alternative Angebote.

  • Viel Milchzucker enthält: Kuhmilch, Schafsmilch, Ziegenmilch, Eiscreme, Milchpulver, Milchschokolade, Schmelzkäse
  • Kaum Milchzucker enthält: Butter, gut gereifte Käsesorten, Camembert, Mozzarella, Feta, Bitterschokolade

Wenn euer Kind auf Milchprodukte verzichtet, fehlt ihm Kalzium, das bislang über die Milch aufgenommen wurde. Kalzium ist in der Wachstumsphase wichtig für den Knochenaufbau. Eine gute Alternative sind laktosefreie Milchprodukte, die es inzwischen in jedem Supermarkt zu kaufen gibt.

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Der einzige Unterschied zu herkömmlichen Milchprodukten: Der Milchzucker ist hier bereits gespalten, zu merken ist das am leicht süßlichen Geschmack. Die gesunden Bestandteile der Milch sind dieselben!

Für Säuglinge gibt es laktosefreie Babynahrung, die Sie auf Rezept in der Apotheke bekommen. HA-Nahrungen sind nicht geeignet, sie enthalten Laktose.

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