Lesen wir selbst immer gern und viele Bücher, kann es ganz schön frustrierend sein, wenn der eigene Nachwuchs so gar kein Interesse daran zeigt. Mit diesen 11 Tipps könnt ihr euren Lesemuffeln auf die Sprünge helfen.
#1 Mit Vorlesen einen Grundstein legen
Wir alle wissen, dass Vorlesen für Kinder wichtig ist. Es gibt eigentlich nichts Schöneres, als sich zusammen aufs Sofa zu kuscheln und zu lesen. Aber, wenn wir ehrlich sind, nach dem 20. Mal "aber Bobo ist schon ... eingeschlafen", leidet die Freude dann doch etwas. Aber haltet durch. Denn Vorlesen legt den Grundstein für spätere Lesebegeisterung. Und überhaupt lesen Eltern viel zu wenig vor, wie Studien immer wieder zeigen. Eure Begeisterung für Bücher macht also einen Unterschied.
Schon mit Kleinkindern lesen
Ich finde es wichtig, dem Kleinkind schon vorzuleben, dass es Bücher gibt und von Anfang an viel vorzulesen und ihm zu zeigen, dass man selber auch liest (wenn man die Zeit hat). Bücher machen Spaß, zeigen dem Kind die Welt und regen die Fantasie an. In Geschichten und Märchen ist alles möglich.
#2 Für Buchstaben begeistern
Auch das Interesse an Buchstaben begründet die Leselust. Denn Kinder müssen tatsächlich begreifen, wie Lesen überhaupt funktioniert. Dazu zählen die Buchstaben, aber auch die Leserichtung und wie ein Buch gehalten wird. Das alles lernen sie durch Nachahmung. Für Vorschüler und auch zu Beginn der ersten Klasse können Bücher helfen die Leselust zu wecken, in denen die Kinder die Symbole durch Wörter ersetzen. Das ist ein langsames Heranführen ans Thema Lesen.
Interesse in Begeisterung wandeln
Ich denke, dass man Kinder vor allem zu nichts zwingen, sondern einfach vorhandenes Interesse in Begeisterung umwandeln sollte. Wir haben ein Buchstaben-Puzzle und Buchstaben aus Holz, mit denen sie spielen kann (nach Montessori: Vokale in Blau, Mitlaute in Rot). Meine Tochter will dann immer mal Wörter legen und ich soll sie vorlesen - mittlerweile weiß sie, dass ausschließlich rote Wörter fast nicht vorlesbar sind.
#3 Bücher nach Interessen besorgen
Wisst ihr, was genau eure Kinder eigentlich gern lesen? Lange Zeit haben wir mehr oder weniger bestimmt, was unser Nachwuchs liest. Die Kinder haben ihre Bücher nach Illustrationen ausgesucht, wir nach Inhalt. Jetzt aber sollten eure Kinder ein Mitspracherecht haben. Und das bedeutet auch, Bücherwünsche erfüllen, die euch vielleicht nicht ganz so glücklich machen, solange diese altersgerecht sind.
Kinderthemen bedienen
Wir haben hier ganz viel vorgelesen und Bücher gibt es auch ohne Ende und trotzdem ist Frieda mit jetzt 9 Jahren (noch) nicht zur Leseratte mutiert. Schöne Bücher mit Themen, die sie wirklich interessieren, motivieren sie dann aber doch, nicht nur die Bilder anzuschauen, sondern auch mal die Texte daneben zu lesen, zum Beispiel, wenn es um ausgestorbene Tiere geht.
#4 Comics sind auch Lesen
Viele Kinder mögen Comics aller Art, aber oft heißt es, dass das ja mehr Bilder angucken als lesen sei. Aber das stimmt nicht. Ja, die Bilder sind da und natürlich gibt es oft weniger Text. Aber auch der wenige Text muss ja gelesen und verstanden werden. Und wenn das Lesen lernen so mehr Spaß macht, warum nicht? Wenn euer Kind eine Comicphase hat, dann ist das doch ok. Hattet ihr die nicht, als ihr jünger wart?
Comics sind super
Für mich vollkommen unverständlich, aber viele Eltern finden: Comics sind nicht lesen. Aber was soll es denn sonst sein? Ich lese heute noch, neben Sachbüchern, Romanen und Krimis auch Comics und Graphic Novels. Für mich ist das einfach ein weiteres, richtig gutes Lesegenre.
Und hier zu Hause liegen unglaublich viele Comics herum. Vom Lustigen Taschenbuch (wer mag das eigentlich nicht?) über die Loewe WOW Comis für Leseanfänger*innen bis zu Comicreihen wie "Kiste" oder "Die drei ??? Kids". Ich finde das super und lese da auch immer mal wieder rein.
#5 Auf Geschlechterbilder achten
Tatsächlich ist der Buchmarkt längst nicht so divers, wie wir immer hoffen, sondern eher stereotyp. Jungs mögen Abenteuer, Mädchen Prinzessinnen und Freundschaftsgeschichten - diese Einteilung findet sich leider noch viel zu häufig. Dabei ist das Leben viel bunter und das sollten unsere Lesemuffel auch in den Büchern wiederfinden.
Natürlich kann es spannend für Jungs sein, Abenteuergeschichte über Abenteuergeschichte zu lesen. Aber Jungs können mehr als das, sie brauchen auch Erzählungen über Streit mit Freunden oder Stress mit den Eltern, Mädchen brauchen Abenteuer, die übers gerettet werden hinaus gehen. Das, was unsere Kinder lesen, prägt auch, wie sie ihren Platz in der Welt sehen. Und den sollten wir nicht beim Lesen schon einschränken oder verfestigen.
Gar nicht so einfach
Meine Tochter will schon immer Bücher über starke Mädchen lesen. Wir suchen also seit vielen Jahren danach und ich kann wirklich sagen: Es tut sich langsam was auf dem Buchmarkt. Aber das reicht noch längst nicht aus. Denn es geht ja auch um Vielfältigkeit, ums Sichtbarmachen von Familienkonstellationen, Behinderungen, Rassismus. Das sind durchaus Themen, die Kinder interessieren und ihr Bild von sich selbst prägen. Deswegen ist es wichtig, dass Kinder sich in Büchern, die sie fürs Lesen begeistern sollen, auch wiederfinden.
#6 Nicht überfordern
Es gibt ja für alle Bücher eine Altersempfehlung. Aber nicht alle Bücher sind wirklich für jedes Kind in dem Alter geeignet. Statt also zu sagen: Das solltest du aber schon lesen können, einfach schauen, wo das Interesse wirklich liegt. Denn während man selbst vielleicht enorme Schwierigkeiten dabei hat, alle Bewohner und Ninjas bei "Lego Ninjago" zu entziffern, gehen die euren Kindern ganz leicht über die Lippen. Das mag dann eigentlich ein Buch für Jüngere sein, aber wir Erwachsenen lesen ja auch mal eher leichte Kost. Warum also das unserem Nachwuchs nicht auch zugestehen?
Aufs Kind gucken
Unser Fehler war: Wir haben unsere Tochter mit Büchern überfordert, die wir zwar spannend fanden, für sie aber zu anstrengend waren vom Wortschatz her. Deswegen mein Tipp: Lieber tiefer stapeln bei den Altersempfehlungen ...Und unsere Abendroutine: Mama oder Papa lesen die linke, Frieda die rechte Seite im aktuellen Schmöker.
#7 Lesereihen starten
Für manche kann es überfordernd sein, aber die meisten Kinder LIEBEN Buchreihen. Weil dann klar ist, dass sich das Dranbleiben lohnt, weil immer neue Geschichten produziert werden und sie die Charaktere noch besser kennen lernen können. Und ja, auch, dass es am Ende ganz hübsch im Bücherregal aussieht, ist natürlich für manche wichtig. Aber warum das nicht unterstützen?
Große Reihen-Liebe
Zwei meiner drei Kinder lieben Reihen und können gar nicht genug davon bekommen. Ob nun "Die Schule der magischen Tiere", "Lego Ninjago" (orr, also das macht wirklich nur einem von uns Spaß...), der "Ich und meine Chaos-Brüder": jede Geschichte, bei der klar ist, es gibt mehr als einen Band, ist hier super beliebt.
#8 Auf dem Tablet oder Kindle lesen lassen
Kinder mögen, genau wie wir Erwachsenen, elektronische Geräte. Warum also nicht auch das Lesen auf ihnen erlauben? Mit einem eBook Reader spart ihr jede Menge Platz zuhause, weil die Bücher nicht mehr bei euch zuhause rumstehen. Und eBooks sind meist auch preiswerter als physische Exemplare. Mit Kindle Unlimited könnt ihr zum Beispiel auch die größte Leseratte glücklich machen.
Ob euer Nachwuchs sich nun mit dem klassischen Buch oder einem Tablet fürs Lesen begeistert, ist letztlich egal. Manchmal kann diese Art der Medienzeit aber ein guter Anreiz zum Lesen sein.
#9 Bibliotheken besuchen
Nein, Bücher muss man nicht besitzen. Man kann sie auch ausleihen. Und Bibliotheken sind ein toller Ort, um Kinder fürs Lesen zu begeistern. Denn so viele Bücher, wie sie hier theoretisch lesen können, gibt es sonst kaum. In Bibliotheken lernen Kinder auch, nach eigenen Interessen Bücher auszuwählen und auch, dass der Buchmarkt unglaublich viel zu bieten hat.
Jedes Wochenende Bibliothek
Ich bin eine große Verfechterin von Bibliotheken, wir sind jedes Wochenende dort. Und immer kommen meine drei Kinder mit Stapeln voller Bücher nach Hause. Nicht alle werden gelesen, aber das ist ok.
Für mich ist nur wichtig, dass die Kinder wissen: Diese Möglichkeit besteht, ihr könnt euch Wissen aneignen oder Bücher ganz außerhalb eures Interessengebietes lesen. Und der monetäre Einsatz hält sich dabei extrem in Grenzen.
#10 Bücher gebraucht kaufen & verkaufen
Auch wenn es total schön ist, ein nigelnagelneues Buch in den Händen zu halten: Das muss nicht sein. Es gibt auch tolle Bücher zum kleinen Preis, gerade dann, wenn ihr sie gebraucht kauft. Das ist natürlich gerade fürs Taschengeld der Kinder weniger belastend. Vielleicht verhandelt ihr auch über ein Buchbudget, so als Anreiz fürs Lesen.
#11 Übers Gelesene sprechen
Lesen ist das Eine, aber genauso wichtig ist es auch, darüber zu sprechen, was denn da gelesen wurde. Gerade, wenn Lesemuffel merken, dass sich jemand für ihre Erkenntnisse interessiert, kann das die Leselust beflügeln. Viele Erwachsene schließen sich Bücherclubs an, warum also nicht auch mal ein Kinderbuch lesen und dann mit dem eigenen Nachwuchs darüber ins Gespräch kommen?
Diese 8 Kinderbücher gehören in jedes Regal
Im Video stellen wir euch nochmal viele Kinderbücher vor, die unserer Meinung nach viele Kindern begeistern.
Diese coolen Comics und Mangas machen selbst Lesemuffeln Spaß:
Für Eltern, die sich nicht durch das gesamte Kinderbuchsortiment stöbern wollen, gibt es übrigens ein tolles Angebot der Kinderlesebox: In Form eines jederzeit kündbaren Abos erhaltet ihr hier jeden Monat automatisch ein spannendes und herausforderndes Paket aus drei Kinderbüchern. Je nach Alter eures Kindes könnt ihr dabei aus drei Paketen wählen:
- Krabbelkind-Paket (0-2 Jahre)
- Kinderkrippe-Paket (3-5 Jahre)
- Schulkind-Paket (6-8 Jahre)
Insgesamt kostet das Abo 19,95 € pro Monat. Das erste Paket wird mit einem Einführungsrabatt von 10 € berechnet
Und jetzt haben wir noch ein paar Fragen für euch. Testet doch mal euer Allgemeinwissen, das wir auch aus Büchern lernen: