Dass Schlaf für uns essenziell ist, weil sich dabei der Körper vom stressigen Tag erholt und neue Energie tankt, wissen wir alle. Doch bei Kindern ist es zusätzlich vor allem der Mittagsschlaf, der wichtig ist. Eine Studie bestätigt, dass sie sich dabei nicht nur erholen, sondern ihr Gehirn wächst und ihre Lernfähigkeit wird gesteigert.
Warum der Mittagsschlaf so wichtig ist
Ein Kind, was den ganzen Vormittag herumtobt, spielt, vielleicht kreativ ist und mit anderen Kindern interagiert, hängt nachmittags erstmal durch. Kleinkindern im Alter von 1 bis 2 Jahren fallen dann meist von selbst schon die Augen zu und sie schlafen oft mindestens eine Stunde nach dem Essen. Doch ältere Kinder, denen der Schlaf ebenfalls gut tun würde, mögen oft keinen Mittagschlaf mehr machen. Dabei ist diese Zeit des Ruhens nicht nur für die Erholung wichtig. Das Kind braucht auch eine Pause und das Gehirn muss das vormittags Erlebte und Gelernte verarbeiten. Vor allem in der Kita oder der Vorschule.
Ein Nickerchen erhöht die Leistungsfähigkeit
Laut einer amerikanischen Studie unter Vorschulkindern (dort gehen die Kinder ab 5 Jahren hin, bevor sie in die Grundschule kommen), unterstützte ein Mittagsschlaf im Klassenzimmer das Lernen enorm. Ihre Erinnerung verbesserte sich danach deutlich. Die Kinder, die mittags schliefen, konnten bei einer visuell-räumlichen Aufgabe besser reagieren als die Kinder, die nicht geschlafen hatten. "Leistungsfähigkeit" klingt so nach Drill und Disziplin. Doch dabei geht es um die ganz normale Wahrnehmung, kognitive Fähigkeiten und Verständnis der Dinge.
Die Kinder, die regelmäßig schliefen, konnten sich besser Dinge merken und diese erinnern. Das Gedächtnis arbeitet im Schlaf. Daher lernen Kinder vormittags am besten Neues, dass sie dann während des Mittagsschlafs verarbeiten und in ihrem Gedächtnis speichern. Dies sei am besten gewesen, wenn der Schlafort auch in unmittelbarer Nähe zum Lern- und Spielort war. Amerikanische Vorschulkinder schlafen daher im Klassenraum oder in einem Raum direkt daneben. Ähnlich wie es in unseren Kindergärten Gang und Gäbe ist.
Mittagsschläfchen ist für alle Kinder gut
Die Fähigkeit des Gedächtnisses ist essentiell für den Menschen. Um uns weiterzuentwickeln und zu lernen, muss die sogenannte "Gedächtniskonsolidierung" im Gehirn stattfinden. Dieser Prozess funktioniert am besten im Schlaf. Dies gilt laut Wissenschaftlern nicht nur für Kleinkinder, sondern Kinder jeden Alters. Daher sollten Kinder sowohl zu Hause als auch in der Kita immer ein kurzes Schläfchen tagsüber halten.
Kinder zum Schlaf anhalten: Kein Kinderspiel
In der Kita ist es meist der Gruppenzwang, der die Kinder dann in den Schlaf gleiten lässt. Bzw. sind sie dort eh so ausgepowert, dass sie müde werden. Zu Hause locken natürlich ein weniger strukturierter Tagesablauf und viele spannende Dinge, sich dem Schlaf verweigern zu wollen. Doch da sollten wir Eltern standhaft bleiben und auch die 5- oder 6-Jährigen dazu bringen, sich ein wenig auszuruhen und hinzulegen.
Legt euch doch am besten mit hin. Beim Lesen einer Geschichte und gemeinsamen Kuscheln schlafen alle einfacher ein. Doch natürlich kann man kein Kind zwingen zu schlafen. Wenn es tagsüber nicht schlafen will, dann wird es vielleicht abends früher müde sein. Die Forscher fanden zwar heraus, dass ein Kind den Mittagsschlaf nicht nachholen kann, indem es abends schläft, aber in der Praxis ist das immer leichter gesagt als getan.
Quelle: Mother.ly
Bildquelle: Getty Images/quintanilla