Eine Erzieherin hat in Bochum ein Kitakind geohrfeigt. Sie hat eine Abmahnung erhalten, die Eltern des Kindes haben Anzeige erstattet.
Erzieherin schlägt Kind
Schon allein die Überschrift sorgt wohl bei den meisten Eltern für heftige Reaktionen. Wir alle geben unsere Kinder vertrauensvoll in die Hände der Erzieherinnen und Erzieher, glauben, dass unser Nachwuchs einen schönen Tag im Kindergarten verbringt. Gewalt kommt da nicht vor.
Vorfall in Bochum
Und doch ist genau das vor wenigen Wochen in der Evangelischen Kindertagesstätte Hoffnungsbaum geschehen. Eine Erzieherin hat einen Fünfjährigen geschlagen. Das hat sie selbst umgehend nach dem Vorfall der Kita-Leitung gemeldet. Der Träger, die Kindergartengemeinschaft im Evangelischen Kirchenkreis Bochum, hat offiziell bestätigt, dass eine Erzieherin das Kind geschlagen hat.
Grund für Ohrfeige
Der Grund für die Ohrfeige: Es kam zu einem Streit um eine Schere. Der Fünfjährige hatte eine Schere für Linkshänder benutzt, obwohl er Rechtshänder ist. Als die Erzieherin ihm die Schere wegnehmen wollte, hat der Junge sie bespuckt. Als Reaktion darauf, ohrfeigte sie das Kind.
Gewalt gegen Kinder ist keine Floskel
Die Frau arbeitet seit 25 Jahren in dem Kindergarten, es gab bisher keinerlei Vorfälle. Die Mutter des betroffenen Kindes hat Anzeige gegen die Erzieherin erstattet. Und so verständlich wie es ist, dass niemand bespuckt werden möchte, eine Ohrfeige wird dadurch nicht gerechtfertigt. Gewaltfreie Erziehung ist ein Grundrecht für Kinder, es gilt immer, egal wie die Umstände sind.
Quelle: WDR
Grundrecht auf gewaltfreie Erziehung
Das Recht auf gewaltfreie Erziehung ist ein Grundrecht. Das gilt immer, auch wenn manche Menschen nach wie vor glauben, ein Klaps oder eine Ohrfeige seien keine Gewalt. Sie sind es, und sie schaden Kindern erheblich.
Dass die Erzieherin sich selbst bei der Leitung gemeldet hat, finde ich gut und richtig. Was eine Frau, die diesen Beruf seit 25 Jahren ausübt, dazu bringt plötzlich die Hand zu erheben, kann ich nicht sagen. Es schockiert mich aber, dass es passierte.