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Geschwisterstreit: So bleibt der Familien-Zoff fair

Geschwisterstreit: So bleibt es fair

Bei Geschwistern gehört Streit leider oft zum Alltag. In Ausnahme-Situationen wie der Corona-Krise umso mehr. So nervig das für Eltern auch sein mag: Ein Geschwisterstreit ist nicht weiter schlimm, wenn alle fair bleiben.

Der Klassiker: Geschwisterstreit um Spielzeug & Co

Einer der häufigsten Gründe für Geschwisterstreit ist der Zank um Spielzeug und Co. Das kennt ihr sicher auch, dass besonders kleine Kinder sich auch hauen und schlagen, wenn sie Spielzeug nicht teilen wollen. Allerdings: Sie müssen das wirklich erst lernen. Gerecht teilen können Kinder frühestens mit etwa sieben Jahren. Erst zu diesem Zeitpunkt können sie verstehen, dass man auch mal verzichten muss und dafür später einen Ausgleich bekommt.

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Tipp bei Geschwisterstreit: Namensaufkleber

Was ihr tun könnt, um den Elternstreit zu minimieren? Klare Regeln festlegen.
Jedes Kind braucht Spielzeug, das nur ihm gehört und für andere tabu ist. Wenn es nicht reicht, das mit Worten zu kennzeichnen und der Streit weitergeht, dann besorgt euch Namensaufkleber.

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Das Produkt ist nicht mehr verfügbar. Zuletzt geprüft: 22.11.2024 22:31 Uhr

Wenn ihr unterschiedliche Muster wählt, dann können auch die Kleinsten schon sehr gut erkennen, welches Spielzeug dem Geschwisterkind gehört.
Für gemeinsame Dinge gibt es eine Familienkiste, aus der sich dann auch alle bedienen dürfen. Wenn hier immer wieder um das eine Kuscheltier gekämpft wird, dann lautet die Regel: tageweise aufteilen. Der Eine darf heute damit spielen, morgen ist der andere dran.

Geschwisterstreit durch Konkurrenz unter Geschwistern

Ein weiterer häufiger Grund für Geschwisterstreit ist der Konkurrenzgedanke. Viele Eltern versuchen, alle ihre Kinder gleich zu behandeln, um niemandem weh zu tun. Das geht allerdings schon deshalb schief, weil Kinder nun mal nicht gleich sind. Eltern sollten Ungleichheiten akzeptieren und jedes Kind altersangemessen behandeln. Das funktioniert am besten mit kleinen Absprachen: Natürlich bekommt der Ältere mehr Taschengeld, der Kleinere darf dafür aber zum Beispiel den nächsten Film aussuchen.

Geschwisterstreit hat ein Ziel: Aufmerksamkeit

Es hilft auch, wenn man die Kinder immer wieder an ihre Einzigartigkeit erinnert. Und daran, dass es Sachen gibt, die exklusiv einem Geschwisterkind vorbehalten sind. Das soll keinen erneuten Geschwisterstreit provozieren, sondern viel mehr dafür sorgen, dass sich jedes Kind bewusst wird, dass es individuell gesehen wird. Denn das, worum Kinder am allermeisten und am lautesten streiten, ist die Aufmerksamkeit der Eltern. Die einen machen sehr leise und nachdrücklich klar, dass sie Aufmerksamkeit brauchen, die anderen sind laut und wild. Meist fallen die wilden Bemühungen schneller auf. Das kann zu einer unguten Spirale führen, die für großen Stress bei allen in der Familie sorgt. Besser ist es, individuell auf jedes Kind einzugehen und klar zu machen: Ich sehe dich, auch wenn ich mich gerade vielleicht mehr um dein Geschwisterkind kümmern muss.

Geschwister finden Themen zum Streiten

Selbst wenn ihr es schafft, eure Kinder eben nicht miteinander zu vergleichen: Sie untereinander tun es doch. Das wird besonders dann deutlich, wenn sie älter werden. Wer durfte wann wie lange raus, wer bekam wann wie viel Taschengeld, im Prinzip ist alles Grund für einen Streit. Wichtig ist, dass ihr als Eltern euch da nicht immer einmischt. Auch wenn der erste Instinkt immer der ist, dazwischen zu gehen, Kinder lernen beim miteinander streiten auch jede Menge.

Mit niemandem müssen sich Kinder so sehr auseinander setzen, wie mit ihren Geschwistern. Sie sind eine Gemeinschaft, die im Guten zusammenhält und sich im Schlechten total fetzt. Für Eltern ist das unglaublich nervig, aber für Geschwister sehr lehrreich. Sie trainieren Verhandlungsgeschick, wenn sie dem anderen das Spielzeug abschwatzen, sie üben Kompromissvorschläge, um zu einem gemeinsamen Ziel zu kommen. Ihr solltet also auch das Gute im Geschwisterstreit nicht vergessen.

Geschwisterstreit: Aufs Alter achten

Nicht alles können Geschwister miteinander klären. Das gilt insbesondere dann, wenn der Altersabstand größer ist. Wenn ein Zehnjähriger mit einer Fünfjährigen streitet, dann ist das schlicht oft unfair. Wird es dann noch körperlich, weil die Geschwister miteinander raufen und rangeln, dann hat das jüngere Geschwisterkind schlicht das Nachsehen. Wenn sich eine Drei- und ein Zweijähriger ums Spielzeug hauen, dann ist das anstrengend, aber einfacher zu handhaben. Denn das Verständnis für den anderen ist bei beiden noch nicht so richtig gegeben, ihr müsst hier also vermitteln.

Achtung: Passt auf bei Geschwisterstreit

Wichtig: Lasst euch von euren Kindern nicht gegeneinander ausspielen. Ihr müsst nicht immer als Streitschlichter*in fungieren, Kinder mit einem eher geringen Altersabstand können Streit durchaus auch mal allein klären.
Auch übers Petzen solltet ihr sprechen. Klar ist, die gegenseitige Beschwerde über Nichtigkeiten kann euch Eltern total nerven. Das sollten Kinder unter sich klären, ihr Eltern müsst euch nicht in jeden Streit reinziehen lassen. Aber ihr solltet auch klar machen, dass euer Nachwuchs immer zu euch kommen kann, wenn er bei Problemen mit einem Geschwisterkind wirklich nicht mehr weiter kommt. Dann ist es nämlich nicht petzen, sondern um Hilfe bitten. Das lernen Kinder nicht sofort, da müssen sie schon öfter üben. Und ihr müsst deswegen vermutlich die ein oder andere Meinungsverschiedenheit aushalten.

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7 Tipps für Eltern bei Geschwisterstreit

  1. Bleibt unparteiisch
    Das wird nicht immer gelingen, aber Übung macht nicht nur bei euren Kindern, sondern auch bei euch den Meister. Eure Kinder sollen wissen, dass ihr fair bleibt und nicht das eine oder das andere im Streit bevorzugt.
  2. Fragt nicht nach der Schuld
    Zu einem Geschwisterstreit gehören mindestens zwei. Wer hat angefangen, wer hat was gesagt, das ist alles nicht wichtig. Wir Eltern fallen immer wieder darauf herein, weil wir glauben, dass uns das weiterbringt. Aber so ganz werdet ihr eh nicht durchschauen, was passierte, denn jedes Kind hat eine eigene Version der Geschehnisse. Wichtiger ist also, dass ihr eure Kinder animiert, sich um eine gemeinsame Lösung zu bemühen, statt die Schuldfrage zu klären.
  3. Nehmt eure Kinder ernst
    Wenn Kinder sich nach einem Streit an ihre Eltern wenden, dann geht es selten darum, dass sie eine Lösung wollen. Stattdessen möchten sie in ihrer Wut ernst genommen werden. Der andere war gerade doof zu mir und hat mir vielleicht weh getan, darüber wollen Kinder berichten. Hört ihnen zu und nehmt ihre Gefühle ernst. Wenn die Streithähne gemeinsam am Tisch sitzen und hören, wie der andere sich fühlt, dann verstehen sie die Wut des Geschwisterkindes auch besser. Anschließend könnt ihr eure Kinder ermutigen, eine gemeinsame Lösung zu suchen.
  4. OOOMMMM: tiiiiiief durchatmen
    Drohungen und Strafen bringen nichts. Aber für euch ist es wichtig auch ab und zu durchzuatmen. Denn der dauerhafte Streit geht auch Eltern total auf die Nerven. Studien gezeigt, dass sich manche Geschwister sich alle zehn Minuten streiten. So ein Tag voller Geschwisterstreit ist dann sehr sehr lang.
  5. Trennung
    Geschwister, die nicht gut miteinander auskommen, sollten sich nach Möglichkeit kein Zimmer teilen müssen. Der Tipp ist natürlich schwierig umzusetzen, wenn die Wohnverhältnisse das nicht anders hergeben. In einem solchen Fall kann aber eine Trennwand, ein Paravan (z.B. von Amazon für 99,90€) oder Regale helfen, um eine optische Trennung zu erzeugen. Schon das kann die Situation entspannen.
  6. Haltet euch raus
    Bietet nicht aktiv an, bei einem Streit einzugreifen. Signalisiert euren Kindern, dass sie sich im Geschwisterstreit an euch wenden können, wenn sie allein nicht mehr weiter wissen. Aber macht deutlich, dass ihr keine Schiedsrichter seid und sie ihren Streit auch selbst klären können. Erklärt ihnen, wie sie Konflikte lösen können. Kinder müssen das, wie wir alle, lernen.
  7. Macht Grenzen deutlich
    Wir hauen nicht, wir spucken nicht, wir brüllen nicht. Das wären so die Grundregeln, die wohl in den meisten Familien gelten. Macht individuelle Regeln klar. Die Grenze ist immer dann, wenn jemand anderes verletzt werden könnte. Wenn Kinder sich ernsthaft verletzen, dann bleibt nur, sie zu trennen und mit ihnen einzeln darüber zu sprechen, dass Handgreiflichkeiten in der Familie nicht geduldet werden.

5 tolle Kinderbücher über Geschwisterstreit

Weil Kinder eben auch das richtige Streiten erst lernen müssen, kann es hilfreich sein, mit ihnen ein paar Kinderbücher zum Thema anzuschauen.

Die Streithörnchen

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Wohin mit meiner Wut?: Emotionale Entwicklung für Kinder ab 5

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5 Ratgeber zu Geschwisterstreit

Und weil auch Eltern Zuspruch brauchen, kommen hier noch fünf Ratgeber für Eltern zum Thema Geschwisterstreit.

Geschwister – eine ganz besondere Liebe: So gelingt es Eltern, jedem Kind gerecht zu werden (GU Einz

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Mama, nicht schreien!: Liebevoll bleiben bei Stress, Wut und starken Gefühlen. - Mit zahlreichen Übu

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Geschwisterstreit kann nerven, ist aber wichtig

Geschwisterstreit ist laut, nervig und furchtbar anstrengend. Aber er ist auch ziemlich wichtig für euren Nachwuchs. Denn nur, wenn sie mit ihren Geschwistern üben, Konflikte auszutragen und Kompromissbereitschaft lernen, werden sie später im Leben auch lernen, wie sie sich verhalten. Für euch bedeutet das für den Moment viiiiiiel Langmut und tief ein- und ausatmen. Aber vielleicht hilft der Gedanke: Geschwister die streiten, können sich auch wieder versöhnen. Und immerhin sprechen sie noch miteinander.

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Andrea Zschocher

Mein Fazit

Bei meinen drei Kindern liegt immer irgendwer mit irgendwem wegen irgendwas im Streit. Das nervt mich furchtbar. Ich will nicht die Schiedsrichterin sein, ich habe keine Lust auf dieses gequengelte "Mamaaaaa!", wenn sich zwei wieder nicht einigen können. Wenn ich darauf dann hinweise und sage, dass sie das auch miteinander klären können, dann klappt das aber meistens ganz gut. Und wenn ich sehe, wie oft sie sich dann auch unterstützen und gemeinsame Sache machen, dann weiß ich wieder, wieso ich Geschwister richtig super finde. Und das mit dem Geschwisterstreit, das gehört eben einfach auch dazu.

Andrea Zschocher

Bildquelle: getty images / Jupiterimages